Auf den Spuren Moriartys
Nachdem sich Anthony Horowitz bereits Sherlock Holmes in „Das Geheimnis des weißen Bandes“ vorgenommen und modernisiert hat, ist nun sein ikonischer Gegenspieler James Moriarty dran. „Der Fall Moriarty“ setzt nach den legendären Geschehnissen an den Reichenbachfällen im Schweizer Meiringen ein. Die Ermittler Athelney Jones und der Pinkerton-Mann Chase treffen auf den Spuren von James Moriarty aufeinander und beschließen zu kooperieren.
Denn scheinbar steht der Tod von James Moriarty in Verbindung mit Geschehnissen in London. Dorthin will offenbar der amerikanische Verbrecherkönig Clarence Devereux sein Reich ausbauen. Pinkerton-Mann Chase und Athelney Jones müssen ihr Wissen zusammennehmen, um dem Verbrecherkönig das Handwerk zu legen und die Verbindungen zwischen Devereux und seinem Gegenspieler Moriarty zu durchschauen.
Anthony Horowitz hat einen neuen Roman um James Moriarty geschrieben in der Tradition der Bücher von Arthur Conan Doyle. Wo in den Büchern Doyles Watson die Geschehnisse protokolliert, ist es hier Chase, aus dessen Sicht die turbulenten Szenen geschildert werden. Mit jeder Menge Action versieht Horowitz den „Fall Moriarty“ und verblüfft den Leser im letzten Drittel des Buchs auch noch mit einer fintenreichen Wendung, die den Leser das Buch ein zweites Mal zur Hand nehmen lässt.
Besonders zu loben ist auch die hervorragende Gestaltung des Bandes mit blauem Leinen und der geschwungenen Schrift, die das Buch weit über den gestalterischen Durchschnitt heraushebt. Hier hat der Suhrkamp-Verlag gute Arbeit geleistet – definitiv ein Schmuckstück im Buchregal!