The same procedure as every Halbjahr: meine Sichtung der Verlagsprogramm hinsichtlich spannender Titel, abseits von Kehlmann und Co. Titel, auf die ich mich freue, sortiert in verschiedenen Kategorien. Voilá:
Maryse Condé – Das Evangelium der neuen Welt (Übersetzt von Bettina Bach, btb). Rebecca Makkai – Ich hätte da noch ein paar Fragen an Sie (Übersetzt von Bettina Abarbanell, Eisele). Jonathan Coe – Bournville (Übersetzt von Cathrine Hornung und Juliane Gräbener-Müller, Folio). Aisha Abdel Gawad – Zwischen zwei Monden (Übersetzt von Henriette Zeltner-Shane, Blumenbar). Geovani Martins – Via Ápia (Übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner, Suhrkamp).
Suzette Mayr – Der Schlafwagendiener (Übersetzt von Anne Emmert, Wagenbach). Stephanie Bishop – Der Jahrestag (Übersetzt von Kathrin Razum, dtv). Lina Nordquist – Mein Herz ist eine Krähe (Übersetzt von Stefan Pluschkat, Diogenes). Shehan Karunatilaka – Die sieben Monde des Maali Almeida (Übersetzt von Hannes Meyer, Rowohlt). Arnon Grünberg – Gstaad (Übersetzt von Rainer Kersten, Die andere Bibliothek).
Benjamín Labatut – MANIAC (Übersetzt von Thomas Brovot, Suhrkamp). José Falero – Supermarkt(Übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreine, Hoffmann und Campe). Anne Serre – Die Gouvernanten (Übersetzt von Patricia Klobusiczky, Berenberg). Helga Flatland – Die Resonanzen (Übersetzt von Elke Ranzinger und Ina Kronenberger, Ecco). Tess Gunty – Der Kaninchenstall (Übersetzt von Sophie Zeitz, KiWi).
Sarah Hall –Sommerwasser(Übersetzt von Nicole Seifert, Unionsverlag). Edward P. Jones – Die bekannte Welt (Übersetzt von Hans-Christian Oeser, Ullstein). Louise Kennedy – Übertretung (Übersetzt von Hans-Christian Oeser und Claudia Glenewinkel, Steidl). Alice Zeniter – Machtspiele (Übersetzt von Yvonne Eglinger, Piper). Laurent Mauvignier – Geschichten der Nacht (Übersetzt von Claudia Kalscheuer, Matthes & Seitz).
Jakuta Alikavazovic – Wie ein Himmel in uns (Hanser). Stefan Bollmann – Zeit der Verwandlung (Klett-Cotta). Michael Maar – Leoparden im Tempel (Rowohlt). Aldoux Huxley – Along the road (Übersetzt von Willi Winkler, Rowohlt). Alexander Pechmann – Die Bibliothek der verlorenen Bücher (Schöffling).
Wieder ein halbes Jahr vorbei, wieder gibt es neue Vorschauen mit den ersten Titeln für das Jahr 2023. Was mich am meisten interessiert und worauf ich mich am meisten freue, das versucht dieser Beitrag zu sammeln.
International
Percival Everett – Die Bäume (aus dem Englischen von Nikolaus Stingl, Hanser). Christine Dwyer Hickey – Schmales Land (aus dem Englischen von Uda Strätling, Unionsverlag). J. O. Morgan – Der Apparat (aus dem Englischen von Jan Schönherr, Rowohlt). Richard Russo – Mohawk (aus dem Englischen von Monika Köpfer, DuMont). Tara M. Stringfellow – Memphis (aus dem amerikanischen Englisch von Marion Kraft, ecco)
Mattias Enard – Der perfekte Schuss (aus dem Französischen von Sabine Müller, Hanser). NoViolet Bulwayo – Glory (aus dem Englischen von Jan Schönherr, Suhrkamp). Zain Khalid – Bruder (Aus dem Englischen von Eva Regul, Kjona). Toine Heijmans – Der unendliche Gipfel (aus dem Niederländischen von Ruth Löbner, mairisch) Sarah Winman – Lichte Tage (Aus dem Englischen von Eliane Baumbach, Klett-Cotta).
