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Monatsrückblick März

Der März 2015 im Rückblick

An dieser Stelle möchte ich nun jeden Monat einen kleinen Blick auf den Monat zurück werfen und die Bücher, die in diesem Monat von mir gelesen (und meistens auch rezensiert) wurden.
So, nun genug der Worte, los gehts mit dem ersten Rückblick hier auf Buch-Haltung:
Der März war in literarischer Hinsicht ein echtes Highlight – und dies lag zum großen Teil an der Leipziger Buchmesse, die mir viele nette Kontakte und Bücher beschert hat, die nun alle darauf warten, gelesen und rezensiert zu werden. 
Der positive Nebeneffekt der Leipziger Buchmesse war die Tatsache, dass mich die Begegnungen mit Bloggern und Verlagsmitarbeitern dazu motiviert haben, diesen Blog wieder etwas mehr in den Fokus zu rücken und aufzupolieren. Wie es bisher gelungen ist, damit bin ich ganz zufrieden – freue mich aber immer über Anregungen und Kritik. Denn wie stets gilt – Beständig ist nur der Wandel!

Der Lesestapel

So, nun aber zu meinem Lesestapel. Mit insgesamt sechzehn gelesenen Büchern bin ich ganz stolz dass ich mein Soll einhalten konnte – einige dünnere Titel waren darunter, ein paar auch noch nicht hier besprochen. Vielleicht schiebe ich noch einige Besprechungen nach. 

Tops & Flops

Bei sechzehn Büchern war erstaunlich wenig dabei, das mich nicht wirklich überzeugte. Schwierig und etwas anstrengend zu lesen empfand ich Julia Wolfs Debüt „Alles ist jetzt“ (ich bin für ihre Stilistik wohl nicht so empfänglich). Obwohl es nicht so dick ist, musste ich mich hier richtig durchkämpfen. Nachdem Elisabeth Herrmann mit „Das Dorf der Mörder“ vor drei Jahren vorgelegt hatte, freute ich mich schon auf den zweiten Streich um die junge Ermittlerin Sanela Beara. Leider geriet „Der Schneegänger“ weniger spannend als vermutet und erinnerte mich eher an eine bräsige Folge von „Der Alte.“ Auch mein erster Titel von Jenk Saborowski mit dem Titel „Phantom“ konnte mich nicht wirklich für sich einnehmen, hier fand ich den Stil des Autoren als etwas unterfordernd, auch wenn seine Idee eigentlich von der Brisanz her (radikalisierte Syrienheimkehrer planen einen Anschlag) wirklich gut ist. Vielleicht habe ich  in diesem Monat einfach zu viele gute Bücher mit dreidimensionalen Figuren gelesen, als dass mich die etwas holzschnittartigen Protagonisten hier überzeugt hätten.
Apropos dreidimensionale Figuren mit Tiefgang – einige Bücher und Autoren konnten mich auch wirklich positiv überraschen. Vom Debütanten Alan Carter hatte ich vorher noch nichts gehört, als mir das Buch „Prime Cut“ in die Hände fiel. Dieser australische Krimi aus einer kleinen Minenstadt auf dem roten Kontinent bot mir alles, was ich an Krimis schätze: ein spannender Plot, Figuren, die beim Lesen hängen bleiben und jede Menge Atmosphäre. Eine wirkliche Empfehlung!
Ansonsten zählen Victor Wittes Debüt „Hier bin ich„, Ray Banks mit „Dead Money„, Martin Suter mit „Montecristo“ und Sandrone Dazieris Erstling „In der Finsternis“ zu den verlässlichen Garanten für gute Unterhaltung.
Insgesamt kann ich mich über den Lesemonat März somit wirklich nicht beklagen!

Das Highlight des Monats

Nachdem wirklich viele Bücher diesen Monat hervorragend war, fiel es mir umso schwerer das wirkliche Highlight zu benennen. Ich kam auf zwei Bücher, die mich fasziniert haben, von einem erwartungsgemäß, vom anderen überraschenderweise.

Nikolas Breuels Roman „Schlossplatz, Berlin“ hat mich in sprachlicher und inhaltlicher Form vollauf überzeugt, nachdem ich mich in das Buch hineingetastet hatte. Die Geschichte um einen Bundestagsabgeordneten, der auf einer Hallig strandet und dessen Wirken sich langsam auffächert (inklusive des wahnwitzigen Plans einer gigantischen Badeanlage im Herzen Berlins) ist wirklich lesenswert.

