Category Archives: Verschiedenes

Ferienlektüre

Endlich ist er da – mein erster größerer Urlaub dieses Jahr. Und da das Wetter leider diese tollen Neuigkeiten noch nicht mitbekommen hat und munter Achterbahn spielt, habe ich mich derweil mit Lektüren für die freien Tage gut versorgt. Die Rezensionen zu einigen Büchern wird es demnächst auch hier zu lesen geben. Nun aber mache ich mich erst einmal ans Werk!

Meine Ferienlektüre

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Vorfreude – neue Belletristik Herbst 2016

Vor einigen Tagen habe ich hier an dieser Stelle bereits neue Krimis aus den Verlagsprogrammen für den Herbst 2016 vorgestellt. Nun soll an hier eine lockere Vorstellung von neuen Büchern aus dem weiten Feld der Belletristik folgen – auf diese Titel freue ich mich besonders:

 

Nathan Hill – Geister

GeisterDas sagt der Verlag: Ein Anruf der Anwaltskanzlei Rogers & Rogers verändert schlagartig das Leben des Literaturprofessors Samuel Anderson . Er, der als kleines Kind von seiner Mutter verlassen wurde, soll nun für sie bürgen: Nach ihrem tätlichen Angriff auf einen republikanischen Präsidentschaftskandidaten verlangt man von ihm, die Integrität einer Frau zu bezeugen, die er seit mehr als zwanzig Jahren nicht gesehen hat. Ein Gedanke, der ihm zunächst völlig abwegig erscheint. Doch Samuel will auch endlich begreifen, was damals wirklich geschehen ist. – Ein allumfassender, mitreißender Roman über Liebe, Unabhängigkeit, Verrat und die lebenslange Hoffnung auf Erlösung, ein Familienroman und zugleich eine pointierte Gesellschaftsgeschichte von den Chicagoer Aufständen 1968 bis zu Occupy Wall Street.

Das sage ich: Ein mir unbekannter neuer Autor, ein zeitgenössischer amerikanisches Gesellschaftsroman (hoffentlich in der Tradition von Franzen und Co.) und ein spannender Klappentext – auf diesen über 800 Seiten starken Brocken freue ich mich wirklich und will da einfach völlig unvoreingenommen hineinstöbern. Das Buch erscheint im Oktober.

 

 

 

Christian Kracht – Die Toten

9783462045543_5Das sagt der Verlag: Christian Krachts neuer Roman »Die Toten« führt uns mitten hinein in die gleißenden, fiebrigen Jahre der Weimarer Republik, als die Kultur der Moderne, besonders die Filmkultur, eine frühe Blüte erlebte. Hier, in Berlin, »dem Spleen einer unsicheren, verkrampften, labilen Nation«, versucht ein Schweizer Filmregisseur, angestachelt von einem gewissen Siegfried Kracauer und einer gewissen Lotte Eisner, den UFA-Tycoon Hugenberg zur Finanzierung eines Film zu überreden, genauer gesagt: eines Gruselfilms, genauer gesagt: in Japan. Das überschneidet sich mit ebensolchen Plänen im dortigen Kaiserreich, mit denen man dem entstehenden Hollywood-Imperium Paroli bieten will …

Das sage ich: Ich habe ja eine Schwäche für die 20er und 30er Jahre der Bundesrepublik – besonders wenn sie in gute Literatur überführt werden, wie etwa bei Kästners Fabian oder den Büchern von Volker Kutscher. Bereits mit Imperium konnte mich Kracht von seinem Talent als Schriftsteller überzeugen, auch wenn die im Feuilleton geführten Debatten etwas am Kern des Buchs vorbeizielten. Nun freue ich mich sehr auf den neuen Streich des Autors, der im September erscheint.

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Vorfreude – neue Krimis im Herbst 2016

Schon länger sind die Verlagsvorschauen draußen, die die neuen Bücher des Bücherherbstes 2016 bis hinein in den März 2017 präsentieren. Aus all den Vorschauen und Ankündigungen habe ich exemplarisch fünf Titel aus den verschiedensten europäischen Ländern gewählt, auf die ich mich besonders freue. Das ein oder andere dieser Bücher dürfte auch hier auf diesem Blog demnächst besprochen werden.