Jordan Tannahill – Das Summen (aus dem Englischen von Frank Weigand, Goya Lit). David Hewson – Garten der Engel (aus dem Englischen von Birgit Salzmann, Folio). Lisa Weeda – Aleksandra (aus dem Niederländischen von Birgit Erdmann, Kanon). Lee Cole – Kentucky(aus dem Englischen von Jan Schönherr). Olli Jalonen – Die Kunst, unter Wasser zu leben (aus dem Finnischen von Stefan Moster, mare)
Gabrielle Zevin – Morgen, Morgen und wieder Morgen (aus dem Englischen von Sonia Bonné, Eichborn). Carl Nixon –Kerbholz (aus dem Englischen von Jan Karsten, Culturbooks). Selva Almada – Kein Fluss (aus dem Spanischen von Christian Hansen, Berenberg). Hayley Scrivenor – Dinge, die wir brennen sahen (aus dem Englischen von Andrea O’Brien, Eichborn). Karina Sainz Borgo – Das dritte Land (Aus dem Spanischen von Angelica Ammar, S.Fischer).
Yara Rodrigues Fowler – Zwischen Himmel und Erde (aus dem Englischen von Maria Meinl, Hoffmann&Campe). Eric Vuillard – Ein ehrenhafter Abgang (aus dem Französischen von Nicolas Denis, Matthes&Seitz). Anthony McCarten– Going Zero (aus dem Englischen von Manfred Allié und Gabriele Kempf-Allié, Diogenes). Shady Lewis – Auf dem Nullmeridian(aus dem Englischen von Günther Orth, Hoffmann&Campe). Nela Rywiková – Kinder der Wut (aus dem Tschechischen von Christina Frankenberg, Mitteldeutscher Verlag).
Wiederentdeckt
Mark Aldanow – Der Anfang vom Ende (übersetzt aus dem Russischen von Andreas Weihe, Rowohlt). Cécile Ines Loos – Hinter dem Mond (aus dem Spanschen von Renate Burckhardt, Atlantis). Penelope Mortimer – Daddy’s gone a-hunting (aus dem Englischen von Kristine Kress, Dörlemann). Paul Zifferer – Die Kaiserstadt (Reclam). Marvel Moreno – Im Dezember der Wind (aus dem kolumbianischen Spanisch von Rike Bolt, Wagenbach).
Erin Flanagan – Dunkelzeit (aus dem Englischen von Steffen Jacobs, Cornelius Hatz und Stefanie Kremer). James Kestrel –Fünf Winter(aus dem amerikanischen Englisch von Stefan Lux, Suhrkamp). Adam LeBor – District VIII (aus dem Englischen von Jürgen Bürger). Mary Paulson Eddis – Das Erbe des Solomon Farthing (aus dem Englischen von Kathrin Bielfeldt, Ariadne). Carlo E. Gadda – Die grässliche Bescherung in der Via Merulana (aus dem Italienischen von Toni Kienlechner, Wagenbach).
Und schon wieder beglücken uns die Verlage mit ihren Vorschauen für den Herbst 2022, obschon der Frühling noch gar nicht richtig begonnen hat.
Traditionell nutze ich die Fülle der vielen dutzenden Vorschauen, um sie auf vielversprechende Titel, neue Erzähler*innen und weitere Werke von geschätzten Autor*innen zu sichten und diese dann hier vorzustellen.
So habe ich diesmal viele Titel mit Wasserbezug, spanischer Stimmen (im Zuge der Präsenz von Spanien als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse) und ungewöhnliche Krimis ausgemacht. Neue Erzählerinnen und Erzähler finden sich neben alten Bekannten.
Sie alle liefern Romane, auf die ich mich sehr freue. Vielleicht findet ja auch ihr in den vorgestellten Büchern ein paar Titel, die euch interessieren. Die Links hinter den Buchtiteln führen direkt zu den Webpräsenzen der Verlage mit weiterführenden Infos. Die Bestellung empfehle ich sowieso und nachdrücklich stets über den lokalen Buchhandel abzuwickeln, auf dass uns diese wunderbaren Institutionen lange erhalten bleiben.. Los gehts!
