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Die tote Debatte

Der Buchbranche und der Leserschaft geht es nicht schlecht – wenn man sich auf den boomenden Bereich des Genres New Adult kapriziert. Fans stehen auf Messen Schlange für Selfies mit Autorinnen, signierte Bücher und besondere Ausstattungen. Farbschnitte werden heiß diskutiert und alleine in der Woche, in der ich diese Zeilen schreibe, stammen sechs der Titel der Top 10 der Spiegel-Bestsellerliste Paperback aus dem Hause Lyx.

Solcher Absatz weckt natürlich auch Begehrlichkeiten Sogar eine Marke wie Gräfe und Unzer wagt angesichts solcher Erfolgsmeldungen jüngsten Nachrichten zufolge den Sprung ins Tummelbecken des New Adult-Segments. Man wolle „psychologische Expertise“ mit belletristischer Handlung verschmelzen, um zum Genre so „hochrelevante neue Aspekte“ beizutragen, lässt sich die Vertreterin des Verlags zitieren. Dass trotz solcherlei Stanze eigentlich ökonomische Interessen angesichts des wirtschaftlichen Erfolgs solcher Genretitel im Vordergrund stehen, darf nicht ausgeschlossen werden.

Doch was passiert eigentlich außerhalb dieser Erfolgssparte? Wenig Hoffnungsstiftendes. Denn obschon die steigenden Preise die Verluste auf dem Buchmarkt etwas ausgleichen können, sinkt doch die Zahl der Buchkäufer und scheinen die Verlage rat- und ideenlos. Und noch trostloser sieht es beim Thema des Sprechens über die Bücher selbst aus.

Denn nicht nur die professionelle Kritik und ihre Institutionen steht unter Druck, auch das Sprechen über Bücher im digitalen Raum durch Leserinnen und Leser selbst verödet zunehmend. Ist die digitale Literaturdebatte gar schon tot?

Elon Musk ist schuld

Blickt man auf die Gründe, warum die Literaturdebatte im digitalen Raum so verkümmert ist, könnte man es sich natürlich einfach machen, indem man auf den Mann zeigt, der schuld ist: Elon Musk.

Mit seiner Übernahme und anschließenden Abwirtschaftung des früheren Debattenraums Twitters hin zu X hat er für eine konsequenze Verödung des Mediums gesorgt. Eine Ausdünnung der Moderation ging mit dem beschönigend unter dem wolkigen Begriff der „Free Speech“ subsummierten Einlass radikaler, zumeist rechter Kräfte einher. Blaue Haken, früher ein Zeichen von Verifizierung und wenigstens einer Art von Relevanz, sind zur Ramschware verkommen. Reichweiten stagnieren, rechte Positionen fluten die Plattform und so ist es kein Wunder, dass dies zu einer Abwanderung vieler interessanter Stimmen geführt hat.

Eine wirkliche alternative und ähnlich relevante Plattform hat sich zumindest in meinen Augen bislang nicht etablieren können. Der blaue Himmel alias Blue Sky bleibt in Sachen Reichweite weit hinter den Erwartungen zurück und auch Mastodon bekommt sein Image als sympathisches, aber doch sehr nischiges und spezielles Kommunikationsforum nicht wirklich los. Auch die von Instagram angebotene Kommunikationsplattform Threads konnte sich bislang noch nicht wirklich durchsetzen.

Die Verbindlichkeit eines belebten Marktplatzes der Meinungen und Stimmen, wie es Twitter zur besten Zeit war, hat auch – über ein Jahr nach dem Niedergang des Mediums – keine der als mögliche Nachfolger gehandelten Plattformen entwickeln können. Wirkliche Debatten entspinnen sich so kaum.

Die Probleme liegen tiefer

Aber die Probleme liegen tiefer, als alleine bei Elon Musk die Schuld zu suchen. So ist die Zersplitterung der Kommunikationsplattformen nur Ausdruck dessen, was der Soziologe Andreas Reckwitz vor einigen Jahren auf die griffige Formel der Gesellschaft der Singularitäten gebracht hat.

Alles differenziert sich aus, Menschen suchen sich vermehrt ihre Nischen, in denen sie ihren Interessen nachgehen, die auch Distinktion erlauben und in der sie das Gefühl von Besonderheit verspüren. Die Bindungskraft des Gemeinsamen, sie verliert sich zunehmend. Das kann man gut finden, etwa wenn sich im Bereich der Literatur einer verbindender Kanon auflöst, sogar Goethes Faust nicht mehr Pflichtlektüre in Schulen ist und so eine größere Vielfalt an Stimmen und vorher Übergangenem Einzug hält.

Gleichzeitig birgt das Ganze natürlich auch eine Gefahr, wenn man sich nicht mehr auf Standards und gemeinsame Nenner einigen kann, alles irgendwie gleich wertig ist und sich frühere klare Richtschnüre in einem einzigen Knoten der Beliebigkeit verheddert haben. So geht nicht nur die Orientierung verloren, auch die Weitung der eigenen Perspektive wird so nicht unbedingt einfacher.