Ein verlässlicher Garant sowohl in sprachlicher als auch in inhaltlicher Hinsicht ist stets Adrian McKinty, der mit „Die verlorenen Schwestern“ seine Reihe um den katholischen Bullen Sean Duffy im Irland der mörderischen 80er Jahre mal wieder einen unlösbaren Mord aufklären muss. Als Zuckerl empfand ich auch die Verbeugung McKintys vor dem Locked Room Mystery, einer Krimiform, die gerade in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts ihre Blüte trieb. 

Bei McKinty gilt für mich, dass man eigentlich blind alles von diesem Autoren lesen kann, enttäuscht hat er mich noch nie mit seinen Krimis. Eine echte Empfehlung für alle Freunde von gut geschriebenen und anspruchsvollen Krimis, bei denen man nicht den Kopf ausschalten muss, um gut unterhalten zu werden!

Wie war euer Lesemonat so? Welche Bücher würdet ihr weiterempfehlen und welche Bücher habt ihr frustriert ins Eck geworfen? Ich freu mich auf eure Antworten!

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Buchmesse Leipzig – eine kurze Review

Mitten im Gedränge

Die Glashalle in Leipzig
So, nun ist das auch geschafft: nach einem Jahr Absenz besuchte ich dieses Jahr wieder einmal das Mekka jeden Bücherwurms – die Leipziger Buchmesse 2015. Dass die Messe mit einem Besucherrekord zu Ende ging konnte man jeden Tag selber bei einem Bummel durch die fünf Hallen feststellen. Mitten im Gedränge zwischen Cosplayern, Verlagsvertretern und ganz normalen Lesern konnte man sich verlieren – oder genau das Buch finden, auf das man schon immer gewartet hat (ohne es vielleicht zu wissen). Hier habe ich noch ein paar Gedanken gesammelt und aufgeschrieben:

Freitag, Messetag I

Der Buchmessestand der Schweiz

Nach der Anreise aus Augsburg konnte es dann gleich losgehen, nachdem ich kurzzeitig im Stau gestanden war. Schnell in die Straßenbahn mit der Nummer 16 gesetzt und schon tauchte das Congress-Center vor mir auf. Nach einem großen Hallo mit alten Studienfreundinnen wurde gleich der erste Messestand angesteuert.
Die erste Anlaufstelle war der Suhrkamp-Stand in Halle 4, nachdem ich bereits im Vorhinein mit Demian, der beim Verlag für die Webredaktion zuständig ist, ein Treffen vereinbart hatte. Nach einem netten Gespräch und vielen Leseexemplaren ging es von Suhrkamp gleich weiter zum Stand von Kiepenheuer-Witsch, bei dem ich mit der netten Ulrike Meier ein Treffen vereinbart hatte.
Nachdem die Zeit schon weit vorangeschritten war, blieb dort leider nicht viel Zeit für einen Plausch, dennoch konnte ich ihr einige News entlocken. So darf man sich schon bald auf neue Romane von Joachim Meyerhoff und Wolfgang Schorlau freuen – beste Aussichten wie ich finde.
Nach diesem Besuch ging es dann noch zum von Random-House initiierten Blog’n’Talk, bei dem ich mich angemeldet hatte. Doch aufgrund des wirklich großen Gedränges konnte ich nur mit der hochsympathischen Thriller-Debütantin Melanie Raabe (Siehe auch meine Rezension zu ihrem Erstling „Die Falle“ ein paar Worte wechseln.

Der Messestand des HoCa-Standes

Nachdem ich mich beim Blog’n Talk umgesehen hatte, war es dann schon langsam Zeit, mich wieder auf den Weg aus den Tiefen der Messehallen zu begeben.
Schließlich waren wir alle eingedenk des langen Tages schon hungrig und wollten uns im Anschluss ans Abendessen dann in das Leipziger Nachtleben stürzen.
Und dieser Plan ging auch tatsächlich auf, nicht nur tagsüber hat Leipzig interessante kulturelle Highlights zu bieten, wie wir konstatieren. Leipzig lohnt sich auf jeden Fall!