Neues, Wiederentdecktes, Vielversprechendes – International
Marie Vieux-Chauvet – Töchter Haitis(Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens). Amor Towles – Lincoln Highway (aus dem Englischen von Susanne Höbel). Jela Krečič – Keine wie sie (Aus dem Slowenischen von Liza Linde). Trent Dalton – Der ganze Himmel (Aus dem Englischen von Alexander Weber). Gloria Naylor – Linden Hills (Aus dem Englischen von Angelika Kaps).
Maggie Shipstead – Kreiseziehen(aus dem Englischen von Susanne Goga-Klinkenberg, Harriet Fricke und Sylvia Spatz). Hernan Diaz – Treue(aus dem Englischen von Hannes Meyer). Louise Nealon – Snowflake (aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll). Ian McEwan – Lektionen (aus dem Englischen von Bernhard Robben). Anuk Arudpragasam – Nach Norden (aus dem Englischen von Hannes Meyer).
Peter Cameron – Was geschieht in der Nacht (aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence). Mohamed Mbougar Sarr – Die geheimste Erinnerung der Menschen (aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller). Celeste Ng – Unsere verschwundenen Herzen (aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit). Ann Helén Laestadius – Das Leuchten der Rentiere (aus dem Schwedischen von Dagmar Mißfeldt und Maike Barth). Honorée Fanonne Jeffers – Die Liebeslieder von W.E.B. DuBois (aus dem Englischen von Maria Hummitzsch und Gesine Schröder).
Neues, Wiederentdecktes, Vielversprechendes – National
Enrique Vila-Matas – Mac und sein Zwiespalt (aus dem Spanischen von Petra Stien-Broumer). Sara Mesa – Eine Liebe (aus dem Spanischen von Peter Kultzen). Vincente Valero – Krankenbesuche (aus dem Spanischen von Peter Kultzen). Rosa Chacel – Leticia Valle – Memoiren einer Elfjährigen (aus dem Spanischen von Maralde Meyer-Minnemann). Isaac Rosa – Das dunkle Zimmer (aus dem Spanischen von Luis Ruby).
Und Krimis
John Vrecher – Wintersturm (aus dem Englischen von Sven Koch). Naomi Hirahara – Clark & DivisionTom Lin – Die tausend Verbrechen des Ming Tsu (aus dem amerikanischen Englisch von Volker Oldenburg). Berna González Harbour – Goyas Ungeheuer (aus dem Spanischen von Maike Hopp). Torquemada – Kains Knochen (aus dem Englischen von Henry McGuffin).
Mal sehen, was ich davon zu besprechen schaffe. Gibt es Titel, auf die ihr euch besonders freut?
Kurz vor Weihnachten versorgen uns die Verlage traditionell mit neuen Vorschauen der Bücher, die im Frühjahr erscheinen. So auch dieses Jahr, weshalb ich aus den Programmen wieder eine kleinen Zusammenschau mit Titeln erstellt habe, auf die ich mich besonders freue. Quer durch alle Genres, Sprachen und Verlage hindurch – vielleicht ist ja auch für den ein oder anderen Mitlesenden hier etwas Passendes dabei :
Andrea Tompa – Omertá (aus dem Ungarischen von Terzía Mora, Suhrkamp). Richard Wright – Der Mann im Untergrund (aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence, Kein&Aber). Jonathan Lee – Der große Fehler (Aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence, Diogenes). Patrick Findeis – Paradies und Römer (Liebeskind). Sarah Crossan – Verheizte Herzen (aus dem Englischen von Maria Hummitzsch, KiWi).
Mariana Enriquez – Unser Teil der Nacht (aus dem Spanischen von Inka Marter und Silke Kleemann, Klett Cotta). Yade Önder – Wir wissen, wir könnten, und fallen synchron (KiWi). Doug Johnstone – Eingeäschert (aus dem Englischen von Jürgen Bürger, Polar Verlag). Melissa Harrison – Weißdornzeit (aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence, Dumont). Ann Petry– The Narrows (aus dem Englischen von Pieke Biermann, Nagel & Kimche).
