Karl-Ove Knausgård – Sterben

Die Kämpfe eines Lebens

Also die Existenz dieses Blogger-Portals von Random House ist schon etwas sehr Feines: man wünscht sich einfach Titel und bekommt sie meistens rasch zugesandt, um dann nach der Lektüre Besprechungen zu erstellen. So bin ich schon auf einige Titel gestoßen, die mir sonst nicht so schnell vor die Flinte gelaufen wären. Ein weiterer dieser Glücksgriffe ist nun mein Buch, das heute besprochen werden soll: Karl-Ove Knausgårds Bestseller Sterben:

Dieses Buch ist das erste eines sechsbändigen autobiographischen Romanzyklus, der im Schwedischen unter dem Titel Min Kamp, also Mein Kampf publiziert wurde. Für die deutsche Klientel hat man auf diese historisch schwierige Bezeichnung verzichtet und stattdessen sprechende Titel gewählt, die die Bücher gut subsumieren. Nach Sterben folgt Lieben, Spielen, Leben und bald auf Deutsch Träumen. Der finale Band steht auf Deutsch noch aus.

Alle Bände (insgesamt knapp 3600 Seiten) kreisen um Karl-Ove Knausgård und seine Kämpfe mit dem täglichen Leben. Im ersten Band nimmt er uns mit in seine norwegische Kindheit und den Abschied von seinem Vater. Dieser stirbt einsam als Trinker im Haus seiner Großmutter – und an Karl-Ove und seinem Bruder Yngve liegt es nun, die Beerdigung und den Nachlass zu regeln. Dabei müssen sie das völlig heruntergewohnte Haus ihrer Großmutter mitsamt seiner Bewohnerin wieder auf Vordermann bringen und kommen sich dabei auch als Brüder wieder näher. In Exkursen erzählt Knausgard von Erlebnissen als Musiker und als Journalist und seinem neuen Leben als Vater.

Sterben ist ein pralles Buch bei dem man das Gefühl hat, einem echten Menschen über die Schulter zu sehen.
Knausgård lässt keine Rückschläge und Niederlagen aus. Wo andere eine sauber ausgeleuchtete und behutsam inszenierte Biographie vorlegen, geht Knausgård dahin, wo es wehtut. Er zeigt dass Niederlagen ebenso essenziell für ein Leben sind wie Glück und Triumphe.

Diese schonungslose Ehrlichkeit und sein schriftstellerisches Talent machen aus dem Auftaktband seiner Memoiren einen Amuse-Gueule, das mehr als Appetit für die kommenden Bände macht. Ich werde mich ihrer in den kommenden Monaten annehmen!

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[…] Kampf (auf Deutsch unter den Titeln Sterben, Spielen, Lieben etc. publiziert) von Karl Ove Knausgård. Was mich daran ärgert ist, dass extrem […]

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[…] er wieder hinein in dieses wilde literarische Kaleidoskop , wie er es zuvor schon mit den Themen Sterben und Lieben getan […]

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[…] dem Auftakt seines Autobiographie-Zyklus‘ Sterben geht der Norweger Karl-Ove Knausgård nun vom Lebensende hin zum Beginn allen Lebens, nämlich der […]