Die Orientierung geht verloren

Was sich im Digitalen vollzieht, findet auch in kulturkritischen Öffentlichkeit seinen Abdruck. Formate, die früher Orientierung versprachen, sie sind zunehmend auf dem Rückzug, wenn sie nicht eh schon verschwunden sind. Rezensionsplätze schrumpfen. Im vergangenen Herbst veröffentlichte Die Zeit nicht einmal mehr ihre traditionelle Beilage zur Frankfurter Buchmesse. Im Radio scheinen sich Programmdirektionen durchzusetzen, für die Anspruch in der Programmgestaltung einer potentiellen Abschreckung der Hörenden gleichkommt, welche unbedingt vermieden werden soll (die vielfache Streichung von Formaten des Senders Bayern 2 im Frühjahr diesen Jahres zugunsten einer besseren „Durchhörbarkeit“ der Radiostrecken ist hier ein trauriges Beispiel).

Auch im Fernsehen ist die Literaturkritik und das Gespräch über Bücher auf dem Rückzug. Sprechendes Bild hierfür ist die eigene Verzwergung des einstigen Hochamts der Literaturkritik, nämlich des Literarischen Quartetts. Früher vielbeachtet, scheinen heute die Sendungen nicht nur unter Ausschluss des Publikums vor Ort nur mehr sitzend unter einer Lampe am Tisch stattzufinden. Relevanz und Anspruch gehen anders.

Dass nun auch noch jüngsten Pressemeldungen zufolge Denis Schecks Sendungen Lesenswert und das Lesenswert Quartett als Orte des Austauschs über Bücher und Schreiben aufgrund von Sparvorhaben des SWR zugunsten eines wie auch immer gearteten digitalen Angebots eingestellt werden, fügt sich traurigerweise in diesen Trend ein. Hätten die Öffentlich-Rechtlichen wenigstens ein Konzept für Literaturvermittlung und Kritik im Netz, das über einzelne Podcasts oder Videos hinausgeht, könnte man dies ja vielleicht noch irgendwie gutheißen.

Richtungsweisende Ideen fehlen

Aber richtungsweisende Ideen und Visionen, sie fehlen auch hier und zeigen, dass die Programmverantwortlichen ratlos vor der Fragestellunge einer angemessenen Literaturrepräsentation offline wie online stehen. Kürzungen oder Streichungen von etablierten Formaten gehen ihnen deutlich leichter von der Hand, als Antwort auf die von ihnen erzeugten Leerstellen zu geben.

All das bedauere ich umso mehr, weil eine Polyphonie an Stimmen und Meinungen ja auch den eigenen Blick auf die Lektüre schärft. Debatten und Streit fordern eine eigene Positionsbestimmung heraus, ermöglichen einen neuen Blick auf Gelesenes. Man muss alte Wertungsmaßstäbe überdenken, eventuell verschieben oder gar neu entwickeln. Durch den Austausch über das Gelesene werden neue Perspektiven möglich und man justiert den eigenen Blick auf Geschriebenes.

Aber wie soll das funktionieren, wenn Literatursendungen und Rezensionen zusammengestrichen werden, wenn sich die Teilnehmenden und Anstifter*innen solcher Debatten aus dem gemeinsamen Gespräch verabschieden und die Gesellschaft der Singularitäten sogar schon jenen Ort durchdrungen haben, der eigentlich in seiner Konzeption für eine Verbindung von alles und jedem stand, nämlich das Internet?

Das Netz trägt nicht mehr

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass es an selbst an jenem Ort, der qua Grundgedanke und Konstruktion für Austausch, Wissenserweiterung und Kollaboration ausgelegt ist, nicht mehr so recht gelingt, solche fruchtbringenden Debatten zu führen.

Ermöglichte das Netz parallel zur etablierten und institutionalisierten Literaturkritik auch den Aufstieg der eigentlichen Zielgruppe der Literatur, nämlich den ganz normalen Lesenden, hin zu Kritikern, die auf verschiedenen Plattformen und Formaten Literaturvermittlung und -kritik für ihr Publikum anboten, so ist dieser Aufstieg der Laien-Literaturarbeit schon längst zum Erliegen gekommen.

Viele Blogger*innen, die sich speziell dem gehobenen Segment der Literatur verschrieben haben, haben ihre Blogs aufgegeben. Ermüdet von der zeitraubenden Arbeit, die bis heute gerne von der profesionellen Literaturkritik belächelt und als unliebsame Konkurrenz markiert wird, haben sie sich aus dem Diskurs zurückgezogen.

Der Output in Form von Postings und Dikussionsbeiträgen ist merklich geschrumpft. Viele der früheren Blogger und Bloggerinnen haben durch einen Job Zugang in die Buchbranche gefunden, sind nun Verlagsmitarbeitende oder Buchhändler*innen. Der Podcast als Gespräch zwischen zwei oder mehr Lesenden hat das digitale Schreiben über Bücher zugunsten des Sprechens in Teilen abgelöst. Reichweiten für Posts und Beiträge sinken. All das sorgt verbunden mit einer oftmals mangelnde Wertschätzung der kostenlosen und stundenintensiven digitalen Besprechungsarbeit für eine Verödung der literaturkritischen Arbeit durch Laien.