Jackie Polzin – Brüten (aus dem Englischen von Nikolaus Stingl, dtv). Peter Heller – Die Lodge (aus dem Englischen von Marlene Fleißig, Nagel&Kimche). Diego Zuniga – Camanchaca (aus dem Spanischen von Luise von Berenberg, Berenberg). Leila Mottley – Nachtschwärmerin (aus dem Englischen von Yasemin Dincer, Ecco). Berit Glanz – Automaton (Berlin-Verlag).
Vendela Vida – Die Gezeiten gehören uns (aus dem Englischen von Monika Baark, Hanser Berlin). Mirjam Wittig – An der Grasnarbe (Suhrkamp). Stefan Hertmans – Der Aufgang (aus dem Niederländischen von Ira Wilhelm, Diogenes). Jane Gardam – Mädchen auf den Felsen (aus dem Englischen von Isabell Bogdan, Hanser). Deb Olin Unferth – Happy Green Family (aus dem Englischen von Barbara Schaden, Wagenbach).
Guillermo Arriaga – Das Feuer retten (aus dem Spanischen von Matthias Strobel, Klett-Cotta). Charlotte McConaghy – Wo die Wölfe sind (aus dem Englischen von Tanja Handels, S.Fischer). David Mitchell – Utopia Avenue (aus dem Englischen von Volker Oldenburg, Rowohlt). Sarah Orne Jewett – Deephaven (Aus dem Englischen von Alexander Pechmann, Mare). Adania Shibli – Eine Nebensache (aus dem Englischen von Günther Orth, Berenberg).
Ilse Molzahn– Der schwarze Storch (Wallstein). Francesca Reece – Ein französischer Sommer (aus dem Englischen von Juliane Gräbener-Müller und Tobias Schnettler, S. Fischer). Djaimilia Pereira de Almeida – Im Auge der Pflanzen (aus dem Portugiesischen von Barbara Mesquita, Unionsverlag). Francis Spufford – Ewiges Licht (aus dem Englischen von Jan Schönherr, Rowohlt). Wolf Haas – Müll (HoCa).
Markus Gasser – Die Verschwörung der Krähen (C.H. Beck). Leonardo Padura – Wie Staub im Wind (aus dem Spanischen von Peter Kultzen, Unionsverlag). Greg Buchanan – Sechzehn Pferde (aus dem Englischen von Henning Ahrens, S. Fischer). Fatma Aydemir – Dschinns (Hanser). Virginia Woolf – Mrs. Dalloway (aus dem Englischen von Melanie Walz, Manesse).
Dantiel W. Montiz – Milch, Blut, Hitze (aus dem Englischen von Claudia Arlinghaus und Anke Caroline Burger, C. H. Beck) Deesha Philyaw – Church Ladies (Ars Vivendi). Claire Keegan – Kleine Dinge, wie diese (aus dem Englischen von Hans-Christian Oeser, Steidl). Lucy Fricke – Die Diplomatin (Claassen). Polly Samson – Aus Freundlichkeit (aus dem Englischen von Bernhard Robben, Ullstein).
Irena Vallejo – Papyrus: die Geschichte der Welt in Büchern (aus dem Spanischen von MariaMeinel und Luis Ruby, Diogenes), Henriette Valet – Madame 60a (aus dem Französischen von Norma Cassau, Verlag das Kulturelle Gedächtnis) Dominique Fortier – Städte aus Papier: vom Leben der Emily Dickinson (aus dem Französischen von Bettina Bach, Luchterhand). Timo Feldhaus – Mary Shelleys Zimmer (Rowohlt). Jacob Ross – Die Knochenleser (aus dem karibischen Englisch von Karin Diemerling, Suhrkamp).
Man mag sich eingedenk der immer im niedrigen zweistelligen Bereich stagnierenden Temperaturen noch gar nicht damit befassen: aber die Verlage legen schon fleißig ihre Programme für den Herbst/Winter 2021 vor. Ich habe mich deshalb drangemacht, die Programme zu sichten und spannende Titel aus den Programmen herauszusuchen. Dabei muss ich konstatieren, dass ich im Vergleich zu den kommenden Programmen das Frühjahrsprogramm der meisten Verlage deutlich stärker fand. Ausnahme allerdings der Dumont-Verlag, bei dem ich auch gleich unbesehen das komplette Programm geordert hätte. Aber nun eins nach dem anderen. Worauf kann man sich freuen?
