Der japanische Dieb
Zugegeben, die japanische Literatur ist in meinem Bücherregal nicht wirklich gut vertreten: Doch neben den üblichen Verdächtigen wie Haruki Murakami oder Keigo Higashino hat nun ein weiterer Autor seinen Platz gefunden. Die Rede ist von Fuminori Nakamura, einem 1977 geborenen Autoren, dessen 2009 erschienenes Buch Suri nun unter dem Titel Der Dieb vom Schweizer Diogenes-Verlag veröffentlicht wurde.
Nakamuras Deutschland-Debüt spricht viele Sprachen: Ein Großstadt-Thriller, die klassische Lonesome-Wolf-Geschichte, Noir-Elemente und nicht zuletzt eine Anleitung zu einem gelungenen Taschendiebstahl vereint der Roman.
Wer genug vom ewigen Serienkiller-Thriller allerlei hat, findet hier einen Krimi mit einer schlichten aber ebenso schnörkellosen Sprache, gut von Thomas Eggenberg ins Deutsche übertragen. Mit diesem Dieb verbringt man gerne einen trüben Herbstnachmittag auf der Couch und streift mit ihm durch die Viertel Tokios und die Brieftaschen der Japaner. Eine interessante neue Stimme im Spannungssegment und eine wirkliche Neuentdeckung des Diogenes-Verlags!