 

Arne Dahl – Sieben minus eins

siebenDas sagt der Verlag: Als er die Blutspuren in dem labyrinthischen Kellerverlies findet, ist sich Kriminalkommissar Sam Berger sicher: Das unerklärliche Verschwinden der jungen Frau steht mit früheren Fällen in Verbindung, es muss weitere Opfer desselben Täters geben. Nur fehlt von denen jede Spur. Mit seiner waghalsigen Theorie von einem Serientäter steht Sam Berger alleine da und gerät bald von mehreren Seiten unter Beschuss. Allan, sein Chef, hat wenig Verständnis für Bergers riskante Einzelgänge und droht, ihn zu feuern. Dann entdeckt Sam Berger Spuren. Spuren, die nur er verstehen kann, gelegt von einem Menschen, der ihn allzu gut zu kennen scheint. Sie führen ihn zu einem verlassenen alten Bootshaus und von dort zu einer längst verloren geglaubten Erinnerung. Tief verborgen in Bergers Vergangenheit gibt es etwas, das ihn mit den brutalen Verbrechen verbindet. Etwas, das lange Zeit keine Bedeutung zu haben schien, und das der Täter jetzt mit gutem Grund ans Licht holt.

Das sage ich: nach seinem A-Team und der OPCOP-Gruppe startet Arne Dahl hier eine neue Reihe rund um den Kommissar Sam Berger. Der Klappentext klingt schon einmal vielverprechend und Arne Dahl vertraue ich in Punkto Stil und Plot eh! Erscheint im September 2016.

 

 

Ben Aaronovitch – Der Galgen von Tyburn

aaronovitchDas sagt der Verlag: In seinem sechsten Fall muss der fabelhafte Peter Grant

– ein verschollenes altes Buch wiederfinden einen verdächtigen Todesfall auf einer Party der Reichen und Schönen Londons aufklären
– versuchen, es sich dabei nicht völlig mit Lady Ty zu verderben
– vermeiden, vom Gesichtslosen ins Jenseits befördert zu werden
– sich mit einem ganzen Haufen rauflustiger Amerikaner herumschlagen, die definitiv zu viel ›24‹ gesehen haben.

Kurz: Peter bekommt die einzigartige Gelegenheit, es sich mit alten Freunden zu verderben und sich dabei jede Menge neue Feinde zu machen. Mal vorausgesetzt, er überlebt die kommende Woche.

Das sage ich: Die Peter-Grant-Reihe von Ben Aaronovitch ist wohl das beste und lustigste, was die englische Literatur in letzter Zeit hervorgebracht hat. Er kombiniert Reginal Hill, Joanne K. Rowling und Arthur Conan Doyle zu einer wilden Melange, die noch lange in dieser Intensität köcheln soll. Im Februar 2017 kommt der inzwischen schon sechste Band der Reihe.

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Die Buchpreisblogger 2016

Buchpreis

 

Im Jahr 2014 gab es sie erstmals – die Buchpreisblogger: Blogger, die die für den Deutschen Buchpreis nominierten Bücher auf ihren Blogs besprechen und bestenfalls so zu Diskussionen über die Titel anregen. Nachdem diese Aktion aber eher von einigen Missverständnissen geprägt war und gerade im Vorfeld der Leipziger Buchesse mit diesem Format einiges schief lief, so soll dieses Jahr alles besser werden. Ich bin auf jeden Fall gespannt und werde mir die Besprechungen der KollegInnen auf alle Fälle zu Gemüte führen:

Folgende Blogs kümmern sich um die Bücher, die auf der im August bekanntgegeben Longlist stehen:

 

Verfolgen lässt sich das Ganze natürlich auf den einzelnen Blogs der Kritiker oder auf der Facebook-Präsenz des Deutschen Buchpreises. Auch einen Hashtag für die Aktion gibt es, auf Twitter wird dieser #dbp16 lauten.