2020 war Maaza Mengiste mit Der Schattenkönig für den Booker Prize nominiert. Nun gibt es das Buch ab September in der Übersetzung von Patricia Klobusiczky und Brigitte Jakobeit im dtv-Verlag zu lesen. Darin erzählt sie vom Einmarsch Mussolinis in Äthiopien 1935 und den Konsequenzen, die dieser Einmarsch für die Bevölkerung hatte.
Middle England war eines meiner großen Buchhighlights im letzten Jahr. vor zwei Jahren. Nun gibt es mit Mr. Wilder & Ich Neues von Jonathan Coe zu entdecken. Darin dreht sich alles – wer hätte das gedacht, um Billy Wilder und dessen vorletzten Dreh im Sommer 1976 auf einer griechischen Insel.
Apropos Buchhighlights: Auch Offene See war ein großer Überraschungshit aus dem letzten Jahr, mit dem mich Benjamin Myers überzeugen konnte. Auch von ihm gibt es ab September mehr zu lesen. Dann erscheint Der perfekte Kreis im Dumont-Verlag.
Indien ist ein Land, aus dem ich bislang fast überhaupt keine Literatur konsumiert geschweige denn hier vorgestellt hätte. Ab September könnte sich das hier in der Buch-Haltung ändern, denn dann erscheint In Flammen von Megha Majumdar, in dem sie einen Blick auf das aktuelle Indien und seine Probleme wirft.
Und auch von Hari Kunzru gibt es Neues zu lesen. Seine beiden Romane White Tears waren und Götter ohne Menschen waren beides echte Highlights. Nun legt der Liebeskind-Verlag nach und präsentiert im August Red Pill, das nach einem verschrobenen und außergewöhnlichen Buch klingt. Ein amerikanischer Schriftsteller am Wannsee in Berlin, Kleist, eine brutale Fernsehserie und ein Agitator, um das und mehr soll es darin gehen.
Im Herbst vergangen Jahres waren sowohl Internet als auch englischsprachige Feuilletons übervoll ob des Lobes für Douglas Stuarts Shuggie Bain, das dann auch den Booker Prize erhielt. Ob die Lobeshymnen gerechtfertigt waren, will ich mir ab August genauer ansehen. Dann erscheint der Roman bei Hanser Berlin in der Übersetzung von Sophie Zeitz.
Wenn wir schon beim Hanser-Verlag sind: aufhorchen hat mich auch diese Ankündigung lassen. Im September erscheint von K-Ming Chang der Roman Bestiarium. Darin erzählt sie von einer taiwanesischen Einwandererfamilie und ihrem Ankommen in Amerika über verschiedene Generationen. Generell fällt der starke Fokus auf asiatische Erzählstimmen in den Herbstprogrammen auf (Kim Thuy, Zhou Haohui, Khué Pham, etc.)
Transgenerationale Konflikte und Traumata spielen auch bei Lukas Rietzschel eine Rolle. Er ist mit Verlegerin Barbara Laugwitz von Ullstein zum dtv-Verlag gewechselt und präsentiert dort nach Mit der Faust in die Welt schlagen seinen zweiten Roman Raumfahrer. Das Ganze gibts ab Juli zu lesen.
Eine kleine Sensation gibt es im Frankfurter Schöffling-Verlag zu bewundern. Diese haben sich um die Wiederentdeckung Gabriele Tergits verdient gemacht. Und nun liegt mit So war’s eben erstmals ein Familienroman aus dem Tergit’schen Nachlass vor, der einen Bogen von 1898 bis in die 50er Jahre spannt und von Flucht, Vertreibung und Kriegen erzählt.
Ein Familienroman erscheint auch im August im Diogenes-Verlag. Hier debütiert Caroline Albertine Minor mit Der Panzer des Hummers. Darin erzählt die dänische Autorin von drei unterschiedlichen Geschwistern, die sich auseinandergelebt haben und völlig unterschiedliche Lebensansätze verfolgen. Ursel Allenstein liefert die Übersetzung.
