Adrian McKinty – Rain Dogs

So viel Pech kann doch nicht einmal Sean Duffy Haben. Der katholische Bulle aus Carrickferrgus hat es entgegen aller Wahrscheinlichkeit bereits zum zweiten Mal mit einem Locked Room Mystery zu tun. Schon in Die verlorene Schwester musste Duffy einen solchen unmöglichen Fall lösen, und nun steht der vom Schicksal gebeutelte Cop abermals vor einem jener unlösbaren Rätsel, das sich in Krimis der 30er Jahr größter Beliebtheit erfreute.

Im Wahrzeichen von Carrickfergus, dem Carrickfergus Castle, liegt die Leiche einer jungen Frau. Zu Duffys großem Schrecken wollte er am Tag zuvor noch mit der jungen und attraktiven Journalistin aus England anbandeln, nur um sie jetzt tot im Burghof vorzufinden. Die Zeichen deuten auf einen tragischen Selbstmord, denn die Dame scheint sich nächtens vom Burgfried in den Innenhof der Burg gestürzt zu haben. Doch dem einfachen Fall machen die Indizien und die Gerichtsmedizin einen Strich durch die Rechnung. Denn es zeigt sich, dass die Journalistin ermordet wurde und dann vom Burgfried geworfen wurde, um den Mord zu kaschieren.

Nun steht Duffy abermals vor einem Rätsel, denn vom Täter fehlt jegliche Spur. Ein Burgtor und hohe Mauern versperren alle möglichen Fluchtwege, die Überwachungskameras zeigen, dass niemand die Burg betreten oder verlassen hat, ehe die Polizei eintraf und auch der Hausmeister des Schlosses kann mit dem Mord eigentlich nichts zu tun haben. Wie ist es dem Täter also gelungen, im Carrickfergus Castle die junge Engländerin zu ermorden und dann zu entkommen? Und was ist das Motiv hinter der Tat? Viel zu tun also für Duffys graue Zellen, die zusätzlich von rätselhaften Frauen und inkompetenten Vorgesetzten in Beschlag genommen werden.

Adrian McKinty ist ein Phänomen. Er lässt einfach nicht nach und hält die Sean-Duffy-Serie weiterhin auf einem Niveau, das seinesgleichen sucht. Die Schreibe des Iren ist brillant – ebenso ist es die Übertragung des Übersetzers Peter Torberg, der für die Geschichte den richtigen Sound findet. Wie McKinty seine Geschichte konstruiert, die Kapitel komponiert und den Leser rätseln lässt, das sucht landauf und landab seinesgleichen.

Besonders interessant macht diesen fünften Fall neben dem unlösbar scheinenden Rätsel auch die Verschwörungsthese, auf die Duffy im Lauf seiner Ermittlungen stößt und an die in Irland 1987 niemand glauben will. Denn dass der honorige und exzentrische Moderator Jimmy Savile und sein Dunstkreis etwas mit dem Missbrauch von Kindern zu tun haben sollen, das scheint ausgeschlossen. Dabei zeigt sich Adrian McKinty als grimmiger Betrachter dieses Skandals, der erst 15 Jahre später langsam ans Licht der Öffentlichkeit drängen sollte.

Rain Dogs ist eine mehr als würdige Fortschreibung der Sean-Duffy-Saga und gehört auf den Merkzettel jedes Krimi-Connaisseurs. Besonders hoffnungsvoll stimmt, dass mit Police at the station and they don’t look friendly bereits auf Englisch der sechste Fall von Sean Duffy vorliegt!

 

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[…] Tage, veröffentlicht mit bestechend konstanter Flughöhe seine Krimis um den katholischen Bullen Sean Duffy in Carrickferrgus der 80er und 90er Jahre, die vom IRA-Terror gekennzeichnet waren. Nur, der große Durchbruch blieb […]

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[…] wird es bei einem der besten Krimischriftsteller der Gegenwart. Adrian McKinty lässt seinen katholischen Bullen Sean Duffy bereits zum zweiten Mal in seiner Karriere auf ein […]

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[…] eines Tisches voller Remittenden. Da ich eh eine Schwäche für die Literaturszene Irlands habe (Adrian McKinty, John Boyne, Ken Bruen, tbc) habe, nahm ich mir einfach diesen Roman auf Verdacht mit. Eine […]