Die unendliche Geschichte
So weit eigentlich eine recht lineare Geschichte, die der ein oder andere vielleicht sogar in abgewandelter Form aus Bekanntenkreisen kennt. Was „Männer wie Männer, Frauen wie Frauen“ von Marja-Liisa Vartio dann aber so besonders macht, das ist ihre Sprache und das Gefühl, dass diese Geschichte bei aller Antiquiertheit doch zeitlos ist. Da werden zwar noch Eilgespräche bestellt, es ist eine Katastrophe wenn der Büstenhalter in den Staub auf den Boden fällt, und die Mutter webt Bettwäsche mit Spitze, doch abseits von diesen Atavismen jedoch bleibt das Buch aktuell.
Vartios Prosa wirkt – obwohl 55 Jahre alt – doch frisch und unvergänglich und überzeugt durch einen ganz eigenen lyrischen Tonfall. Bereits 1961 im Alter von 41 Jahren gestorben, lohnt es sich, die finnische Autorin vielleicht im Rahmen der Frankfurter Buchmesse, wo Finnland 2014 ja Gastland ist, neu zu entdecken und sich mit ihrem Schaffen zu befassen!