Zwei Bücher gibt es von Claire Fuller bislang auf Deutsch, zweimal waren es Volltreffer. Auf ihre neues Buch freue ich mich deshalb sehr. Unsere unendlichen Tage soll eine Fabel in der Tradition von Marlen Haushofer sein, angesiedelt im Bayerischen Wald. Die Ankündigung und das bisherige Oeuvre Fullers machen mich auf alle Fälle neugierig.
Mögen die „alten, weißen Männer“ schon zu einem etwas tendenziösen Begriff geworden sein, gibt es nun dank des DuMont-Verlags und der Übersetzerin Monika Köpfer nun Mittelalte Männer zu entdecken. Geschrieben hat Richard Russo dieses Buch eigentlich schon 1997, nun liegt es aufgrund seines zunehmenden Erfolgs erstmals auf Deutsch vor.
Wenn die Inhaltsbeschreibung des folgenden Buchs nicht nach Breitwandpanorama klingt, dann weiß ich auch nicht. In Wie viel von diesen Hügeln ist Gold erzählt C Pam Zhang von zwei chinesischen Waisenkindern. Diese befinden sich auf der Flucht durch die Prärie, da sie ihren Vater nach althergebrachtem Ritus bestatten möchten.
Ein Buch über eine Bibliothekarin und ihren Arbeitsplatz, der von einer Schließung bedroht ist? Eine Hommage an das Lesen und die skurrilen Kund*innen, die Bibliotheken so besuchen? Ich bin auf alle Fälle mit dabei, wenngleich Cover und Kurzbeschreibung etwas Kitsch und RomCom-Flair versprühen. Aber ein bisschen Eskapismus ist ja auch mal ganz schön. Die letzte Bibliothek der Weltvon Freya Sampson erscheint im August bei DuMont.
Neues gibt es auch von Andreas Pflüger. Seine Trilogie um die blinde Ermittlerin Jenny Aaron zählt zu dem besten, was die deutsche Spannungsliteratur in den letzten Jahren hervorgebracht hat. Nun gibt es mit Ritchie Girl einen neuen Roman des Drehbuchautors zu lesen, der darin ins Nachkriegsdeutschland entführt und vom Vergessen, Spionage und Neuanfang erzählt. Ab September bei Suhrkamp.
Erfreulich ebenso diese Ankündigung aus dem Hause C. H. Beck.: Nach Alles Licht, das wir nicht sehen, das 2014 erschien, gibt es nun erstmalig etwas Neues von Anthony Doerr zu lesen. Wolkenkuckuckslandheißt das neue Buch des amerikanischen Autors. Der Verlag bewirbt es als ein Buch dreier über die Zeit hinweg verbundener Geschichten im Stile des „Wolkenatlas“ von David Mitchell. Mehr braucht es für mich nicht, als dass das Buch hoch oben auf meinem Zettel steht.
Ein weiteres hochinteressantes Buch scheint mir dieses zu sein: María José Ferrada erzählt in Kramp die Geschichte eines Eisenwarenvertreters, der seine Tochter mit auf seine Touren nimmt. Das wäre an sich nicht besonders erzählenswert, würde es sich nicht um den Schauplatz Chile Anfang der 80er Jahre handeln. Die Hochzeit der Pinochet-Diktatur also. Ab Ende August ist das Buch in der Übersetzung von Peter Kultzen bei Berenberg beziehbar.
Steven Hall erzählt in Maxwells Dämonen von dem Autor Thomas Quinn, der das Gefühl hat, von einer Romanfigur verfolgt zu werden. Diese entstammt einem Krimi, den sein Mentor einst schrieb, ehe er spurlos verschwand. Was hat es mit Maxwells Dämonen auf sich? Ab Oktober lässt es sich erfahren.
Spannend auch die Geschichte von Alexander Wolff, der der Enkel des legendären Verlegers Kurt Wolff ist. Er zog für ein Jahr nach Berlin, um dort die schillernde Geschichte seiner Familie zu ergründen. Nachlesen lässt es sich ab September in Das Land meiner Väter (erscheint bei DuMont)
Und Eva Menasse erzählt von der Geschichte und der großen Politik anhand eines kleinen österreichischen Dorfs. Dunkelblum heißt das Werk und wird im August bei Kiepenheuer & Witsch erscheinen.
