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Mein Shortlist-Lotto 2017

Auch dieses Jahr will ich mich mal wieder an einem kleinen Shortlist-Lotto versuchen. Nachdem meine Trefferquote aus dem letzten Jahr mit 33% eher bescheiden war (aber hey- immerhin hatte ich mit Bodo Kirchhoff den späteren Buchpreisgewinner auf meinem Zettel) gibt es dieses Jahr einen neuen Versuch. Hierfür habe ich das Leseprobenheftchen des Buchpreises gewälzt und zahlreiche der 2017 nominierten Bücher gelesen.

 

Zu Feridun Zaimoglu habe ich schon einmal eine Kurzkritik verfasst, in den kommenden Tagen werden noch die Langkritiken zu den Büchern Lichter als der Tag von Mirko Bonné, Außer sich von Sasha Marianna Salzmann und Die Hauptstadt von Robert Menasse erscheinen. Jonas Lüschers Kraft und Julia Wolfs Walter Nowak sind ebenfalls gelesen, allerdings ohne hier vorliegende Rezensionen. Dafür verweise ich auf die tollen Besprechungen von Peter liest zu Kraft und Sounds & Books zu Walter Nowak bleibt liegen, die kongruent mit meinen Eindrücken sind.

Nun aber frisch ans Werk, hier meine sechs Tipps für die morgen erscheinende Shortlist des Deutschen Buchpreises 2017 – ohne Gewähr:

Jonas Lüscher mit Kraft muss mit drauf, einfach weil er das beste Buch dieses Fühjahrs geschrieben hat. Ein lustiger, ein böser, ein sprachlicher Hochgenuss – ein Buch, das auf so vielen Ebenen glänzt und schillert, das man nicht daran vorbeigehen kann. Das Floß der Medusa hatte einen sehr schweren Start bis es in die Gänge kam (schließlich erschien es schon im Januar) – aber wenn sich so ein massives Floß erst einmal in Bewegung gesetzt hat, dann kann man es schwerlich aufhalten.

Das beste Buch dieses noch sehr jungen Bücherherbstes hat bislang der Österreicher Robert Menasse mit Die Hauptstadt geschrieben, das nicht nur für den Deutschen, sondern auch für den Österreichischen Buchpreis nominiert ist (genauso wie das neue Buch seiner Halbschwester Eva Menasse). Um die Frauenquote nicht zu vergessen – auch für Marion Poschmann rechne ich mir Chancen aus, dass sie es auf die Liste schafft.

Die letzten beiden Starterplätze gehen zuletzt an den bisher Buchpreis-ungekrönten Ingo Schulze und an Julia Wolf. Ersterer wird getippt, weil die Leseprobe gut gelungen ist und nach neun Jahren dem vielfach ausgezeichneten Schriftsteller auch mal wieder ein Platz auf der Shortlist gebührt , zweite, weil ihr Walter Nowak in den Feuilletondebatten meist gut wegkam und trotz meiner Schwierigkeiten mit dem Titel doch auch das gewisse Etwas besitzt.

 

Wie seht ihr das? Welche Titel kommen in den Recall? Welches Buch hat euch enttäuscht?

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