Kaum Widerhall und gähnende Leere

Wo früher von Interessierten erregt in Kommentarspalten und Meinungsbeiträgen über Buchpreislisten, Nominierungen, Titel oder Auswahlverfahren vom Bachmannpreis bis hin zum Deutschen Buchpreis gestritten wurde, herrscht heute weitestgehend Stille und gähnende Leere

Ein Symbol hierfür war für mich die Verkündung der Nominierungen des Preises der Leipziger Buchmesse in diesem Frühjahr.

Haben die Literaturpreise tendentiell eher im Herbst Saison, liegt das Feld großer Literaturpreise im Frühjahr hierzulande fast brach. Ein großer Preis wie der der Leipziger Buchmesse, immerhin gleich in drei Sparten vergeben, sollte da doch eigentlich aufhorchen lassen. Aber zumindest in meiner Wahrnehmung horchte von den Leser*innen niemand recht auf, erst recht äußerte sich niemand vernehmlich. Im Netz fand der Preis kaum Widerhall. Kaum ein Leser dürfte die drei ausgezeichneten Titel noch aus dem Gedächtnis hersagen können, fanden die Bücher doch im digitalen Kulturraum fast überhaupt nicht statt.

Selbst wenn sich eine Debatte entzündet, sind es Äußerlichkeiten, mit denen sich die Debatten aufhalten und selten tiefer dringen. So war es in diesem Frühjahr wieder einmal die Zusammensetzungen der jüngst konstituierten Literaturjury des Deutschen Buchpreises, die auf Instagram die Gemüter erhitzte (oder zumindest lauwarm erwärmte).

Auch die letzte so zu nennende Debatte, die durch den Insiderberichts von Juliane Liebert und Ronya Othmann aus bzw. über der Jury des Internationalen Literaturpreis des HKW ausgelöst wurde, war hierfür symptomatisch. So ging es im Netz und in den Feuilletons um den von Liebert und Othmann erhobenen Vorwurf der außerliterarischen Kriterien bei der Entscheidungsfindung in Literaturjurys. Der damals ausgezeichnete Roman, das literarische Für und Wider der inkriminierten Titelauswahl, das alles aber fand in der Debatte nahezu nicht statt.

Blickerweiternd sind solche Debatten dann meistens auch nur in geringem Maße, versteifen sie sich doch auf äußere, denn inhaltliche Ästhetiken.

Mehr Debatte wagen!

Das ist bedauerlich, denn wir bräuchten mehr solcher blickerweiternden Debatten fernab von affirmativen Welten wie Instagram oder auf Sender-Empfänger-Modell ausgelegte Plattformen wie TikTok dringend (dass es in der boomenden Subsparte BookTok ausgerechnet wieder ein älterer Herr ist, der einen ebenso alten Kanon reproduziert, ist dabei mehr als nur eine Kuriosität für sich, die nicht nur die Bloggerin Katharina Herrmann kritisiert).

Mehr Debatte, mehr Streit, mehr Stimmen und mehr Tiefe in der Auseinandersetzung über Bücher und literarische Bewertung, das alles könnte den eigenen Blick, den gemeinschaftlichen Blick auf Literatur erweitern. Profitieren würde davon nicht nur das eigene Lesen – und weiter gefasst die Qualität der Literatur; auch die Verlage hätten ja etwas davon, wenn die Literatur wieder mehr ins Gespräch und den Austausch kommt. Für den kriselnden Buchmarkt könnte es zumindest ein Schritt in die richtige Richtung sein.

Bislang fehlen in meiner Wahrnehmung solche Iniativen aber völlig. Dabei wäre es wirklich wichtig, die tote Debatte insbesondere im Netz, aber auch in der medialen Öffentlichkeit wiederzubeleben.

Ein wertschätzender Blick auf die Akteure in den Debatten, Lust am gegenseitigen Austausch und Streit sowie entsprechende Infrastrukturen, um solche Debatten zu führen, all das könnten Ansätze für eine erste Wiederbelebungsmaßnahmen sein. Es wäre höchste Zeit, die Rettungsmaßnahmen einzuleiten und wieder mehr Debatte zu wagen!

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Uwe Wittstock – Marseille 1940

Flucht, ein großes Wort. Durch viele Debatten unserer Tage schon fast etwas abgenutzt, wird es in Uwe Wittstocks großartigem Werk Marseille 1940 – Die große Flucht der Literatur wieder unmittelbar erlebbar. Er erzählt davon, wie es war, als die Nazis Europa überfielen und Autor*innen, Politiker*innen und andere, dem Regime kritisch gegenüberstehende Menschen auf die Flucht vor sich hertrieben, bis nach Südfrankreich, wo sich der vermeintlich sichere Hafen Marseille zunehmend als Falle entpuppte.

Wie schon in seinem Bestseller Februar 1933 – Der Winter der Literatur gelingt Wittstock auch hier ein beeindruckendes und erschütterndes Panorama, das neben seinem facettenreichen Blick auf die Literaten auf der Flucht auch die Mitmenschlichkeit und die immense Leistung der Fluchthelfer würdigt.