 

 

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Kurz und Knackig – 3 Krimibesprechungen

Sommerzeit ist ja bekanntlich Lesezeit – und mir sind in letzter Zeit auch wieder zahlreiche Bücher untergekommen, die mich mal mehr, mal weniger begeistert haben. Thematisch gebündelt hier drei Minibesprechungen von neuen Krimis:

James Grady – Die letzten Tage des Condor

CondorDer Condor ist also wieder gelandet. Nach zwei früheren Büchern und einer mehr als erfolgreichen Verfilmung durch Sidney Pollack mit Robert Redford in der Hauptrolle soll der alte Haudegen noch einmal fliegen. Nach dem Condor in psychiatrischer Behandlung bei der CIA war, fristet er ein überschaubares Leben als Angestellter der Library of Congress in Washington. Doch dann findet er eines Tages in seiner Wohnung gekreuzigt einen seiner Aufpasser von der Agency bei sich daheim vor. Er beschließt zu fliehen – und zieht damit viele Verfolger auf sich.

Ein flirrendes, aber auch durchaus anstrengendes Buch, dessen sperrige Sprache des Öfteren die Spannung zerhackt. Die letzten Tage des Condor bleibt eng an dem Plot der vorherigen Bücher und ist eher etwas für Leser mit viel Geduld.

 

Tim Erzberg – Hell-Go-Land

HellgolandAnna Krüger tritt ihren Dienst als Polizistin auf der malerischen Insel Helgoland an. Doch schon am ersten Tag droht alles aus dem Ruder zu laufen. Ein Sturm schneidet Helgoland von der Außenwelt ab und sorgt dafür, dass die Polizisten in dem kleinen Revier auf sich alleine gestellt sind. Und dann bekommt Anna schon blutige Post, versehen mit einer Botschaft. Wer schickte der jungen Polizistin das Päckchen und was für einen Plan verfolgt der Täter? Während auf Helgoland ein Orkan zuzieht, versucht die Kriminalerin, Licht ins Dunkel zu bringen. Doch einige Geheimnisse aus ihrer Vergangenheit scheinen mit den aktuellen Geschehnissen verknüpft zu sein.

Hell-Go-Land wandelt auf altbekannten, von Sebastian Fitzek und Co ausgetretenen Wegen, ohne allzu viel Neues zu bieten. Der nach Schema F strukturierte Plot hat keine besondere Sprache oder Eigenheiten, weiß aber abgesehen davon gut für einige Stunden zu unterhalten. Eine spannender Snack ohne viel Langzeitwirkung, ideal für den Strand oder das Freibad …

 

Nicholas Petrie – Drifter

DrifterPeter Ash ist Veteran aus den Kriegen im Irak und Afghanistan. Als Remineszenz an diese Zeit ist ihm das sogenannte Weiße Rauschen geblieben, dass ihm einen Aufenthalt in engen Räumen so gut wie unmäglich macht. Stattdessen verbringt er seine Zeit lieber im Freien und schlägt sich durch. Doch nach dem Selbstmord eines Veteranenkollegen, beschließt er, der Witwe seines Freundes unter die Arme zu greifen und deren Haus zu renovieren. Dabei stößt er auf einen Koffer mit viel Bargeld und Sprengstoff, dass ihn direkt in einen geplanten Anschlag hineinzieht. Während er das Geheimnis des Koffers zu ergründen sucht, tickt irgendwo da draußen schon der Countdown zu einem geplanten Anschlag herunter.

Auch wenn Drifter sprachlich keine große Kunst ist, weiß Nicholas Petrie in seinem Debüt doch schon, wie man an Spannungsschrauben dreht und den Plot vorantreibt. Sein Buch ist ein größtenteils im Veteranen-Milieu spielender amerikanischer Thriller, der zwar auch das Rad nicht neu erfindet, dafür aber den Leser durch die 400 Seiten jagt und dabei wirklich gut unterhält. Von den drei hier besprochenen Bücher ist dieses meiner Meinung nach das Beste!

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