Für seinen Roman Die Anomalie erhielt Hervé Le Tellier im letzten Jahr den Prix Goncourt. Nun gibt es seinen Roman in der Übersetzung von Romy und Jürgen Ritte ab August auch auf Deutsch zu lesen. Der Verlag verspricht etwas eigenwillig eine Mischung aus Thriller, Komödie und großer Literatur (warum das eine das andere ausschließen sollte, das will mir nicht so richtig ein).
Mit Wie schön wir waren gibt es Neues von Imbolo Mbue zu lesen. 2017 erschien ihr erster Roman auf Deutsch: Das geträumte Land. In ihrem zweiten Roman erzählt sie von einem ausgebeuteten afrikanischen Dorf, das sich gegen übermächtige Gegner zur Wehr setzt.
Interessant klingt auch dieses Debüt von Stefanie vor Schulte, das mich durch den Klappentext etwas an Charles Lewinskys Der Halbbart erinnerte: Junge mit schwarzem Hahn. Ab August im Diogenesverlag erhältlich.
Ein weiterer vielversprechender Titel auf meiner Liste ist der Roman Wenn wir heimkehren von Andrea Heuser. In diesem Gesellschaftsroman geht es zurück in die 50er Jahre in der alten Bundesrepublik. Auch dieser Roman erscheint im August.
Von diesem Monument (laut André Aciman im Range eines James Joyce, so der Kampa-Verlag in seiner Werbung) habe ich noch nichts gehört. Das Alexandria-Quartett von Lawrence Durrell stellt in vier Bücher vier unterschiedliche Menschen in den Mittelpunkt, deren Erinnerungen an Alexandria in den 30er-Jahren miteinander verbunden sind. Ein Schuber, fast 1300 Seiten – ich bin mehr als neugierig!
Eine Wiederentdeckung bietet der Weidle-Verlag im Herbst. Hier präsentiert Verleger Stefan Weidle den letzten Roman von Theodor Wolff namens Die Schwimmerin. Das Buch wird als Berlin-Roman, Nachruf auf die Weimarer Republik, Liebes- und Sozialgeschichte angekündigt. Und schon alleine das von Kat Menschik gestaltete Retro-Cover ist es wert, sich dieses Buch einmal genauer anzusehen.
Und auch auf diesen Roman bin ich sehr gespannt: Te-Ping Chen präsentiert in Ist es nicht schön hier zehn Geschichten, die vom modernen China erzählen. Menschen, die verhaftet werden, Gamer, Träumer und noch mehr gibt es in diesem Roman zu entdecken.
Emiliy St. John Mandel erzählt in Das Glashotel eine Geschichte, die in einem Luxushotel an der Küste Kanadas spielt. Dort beschließt eine Barkeeperin, mit einem Hotelgast, einem reichen Investor, nach New York aufzubrechen. Übersetzt von Bernard Robben gibt es das Buch ab August bei Ullstein.
Von Colson Whitehead gibt es auch Neues zu lesen. In Harlem Shuffle erzählt er die Geschichte eines Mannes, der eine Doppelexistenz führt. Denn obschon er ein anständiges Leben anstrebt, muss er sich doch auch als Hehler in Harlem verdingen, um sein Auskommen zu sichern.
Und auch auf dieses Debüt bin ich gespannt: Rumaan Alam erzählt von einer Familie, die einen Urlaub in einem Ferienhaus auf Long Island verbringen will. Doch plötzlich steht Inmitten der Nacht ein schwarzes Ehepaar vor der Tür, die behaupten, dass an der Ostküste alles im Dunkeln liege und das Haus ihnen gehöre. Wem kann die Familie trauen?
Neue Krimis
Einer der ungewöhnlichsten Krimis der letzten Zeit stammt von Stuart Turton. Dieser ist nun mit Der Tod und das dunkle Meer zurück. Und auch dieses Setting klingt wieder ungewöhnlich und spannend: wir sind nämlich im Jahre 1634 an Bord eines Schiffs von Batavia nach Indonesien. An Bord soll der Teufel umgehen, es kommt zu mysteriösen Mordfällen und an Bord ist ein Ermittler, der sich eigentlich auf dem Weg zu seiner Hinrichtung befindet.