Fast wie im Handstreich hatte Hitler Frankreich überfallen. Unter Umgehung der Maginot-Linie kämpften sich die Truppenverbünde durch die Ardennen und waren innerhalb weniger Wochen bis nach Paris vorgedrungen, das sie umgehend besetzten. Wie eine Bugwelle hatten die Truppen auch Fliehende vor sich her gespült, die die Nachricht vom Einmarsch der Nationalsozialisten in Frankreich in Alarmstimmung versetzte. Hatten sich intellektuelle Größen wie Heinrich Mann oder Lion Feuchtwanger in ihren Villen in Sanary-sur-Mer bei Nizza bislang sicher vor den von ihnen opponierten Nazis gefühlt, stellte sich diese Sicherheit nun als fataler Fehler heraus, als die feindlichen Truppen immer näher rückten.

Die Franzosen hatten der Übermacht der Deutschen wenig entgegenzusetzen und entschieden sich unter Federführung des Generals Pétain zur Kollaboration mit den Deutschen. Regimekritiker*innen wurden in Internierungslagern festgesetzt und sahen den anrückenden Deutschen mit Angst entgegen.

Die große Flucht der Literatur

Während bisher sicher geglaubte Strukturen und Gewissheiten zerfielen, begaben sich immer mehr Menschen auf die Flucht und strömten aus der französischen Hauptstadt und den besetzten Gebieten des Deutschen Reichs in den Süden, wo die Hafenstadt Marseille zum Zielort wurde, um dort dem Zugriff der Nationalsozialisten zu entkommen.

Doch Sicherheit verhieß der Hafen von Marseille auch nur bedingt. Denn immer dichter zog sich das Netz der Nationalsozialisten um den Ort und verunmöglichte die Flucht vor den neuen Machthabern, die auf die Festsetzung ihrer Gegner hofften und die dafür auch die lokalen Behörden unter ihre Kontrolle gebracht hatten. Es wurde zunehmend gefährlicher auf diesem Planet ohne Visum, wie der Autor Jean Malaquais Marseille in seinem 1942 spielenden und jüngst wiederentdeckten Roman nannte.

Während sich Größen wie Franz Werfel und dessen Frau Alma Mahler-Werfel mit dem umfangreichen Gepäck von zwölf Koffern auf die Flucht begaben, sich Anna Seghers in Paris versteckt hielt oder jüdische Denker*innen wie Hannah Arendt oder Walter Benjamin mit mehr oder minder nur ein paar Koffern die Flucht antraten, war es ein Amerikaner, der im Auftrag des von ihm initiierten Emergency Rescue Committee den Weg nach Europa antrat, um möglichst viele dieser bedrohten Geistesgrößen zu retten. Sein Name: Varian Fry.

Die Underground Railroad von Marseille nach Lissabon

Uwe Wittstock - Marseille 1940 - Die große Flucht der Literatur (Cover)

Uwe Wittstock holt diesen vergessenen Helden der Geschichte in Marseille 1940 wieder ans Tageslicht und erzählt angenehm nuanciert von seinem hochgefährlichen Handeln, indem er vor Ort in Marseille mit Unterstützer*innen eine Art Underground Railroad aufbaute, die bedrohten Intellektuellen die Flucht von Frankreich nach Spanien und Portugal bis nach Amerika ermöglichte, darunter auch der schon erwähnte Heinrich Mann mit seiner Frau Nelly, der mit seinem Neffen Golo Mann und dem Ehepaar Mahler-Werfel am 13. September 1940 die herausfordernde Flucht über die Pyrenäen antrat.

Spannender als so mancher Thriller schildert Wittstock die enorme Gefahr, der sich die Flüchtenden und Fluchthelfer aussetzten, um die Sicherheit des spanischen Bodens zu erreichen, während die Überwachung durch die Nationalsozialisten und lokalen Behörden immer engmaschiger wurde.

Frappant die Bezüge zur Gegenwart, in der man zwar Fluchtursachen bekämpfen will, aber sichere Korridore und menschenwürdigen Umgang mit Geflüchteten zum No-Go erklärt, und sich stattdessen abschottet und ganz auf Abschreckung setzt.

Die Bedeutung des Wortes Flucht

Welch Schrecken, welche Entbehrungen und welche Notwendigkeiten hinter diesem Begriff Flucht stecken, Uwe Wittstock führt es eindringlich vor Augen.

Dafür wählt er den fast stakkatohaften Ton einer Schaltkonferenz, mit der er die Entropie der Fluchtbewegung in eine übersichtliche und bestechende Form bringt. Man springt im Fortgang der Tage von Schauplatz zu Schauplatz, bangt mit der untergetauchten Anna Seghers, begleitet Hertha Pauli und Walter Mehring auf ihrem Weg, sieht Varian Fry an der quälend langsamen Unterstützung seiner Arbeit aus Amerika fast verzweifeln. Immer wieder wechseln Schauplätze und Figuren und geben dadurch einen Eindruck, wie verzweifelt und nervös vibrierend es damals gewesen sein muss in ganz Frankreich und insbesondere in Marseille.

