Fernando S. Llobera – Der Profi

Spannung, wo bleibst du?

Ein eiskalter italienischer Killer, angeheuert von der russischen Mafia, im Einsatz im spanischen Madrid – da hat jemand das Prinzip des globalen Verbrechens verstanden!
In Fernando S. Lloberas Buch wird Lucca Corsini, der einzige Profi unter den Mafia-Stümpern, nach Madrid entsendet um dort zu ermitteln. Binnen weniger Tagen wurden drei hohe vory, also russische Mafiosi, zielgerichtet ermordet. Keine Spuren weisen zum Täter und so muss sich Luca aufmachen, den Hintermännern ein für alle Mal das Handwerk zu legen. Dies möchte aber auch seine Gegenspielerin Cruz, eine Hilfskommissarin, die von Mallorca nach Madrid entsendet wird, um ebenfalls Licht ins Dunkel zu bringen. Dabei bleibt es natürlich nicht aus, dass sich die Wege von Lucca und Cruz kreuzen.

Mafia, Morde und ein abgebrühter Killer – die Zutaten für einen spannenden Roman sind alle vorhanden. Nur leider verkocht Llobera das ganze zu einem ziemlich faden Süppchen. Zwar ist durch die zynische Figur des Lucca Corsini noch eine ganze Menge Humor gegeben, doch die Spannung findet sich nur in homöopathischen Dosen. Man merkt dem ganzen Buch den beruflichen Hintergrund des Autoren deutlich an, wer mit Finanzthemen, Geldwäsche, Consulting und Co. nichts anzufangen weiß, für den sollte das Buch nicht unbedingt erste Wahl sein.
Leider wird das Lesevergnügen auch in meinen Augen durch die im Übermaß vorhandenen Klischees noch weiter geschmälter: Trottelige Nerds aus der Buchhaltung, heiße Frauen aus dem Sekretariat, Hacker mit dicken Brillen, der Mafiosi verliebt sich in die Ermittlerin, und so weiter und so fort.

Das macht im Ganzen leider ein mäßig spannendes Buch, das keine Angst vor Klischees hat und so nicht über Mittelmaß hinauskommt.

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