Samstag, Messetag II

Nachdem es am Freitag nachts doch noch etwas später wurde, war am Samstag erst einmal Ausschlafen angesagt.
Die 16-er Straßenbahn brachte uns abermals auf das Messegelände, zusammen mit jeder Menge Cosplayer und Leser strömten wir in die Hallen, die sich in frühlingsuntypischem Grau präsentierten. Zudem ließen auch die Temperaturen zu wünschen übrig, was aber gottseidank nicht ins Gewicht fiel, da wir den Tag ja nur innerhalb der Messe zu verbringen gedachten.
Diesmal konnten wir die Sache etwas entspannter angehen, außer einem gemütlichen Bummel durch die Hallen und dem Besuch des Lovelybooks-Lesertreffens war erst einmal nichts geplant. Erst Abends wollten wir in der Moritzbastei einer Lesung von Jörg Maurer lauschen.

Das Lovelybooks-Lesertreffen

Da der Samstag ja traditionell der am stärksten frequentierte Messetag ist mussten wir uns das ein oder andere Mal schon durch die Massen schieben beziehungsweise andere Wege haben wir gar nicht angetreten. Ohne Ende schien die Schlange, die sich Bücher von Jussi Adler-Olsen signieren lassen wollten. Da hab ich mich lieber in die etwas weniger bestürmten Gebiete der Hallen zurückgezogen und konnte dort einige interessante neuen Bücher entdecken.

Hochbegehrt – die Goodiebags von Lovelybooks

Kurz darauf war es dann schon 14:00 Uhr und es ging in den Kongressbereich der Messe, wo Lovelybooks zum Lesertreffen eingeladen hatte. In einer großen Runde wurde über die Bloggerszene und den Wandel des Business gesprochen, ehe Bettina Belitz ihr neues Jugendbuch vorstellen durfte. Danach begann der große Run auf die Goodiebags, die mit einer bunten Mischung an Büchern, Postkarten und Give-Aways ausgestattet waren. Bei Cupcakes ließen sich dann auch gut Bücher, die nicht so hundertprozentig ins eigene Schema passten, tauschen und man kam miteinander ins Gespräch. Ich nutzte die Gelegenheit, um mir „Die Falle“ gleich von Melanie Raab signieren zu lassen, dazu war am Vortag keine Gelegenheit mehr gewesen. Über ihre tolle Widmung habe ich mich sehr gefreut.

Am Abend ging es dann noch in die Moritzbastei zu einer Lesung (man sollte hierzu wohl eher Kabarettabend mit Lesungseinsprengsel sagen) von Jörg Maurer. Dieser präsentierte in der ausverkauften Veranstaltungstonne im Keller der Bastei seinen neuen Roman „Der Tod greift nicht daneben„. Langsam ließen wir dann noch beim Italiener diesen tollen Tag ausklingen.

Sonntag, Messetag III

Nachdem die beiden vorherigen Tage vor allem durch Besucherströme, Stress und Gedränge gekennzeichnet waren, wurde dies am Sonntag alles anders.
Viele Verlagsmitarbeiter waren schon wieder gen Heimat abgereist und auch viele Lesebegeisterte wagten sich nicht mehr in die Hallen, sodass dieser Tag der wohl entspannteste wurde.
An einigen Verlagen konnte man noch nette Bekanntschaften schließen und man hatte auch bei größeren Verlagen die Möglichkeit, sich in aller Ruhe dem neuen Programm zu widmen.
Ehe es am Nachmittag wieder gen Augsburg in den Süden ging knippsten wir noch diese Buchmesseselfie.
Da schon auf der Heimfahrt der Post-Buchmesseblues einsetzte werde ich wohl nicht darum herumkommen, mich nächstes Jahr wieder in die Menschen- und Bücherfluten zu stürzen!
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Andreas Föhr – Wolfsschlucht