Mit der historischen Einbettung des überfallartigen Vorrückens der Deutschen im Sommer 1940 und Momenten der Weltgeschichte wie dem Überall Dünkirchens versehen verbindet Marseille 1940 Geschichte, Kultur und Schicksale zu einem beeindruckenden Panorama des Schreckens, aber auch der Hoffnung.

Denn Kunst und Kultur findet immer ihren Weg, kann aus dem Leid und den Erfahrungen auch großer erwachsen, wie Wittstock nicht nur am Beispiel Hannah Arendts oder dem Maler Max Ernst zeigt, dem seine Kunst sogar der Schlüssel für die geglückte Flucht nach Spanien ist. Auch das ist eine Lehre aus dieser so kenner- und könnerhaft erzählten historischen Rückschau.

Fazit

Uwe Wittstock verbindet in Marseille 1940, mit vielen Quellen und immenser Rechercheleistung verbunden die einzelnen Schicksale und Erfahrungen flüchtender Intellektueller und Geistesgrößen zu einem übergreifenden Panorama, das den Schrecken der immer näher rückenden Nationalsozialisten ebenso wie die Kraft der Flüchtenden eindringlich in Worte fasst. Mitreißend erzählt er Überlebensstrategien, Glück und Leid entlang der Fluchtrouten und von großen Namen ebenso wie von heute schon wieder dem vergessenen anheimgefallenen Literaten wie etwa Walter Hasenclever.

Nicht zuletzt würdigt Wittstocks Buch auch die immense Leistung Varian Frys, dem er postum Gerechtigkeit angedeihen lässt, indem er sein übermenschliches Handeln und seinen Mut in den Mittelpunkt seines Romans stellt und damit einen Menschen zeigt, der unbeirrt seinen Weg ging, indem er ihn anderen gefährdeten Menschen eröffnete.

Vor allem in diesen Tagen zunehmender Abschottung und eines Krieg mitten in Europa ist dieses Werk ein wichtiges, eindringliches und beeindruckendes Buch, dem mindestens der Erfolg zu wünschen ist, den Wittstock mit seinem vorherigen erzählenden Sachbuch landen konnte!


  • Uwe Wittstock – Marseille 1940. Die große Flucht der Literatur
  • ISBN 978-3-406-81490-7 (C. H. Beck)
  • 351 Seiten. Preis: 26,00 €
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Michael Maar – Leoparden im Tempel

Ob Elias Canetti, der Oger, das wechselhafte Gemüt Virginia Woolfs oder der Teufel bei Thomas Mann – in seinem wiederveröffentlichten Werk Leoparden im Tempel widmet sich Michael Maar abwechslungsreich den von ihm verehrten Schriftsteller*innen und nimmt ihr Werk und ihre exzeptionelle Bedeutung für die literarische Welt in den Blick.


Man könnte es sich leicht machen mit dem eigentlich nicht ganz so neuen Buch Michael Maars. Nach einer Erstveröffentlichung im Berenberg-Verlag vor sechzehn Jahren erscheint Leoparden im Tempel nun als Neuauflage im Rowohlt-Verlag, gehalten im Design seines 2020 erschienen Stil-Opus Magnum Die Schlange im Wolfspelz.

Schon der Blick auf die schmale Seitenzahl macht klar, dass es sich mitnichten um ein Werk handelt, dass an Maars ebenso voluminöses wie kenntnisreiches Literaturbergwerk anschließt. Vielmehr will er sich den von ihm verehrten Schriftstellern widmen, wobei ein Gendern des Untertitels tatsächlich fast überflüssig scheint. Denn von zwölf Schriftstellerporträts ist lediglich eines einer Frau gewidmet, nämlich Virginia Woolf.

Hier zeigt sich, dass in der den sechzehn Jahren seit Erscheinen des Buchs viel Sensibilisierung gegenüber der hier im Speziellen wie auch im Allgemeinen zuvorderst männlichen Kanonbildung stattgefunden hat. So sei nur an die Aktion #frauenzählen, das daraus entstandene Sachbuchprojekt Frauen Literatur von Nicole Seifert oder die hervorragende Kurzporträtsammlung Dichterinnen & Denkerinnen von Katharina Herrmann erinnert, die dem Maar’schen Männerüberschuss und Geniekult entgegenwirken, der sich in diesem Buch äußert.

Porträts von Schriftstellern

Sollte man es sein lassen? Diese offensichtliche Ungleichbehandlung von Schriftstellerinnen als Anlass nehmen, das Buch in die Ecke zu stellen? Das wäre tatsächlich ein Fehler, denn obgleich die nicht zu leugnende maskuline Schlagseite ebenso wie die veraltete Rechtschreibung des Buchs rückwärtsgewandt scheint, gelingt es Maar vorzüglich, seine Verehrung der offensichtlicheren (Thomas Mann, Franz Kafka) und die hierzulande noch immer zu unbekannten Autoren (Anthony Powell, Gilbert Keith Chesterton) begeisternd vorzubringen und Lust auf ihr Schreiben zu machen (obgleich natürlich Größen wie Ingeborg Bachmann, Marlen Haushofer, Gabriele Tergit oder vergessene Autorinnen wie die gerade wieder neu entdeckte Helga Schubert durchgehend fehlen).