Was Krimiunterhaltung an der Grenze zwischen Trash und Ernst anbelangt, ist Candice Fox eine echt Größe. Präzise wie ein Uhrwerk legt sie Jahr für Jahr einen Thriller vor. Dieses Jahr ist es das Buch 606, das mich etwas an den Harrison Ford-Klassiker Auf der Flucht erinnert. Nach einem Gefängnisausbruch ist einer der Insassen unterwegs, seine Unschuld zu beweisen. Gejagt wird er von einer Gefängnisaufseherin, die mit ihm noch eine Rechnung offen hat.
Im Atrium-Verlag erscheint ein Debüt, das ich mir auch gleich auf meinen Merkzettel notiert habe. Die Stille des Bösenvon Kyle Perry entführt in die Wildnis Tasmaniens. Dort ist eine Gruppe Jugendlicher verschwunden, wie dies in den 80er Jahren schon einmal passiert ist.
Und auch der Polar-Verlag liefert zuverlässig wieder neue Stimmen und Plots. Mit Black Water Rising veröffentlicht der Verlag nun das Debüt von Attica Locke, die für ihre Krimis viel Lob und Aufmerksamkeit erhielt. Das Buch spielt in den Sümpfen der Bayous im Jahre 1981 und erzählt von eine ehemaligen Black Power-Aktivisten.
Apropos Unabhängige Verlage: auch der im fränkischen Cadolzburg beheimatete Ars Vivendi-Verlag bietet immer wieder Entdeckungen fernab des Mainstream. Nun erscheint dort von Ivy Pochoda ein neuer Roman. Diese Frauen dreht sich um die Opfer eines Serienkillers in Los Angeles, an deren Schutz und Schicksal die Polizei wenig Interesse hegte.
Neue Sachbücher
Von Büchern über Bibliotheken, Buchhandlungen und das Lesen kann ich ja nicht genug bekommen. Umso schöner, dass der DuMont-Verlag nachlegt und mitVom Glück, zu lesen ein weiteres Buch dieses Genres vorlegt. Darin erzählt Martin Latham von der Liebe zu Büchern und präsentiert eine Geschichte von Buchhandlungen und Buchleidenschaft.
Spannend auch dieses Buch aus dem ersten Programm des neugegründeten Kanon-Verlags. Kirsty Bell erzählt in Gezeiten der Stadt eine Geschichte Berlins, irgendwo zwischen Memoir, Stadtbild und Kulturgeschichte, so die Ankündigung im Katalog des Verlags. Ich bin auf alle Fälle interessiert.
Und auch dieses Buch klingt sehr vielversprechend: Oliver Lubrich geht in Humboldt oder Wie das Reisen das Denken verändert den einzelnen Expeditionen Alexander von Humboldts nach. Er beschreibt wie diese Reisen das Denken dieses großen Gelehrten änderten, neue Einsichten bescherten und seinen Kosmos weiteten. Als Fan von Andrea Wulffs Biografie und der Beschreibung Jürgen Goldsteins ist dieses Buch Pflichtprogramm für mich!
Wer sind wir Deutschen eigentlich? Immer wieder gibt es im C. H. Beck-Verlag dazu interessante Bücher, geschrieben etwa von Christopher Clark. Ein ähnliches Lese- und Ideenerlebnis erhoffe ich mir von folgendem Titel: Deutschland – Geschichte einer Nation von Helmut Walser Smith.
Und dann noch zu einem Genre, das schon fast ausgestorben schien: der Arbeiterroman. Ein ebensolcher erscheint bei Matthes & Seitz Berlin im September, geschrieben von Joseph Ponthus. In seinen Aufzeichnungen Am laufenden Band erzählt er von seiner Arbeit in den Fischfabriken und Schlachthöfen der Bretagne. Es ist sicherlich spannend, auch diese Milieus mal wieder in der Literatur vertreten zu sehen. Berlinromane und Coming of Age gibt es ja wahrlich schon genug.
So viel zu meinen Vorschautiteln, die weit oben auf meiner Merkliste rangieren. Gibt es Titel, auf die ihr euch besonders freut oder Titel aus meiner Vorstellung, die euch besonders ansprechen?