Die Schatten der Vergangenheit
Vor vierzig Jahren verschwand der Enkel des schwedischen Großunternehmers Pontus Klingberg an einer Stockholmer U-Bahn-Station. Der Junge tauchte nie wieder auf.
2012 verschwindet nun der andere Enkel Pontus Klingbergs spurlos. Die verzweifelte Ehefrau des Verschwundenen wendet sich an Danny Katz, einen Privatermittler, der völlig am Boden darnieder liegt. Eine Freundschaft verbindet ihn und den Verschwundenen, weswegen Katz nicht lange zögert, um sich hinter das Verschwinden zu klemmen. Was er in der Familiengeschichte der Klingbergs entdeckt, hätte er so nicht erwartet und droht ihn in einen tödlichen Strudel zu reißen.
Bei seinem ersten Kriminalroman folgt Vallgren überwiegend den Konventionen des skandinavischen Krimis: Ein kaputter Ermittler (Erinnerungen an Jo Nesbos Harry Hole werden wach), ein dunkles Geheimnis, ehrbare Männer der Gesellschaft, die keineswegs unbescholten sind – all diese Zutaten mixt der Schwede zu einem schnellen Krimi. Die Geschichte liest sich eingedenk der großen Schriftgröße und des hohen Schreibtempos schnell weg. Man verzeiht dem Autor auch einige Griffe in die Klischeekiste und gerade im letzten Drittel einige nicht unbedingt sonderlich plausible Wendungen (besonders was den zweiten Erzählstrang einer alten Freundin von Danny angeht). Aber dafür ist der Roman spannend und dies ist schließlich was zählt. Carl-Johan Vallgren beherrscht auf jeden Fall sein Handwerk und unterhält den Leser gekonnt.
Weiter Fälle für Danny Katz dürfen nicht ausgeschlossen werden, wenn man die letzten Seiten des „Schattenjungen“ liest – von mir aus sehr gerne!
[…] Katz durfte bereits einmal in Zusammenarbeit mit der Staatsanwältin Eva Westin ermitteln (siehe Schattenjunge) ehe er nun von Vallgren seinen zweiten Einsatz bewilligt bekam. Und dieser hat es wieder mehr als […]
Ich würde hier auch zu einem zweiten Band greifen, sollte es denn ein weiterer ins Programm schaffen. Ich fand ja insgesamt, dass es hier zu viele Zufälle gab, also wie Du schon sagst, so manche Wendung war wenig plausibel und vieles doch arg konstruiert. Aber irgenwie hatte das Buch eben doch einen schönen Lesefluss und ich hatte genau wie Du den Eindruck, da versteht eben einer sein Handwerk und weiß, wie man schreibt. Das ist auch viel wert, hat man ja auch nicht immer! 😉