Michael Maar - Leoparden im Tempel (Cover)

Neben solchen Leerstellen merkt man auch den Aufsätze an, dass einige ihrer aufgegriffenen Punkte in der Zwischenzeit etwas anders betrachtet werden müssen. So ist beispielsweise Maars Frage, ob man Giuseppe Tomasi di Lampedusa vielleicht noch mit einer Labelung als Geheimtipp postum die Ehrung verschaffen könnte, die ihm für sein Werk Der Leopard gebührt, in meinen Augen hinfällig. Denn die glänzende Neuübersetzung von di Lampedusa Meisterwerk durch Burkhart Kroeber vor vier Jahren hat doch erheblich Staub von diesem Werk gepustet und dieses neu ins öffentliche Bewusstsein gebracht.

Genauso ergeht es den Klagen, die Maar in seinem Kapitel über Anthony Powell äußert. Dort beklagt er, dass Powell hierzulande völlig unbekannt sei und man ihm dem deutschen Publikum kaum schmackhaft zu machen vermag. Während letztere Beobachtung wahr zu sein scheint, ist die Vermittlungsarbeit doch in der Zwischenzeit weiter geraten (dem Maar auch in dem leicht angepassten Quellenverzeichnis Rechnung trägt, da er dort die 2015 begonnene Neuausgabe von Powells Gesamtwerk unter dem Titel Dance aufführt). So wurde diese Neuausgabe des Werkes im Februar 2016 von Maxim Biller an maximal prominenter Stelle im deutschen Fernsehen vorgestellt, nämlich beim Literarischen Quartett.

Sich verändernder literarischer Zeitgeist

Es sind einige Punkte dieser Art, an denen man feststellen kann, dass sich der literarische Zeitgeist gewandelt hat. So sind neue Blicke und Maßstäbe auf Literatur eingezogen, der Geschmack hat sich gewandelt, kurz: die Zeit seit dem ursprünglichen Erscheinen des Buchs ist nicht stehengeblieben. Das merkt man bei dem Blick auf die Äußerlichkeiten des Buchs durchaus.

Davon unberührt ist aber der Kern von Michael Maars Buch, dem man in seiner ganzen Begeisterung und dem sprudelnden Stil auch Stilblüten wie die folgende gerne verzeiht:

Man merkt seiner [Anthony Powells] Prosa nicht an, dass sie nach Joyce entstand. Um Modeströmungen hat dieser Autor sich nie geschert. Erst jetzt, nachdem sich deren Wasser verlaufen haben, kann man erkennen, wie einsam er herausragt.

Michael Maar – Leoparden im Tempel, S. 111

Jener Kern seiner kurzen Porträts, er gleicht nach wie vor einem brodelnden Magmakern voller heißglühender Lava (um hier einmal den bildhaften und blumigen Stil Maars aufzugreifen). Überraschend seine Erkenntnisse, wenn er etwas die Bedeutung des Teufels im Werk Thomas Manns herausarbeitet oder die ewige Rätselhaftigkeit im Werk Franz Kafkas beschreibt, der es mit seinem Bild der Leoparden im Tempel auch auf den Titel von Maars Buch geschafft hat.

Literaturverehrung, die begeistert

Gelungen stellt Maar auf nur wenigen Seiten die Besonderheiten im jeweiligen Werk der Autoren heraus und erklärt, was ihr Werk so faszinierend und über alle Zeiten erhoben macht. Das tut er in gut lesbaren und nachvollziehbaren Aufsätzen, von denen die Porträts Mann, Nabokov und di Lampedusa in meinen Augen zu den gelungensten zählen.

Aus allen Zeilen spricht die Verehrung Maars, der mit seinen Porträts wie auch später in der Schlange im Wolfspelz seine immense Belesenheit herausstellt. Seine Einführung in das Schaffen der oftmals alles andere als umgänglichen und bescheidenen Autoren macht Lust, sich mit den Werken genauer zu beschäftigen. Er gibt einen Eindruck, wie Literaturvermittlung zu begeistern vermag, wie ein genauer Blick beim Lesen den unverkennbaren Stil zutage treten lässt – und wie man mitreißend davon zu erzählen vermag.

Das wiegt in meinen Augen die klar benennbaren Kritikpunkte an Leoparden im Tempel auf alle Fälle wieder mehr als auf, sodass ich für dieses Büchlein eine große Empfehlung aussprechen möchte. Gerne sei der Band auch als Geschenk allen Literaturfans empfohlen, Ich empfehle im Anschluss an die Lektüre danach dann die Lektüre von Dichterinnen & Denkerinnen, denn dann hat man auch einen ausgewogenen Eindruck von Schriftstellerinnen, die es durchaus auch mit den hier vorgestellten Männern aufnehmen können!


