Durchschnittlicher Serienkillerroman aus Deutschland
Die daraus resultierende Frage, ob die Autorin bei ihrem Output auch die Qualität ihres schriftstellerischen Schaffens sichern kann, ist deshalb auch nur eine rhetorische. Mit Figuren, platt wie Abziehbilder (auch Klischees werden gerne und häufig bedient), hölzernen Dialogen und einen Serienkillerkonzept, das brav dem Schema F folgt, ist es ihr nachhaltig gelungen, mir die Freude an diesem Buch zu vergällen. Die Grundidee, die „Schwesterlein komm stirb mit mir“ zugrunde liegt, finde ich gelinde gesagt auch etwas an den Haaren herbeigezogen und war nicht gerade dazu angetan, mich von diesem Machwerk zu überzeugen.
Natürlich ist der Serienkiller dreimal so schlau wie die Polizei, natürlich muss ein attraktiver Polizist und eine Psychologin ermitteln (die sich dazu auch noch in ihrer Einführung über die popkulturelle Inszenierung von Serienkillern echauffiert) und natürlich hat der Roman einen absurd hohen Body Count.
All diese Dinge – die ich in letzter Zeit einfach in zu vielen (deutschen) Thrillern gelesen habe, sorgten bei mir einfach für ein Übersättigungsgefühl und die unglaubwürdige Handlung tat ihr Übriges dazu.
Das gute alte „Weniger ist mehr“ sei deshalb an dieser Stelle auch Karen Sander bzw. Sabine Klewe angeraten, die meinetwegen gerne auf den ein oder anderen Titel verzichten dürfte, solange ihre Bücher etwas liebevoller und durchdachter gestaltet sind. Ich bräuchte so schnell nicht wieder ein Buch von Ihnen, Frau Klewe – nutzen Sie die Zeit und produzieren einen durchdachten Krimi – gerne auch mal ohne Serienkiller …