Tödliche Familiengeheimnisse

Im Mangfalltal wird es wieder wild und mörderisch, denn schließlich ermitteln die Polizeibeamten Wallner und Kreuthner in „Wolfsschlucht“ bereits zum sechsten Mal zusammen.
Diesmal sind  die Vorkommnisse, mit denen die beiden konfrontiert werden, noch ein wenig skurriler als bisher, wobei dies ja Kennern der Vorgängerbände beinahe reichlich unwahrscheinlich erscheinen sollte. Doch Föhr schafft es, indem er ein Bestattungsauto samt erschossenem Besitzer in den Fluten der Mangfall versinken lässt und ein Fahrzeug von einem Maibaum aufspießen lässt.
Bei beiden Ereignissen hatte der chaotische Kreuthner die Finger im Spiel, wie sich im Laufe des Buches herausstellt. Doch darüber hinaus verbindet die beiden Geschehnisse auch ein tödliches Geheimnis, das Föhr im Laufe des knapp 400-seitigen Romans routiniert auffächert. Dabei wird es auch für den ewig frierenden Kommissar Wallner persönlicher, als er es vermutet hätte.
„Wolfsschlucht“ ist wieder ein Fest für alle Freunde von spannenden Romanen und Liebhabern der bayerischen Mentalität. Genussvoll seziert Föhr (diesmal sogar mit ein paar verstreuten Fußnoten, für mich Reminiszenzen an den anderen großen bayerischen Krimischreiber Jörg Maurer) die Sprache und die Traditionen Bayerns. Und dies gelingt ihm auch wieder für Nicht-Bayern hervorragend lesbar.
Manche Szenen und Dialoge in „Wolfsschlucht“ sind dabei hart an der Grenze zum Slapstick, der Balanceakt zwischen Spannung und Humor gelingt dabei jedoch durchgehend. So ist der neue Roman mit Kreuthner und Wallner für alle Fans der Reihe genauso wie für Neulinge im Mangfall-Kosmos höchst empfehlenswert und sei hiermit gelobt!
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Brendan Duffy – Augen des Waldes

Die Geheimnisse des Waldes

Brendan Duffy legt mit „Augen des Waldes“ einen schaurigen Roman vor, der in die amerikanische Wildnis entführt. In dieser Wildnis steht nämlich ein gigantomanisches verlassenes Haus, genannt „The Crofts“. Im Zuge der Wirtschaftskrise können die New Yorker Ben und seine Frau Caroline Tierney das Haus günstig erwerben und beschließen mit ihrer kleinen Familie zu den Quellen ihrer Herkunft zurückzukehren. Die Großmutter von Ben wohnte nämlich ebenfalls im angrenzenden Dörfchen Swannhaven. Und so machen sich Ben und Caroline daran, das heruntergekommene Anwesen wieder neu instand zu setzen und dem Herrenhaus neues Leben einzuhauchen.
Doch irgendetwas lauert in den dunklen Wäldern, die „The Crofts“ umgeben. Etwas da draußen lässt den Tierneys Warnungen zukommen und hinterlässt blutigen Botschaften, die der Familie schon bald klar machen, dass „The Crofts“ tödliche Geheimnisse birgt. Und auch das Dörfchen Swannhaven scheint ein solches dunkles Geheimnis zu hüten
Von Kirsten Riesselmann ins Deutsche überträgen liest sich „Augen des Waldes“ zunächst wie ein Schauerroman, bei dem das Grauen auf leisen Sohlen daherkommt. Mit einem stimmungsvollen Cover versehen stimmt das Buch den Leser schnell auf die menschenverlassene Szenerie in den amerikanischen Bergen ein. Brendan Duffy gelingt es, immer weiter an der Suspense-Schraube zu ziehen, ehe das Buch dann im letzten Drittel in die Thriller-Richtung kippt und den Leser in die Seiten hineinzieht. Dass der Autor als Verlagslektor Erfahrungen sammeln konnte, ehe er selber eine Geschichte hervorbrachte, merkt man dem Buch auf jeden Fall an.
„Augen des Waldes“ ist voller Atmosphäre und entwickelt gerade zum Ende des Buches hin einen immer stärkeren Sog, sodass man wirklich wissen will, welche Geheimnisse „The Croft“ und Swannhaven hüten. Wer an Thomas Willmanns „Das finstere Tal“ seine Freude hatte, sollte auch auf jeden Fall einmal dieses Buch in die Hand nehmen und sich von der Stimmung, die zwischen den Seiten herrscht, gefangen nehmen lassen. Eine wirkliche Empfehlung!
Wer jetzt neugierig geworden ist und mehr über den Titel wissen möchte, der wird hier auf jeden Fall fündig!
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