  • Michael Maar – Leoparden im Tempel
  • ISBN: 978-3-498-00398-2 (Rowohlt)
  • 144 Seiten. Preis: 22,00 €
  • Zum Buch bei Yourbookshop
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Vorschaufieber Herbst 2023

The same procedure as every Halbjahr: meine Sichtung der Verlagsprogramm hinsichtlich spannender Titel, abseits von Kehlmann und Co. Titel, auf die ich mich freue, sortiert in verschiedenen Kategorien. Voilá:

Belletristik national

Philipp OehmkeSchönwald (Piper). Jennifer BeckerZeit der Langeweile (Hanser Berlin). Thomas HettcheSinkende Sterne (KiWi). Johanna SebauerNincshof (Dumont). Ulrich WoelkMittsommertage (C. H. Beck).

Inger-Maria MahlkeUnsereins (Rowohlt). Friedemann KarigDie Lügnerin (Ullstein). Steffen KopetzkyDamenopfer (Rowohlt). Felix HeidenreichDer Diener des Philosophen (Wallstein). Tom HillenbrandDie Erfindung des Lächelns (KiWi).

Hans Pleschinski Der Flakon (C. H. Beck). Luca KieserWeil da war etwas im Wasser (Picus). Thomas WillmannDer eiserne Marquis (Liebeskind). Alida BremerTesla oder die Vollendung der Kreise (Jung und Jung). Fanny Lewald Jenny (Reclam).

Belletristik international

Maryse CondéDas Evangelium der neuen Welt (Übersetzt von Bettina Bach, btb). Rebecca MakkaiIch hätte da noch ein paar Fragen an Sie (Übersetzt von Bettina Abarbanell, Eisele). Jonathan CoeBournville (Übersetzt von Cathrine Hornung und Juliane Gräbener-Müller, Folio). Aisha Abdel GawadZwischen zwei Monden (Übersetzt von Henriette Zeltner-Shane, Blumenbar). Geovani MartinsVia Ápia (Übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner, Suhrkamp).

Suzette MayrDer Schlafwagendiener (Übersetzt von Anne Emmert, Wagenbach). Stephanie BishopDer Jahrestag (Übersetzt von Kathrin Razum, dtv). Lina NordquistMein Herz ist eine Krähe (Übersetzt von Stefan Pluschkat, Diogenes). Shehan KarunatilakaDie sieben Monde des Maali Almeida (Übersetzt von Hannes Meyer, Rowohlt). Arnon GrünbergGstaad (Übersetzt von Rainer Kersten, Die andere Bibliothek).

Benjamín LabatutMANIAC (Übersetzt von Thomas Brovot, Suhrkamp). José Falero – Supermarkt (Übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreine, Hoffmann und Campe). Anne SerreDie Gouvernanten (Übersetzt von Patricia Klobusiczky, Berenberg). Helga FlatlandDie Resonanzen (Übersetzt von Elke Ranzinger und Ina Kronenberger, Ecco). Tess GuntyDer Kaninchenstall (Übersetzt von Sophie Zeitz, KiWi).

Lauren GroffDie weite Wildnis (Übersetzt von Stefanie Jacobs, Ullstein). Mia CoutoDer Kartograf des Vergessens (Übersetzt von Karin von Schweder-Schreiner, Unionsverlag). Louise MeriwetherEine Tochter Harlems (Übersetzt von Andrea O’Brien, Rowohlt). Lawrence OsborneJava Road Hongkong (Übersetzt von Gottfried Röckelein, Ars Vivendi). Carlos FranzDas verschwundene Meer (Übersetzt von Lutz Kliche, Mitteldeutscher Verlag).

Sarah Hall Sommerwasser (Übersetzt von Nicole Seifert, Unionsverlag). Edward P. JonesDie bekannte Welt (Übersetzt von Hans-Christian Oeser, Ullstein). Louise Kennedy Übertretung (Übersetzt von Hans-Christian Oeser und Claudia Glenewinkel, Steidl). Alice ZeniterMachtspiele (Übersetzt von Yvonne Eglinger, Piper). Laurent MauvignierGeschichten der Nacht (Übersetzt von Claudia Kalscheuer, Matthes & Seitz).

Spannung

Jordan HarperAlles schweigt (Übersetzt von Conny Lösch, Ullstein). Yves RaveyTaormina (Übersetzt von Holger Fock und Sabine Müller, Liebeskind). Dennis LehaneSekunden der Gnade (Übersetzt von Malte Krutzsch, Diogenes). Doug JohnstoneEingefroren (Übersetzt von Jürgen Bürger, Polar-Verlag). Andreas PflügerWie Sterben geht (Suhrkamp).

Sachbuch

Jakuta AlikavazovicWie ein Himmel in uns (Hanser). Stefan BollmannZeit der Verwandlung (Klett-Cotta). Michael MaarLeoparden im Tempel (Rowohlt). Aldoux HuxleyAlong the road (Übersetzt von Willi Winkler, Rowohlt). Alexander PechmannDie Bibliothek der verlorenen Bücher (Schöffling).

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Vorschaufieber Herbst 2022

Und schon wieder beglücken uns die Verlage mit ihren Vorschauen für den Herbst 2022, obschon der Frühling noch gar nicht richtig begonnen hat.

Traditionell nutze ich die Fülle der vielen dutzenden Vorschauen, um sie auf vielversprechende Titel, neue Erzähler*innen und weitere Werke von geschätzten Autor*innen zu sichten und diese dann hier vorzustellen.

So habe ich diesmal viele Titel mit Wasserbezug, spanischer Stimmen (im Zuge der Präsenz von Spanien als Gastland der diesjährigen Frankfurter Buchmesse) und ungewöhnliche Krimis ausgemacht. Neue Erzählerinnen und Erzähler finden sich neben alten Bekannten.

Sie alle liefern Romane, auf die ich mich sehr freue. Vielleicht findet ja auch ihr in den vorgestellten Büchern ein paar Titel, die euch interessieren. Die Links hinter den Buchtiteln führen direkt zu den Webpräsenzen der Verlage mit weiterführenden Infos. Die Bestellung empfehle ich sowieso und nachdrücklich stets über den lokalen Buchhandel abzuwickeln, auf dass uns diese wunderbaren Institutionen lange erhalten bleiben.. Los gehts!

Neues, Wiederentdecktes, Vielversprechendes – International

Marie Vieux-ChauvetTöchter Haitis (Aus dem Französischen von Nathalie Lemmens). Amor TowlesLincoln Highway (aus dem Englischen von Susanne Höbel). Jela KrečičKeine wie sie (Aus dem Slowenischen von Liza Linde). Trent DaltonDer ganze Himmel (Aus dem Englischen von Alexander Weber). Gloria NaylorLinden Hills (Aus dem Englischen von Angelika Kaps).

Lauren GroffMatrix (aus dem Englischen von Stefanie Jacobs). Gayl JonesCorregidora (aus dem Englischen von Pieke Biermann). Mariette NavaroÜber die See (aus dem Französischen von Sophie Beese). Cherie JonesWie die einarmige Schwester das Haus fegt (aus dem Englischen von Karen Gerwig). Monique RoffeyDie Meerjungfrau von Black Conch (aus dem Englischen von Gesinde Schröder).

Maggie ShipsteadKreiseziehen (aus dem Englischen von Susanne Goga-Klinkenberg, Harriet Fricke und Sylvia Spatz). Hernan DiazTreue (aus dem Englischen von Hannes Meyer). Louise NealonSnowflake (aus dem Englischen von Anna-Nina Kroll). Ian McEwanLektionen (aus dem Englischen von Bernhard Robben). Anuk ArudpragasamNach Norden (aus dem Englischen von Hannes Meyer).

Peter CameronWas geschieht in der Nacht (aus dem Englischen von Werner Löcher-Lawrence). Mohamed Mbougar SarrDie geheimste Erinnerung der Menschen (aus dem Französischen von Holger Fock und Sabine Müller). Celeste NgUnsere verschwundenen Herzen (aus dem Englischen von Brigitte Jakobeit). Ann Helén LaestadiusDas Leuchten der Rentiere (aus dem Schwedischen von Dagmar Mißfeldt und Maike Barth). Honorée Fanonne Jeffers Die Liebeslieder von W.E.B. DuBois (aus dem Englischen von Maria Hummitzsch und Gesine Schröder).

Neues, Wiederentdecktes, Vielversprechendes – National

Robert MenasseDie Erweiterung. Norbert Kröll Die Kuratorin. Erik RegerUnion der festen Hand. Mariam Kühsel-HussainiEmil. Steffen MenschingHausers Ausflug.

Charles LewinskySein Sohn. Marcus FischerDie Rotte. Behzad Karim Khani Hund, Wolf, Schakal. Kerstin BruneDie Jahre des Maulwurfs. Angela SteideleAufklärung.

Literatur aus, über oder vom Wasser

Giulia CaminitoDas Wasser des Sees ist niemals süß (Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner). Rebecca PertRaue Wasser (aus dem Englischen von Heike Reissig). Daniela RaimondiAn den Ufern von Stellata (aus dem Italienischen von Judith Schwaab). Theresia EnzensbergerAuf See. Nathan HarrisDie Süße von Wasser (aus dem Englischen von Tobias Schnettler).

Literatur aus Spanien

Enrique Vila-MatasMac und sein Zwiespalt (aus dem Spanischen von Petra Stien-Broumer). Sara MesaEine Liebe (aus dem Spanischen von Peter Kultzen). Vincente ValeroKrankenbesuche (aus dem Spanischen von Peter Kultzen). Rosa ChacelLeticia Valle – Memoiren einer Elfjährigen (aus dem Spanischen von Maralde Meyer-Minnemann). Isaac RosaDas dunkle Zimmer (aus dem Spanischen von Luis Ruby).

Und Krimis

John VrecherWintersturm (aus dem Englischen von Sven Koch). Naomi HiraharaClark & Division Tom LinDie tausend Verbrechen des Ming Tsu (aus dem amerikanischen Englisch von Volker Oldenburg). Berna González HarbourGoyas Ungeheuer (aus dem Spanischen von Maike Hopp). Torquemada Kains Knochen (aus dem Englischen von Henry McGuffin).


Mal sehen, was ich davon zu besprechen schaffe. Gibt es Titel, auf die ihr euch besonders freut?

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