Liz Jensen – Die da kommen

Kein Kinderspiel

Wenn Kinder zu Mördern werden – diesen Gedanken spielt Liz Jensen in ihrem zweiten auf deutsch bei dtv-premium erschienenen Roman „Die da kommen“ auf beängstigende Art und Weise durch.
Irgendwo zwischen Dystopie, Krimi und Phantasy angesiedelt erzählt die Engländerin von Hesketh, einem Mann, der ebenso ungewöhnlich wie sein Vorname ist.
Als Anthropologe mit Asperger-Syndrom reist er im Auftrag seiner Firma eine Serie von scheinbar widersprüchlichen Sabotageakten aufdecken. Mehrere Menschen haben offenbar ohne Grund ihre Arbeitgeber an den Rande des Ruins gebracht und anschließend versucht, sich selbst umzubringen.
Und wie der manische Hesketh schon bald herausfindet, sind diese Taten nur der Auftakt zu einer Pandemie unter Kindern, die sich gegen ihre Eltern wenden und diese umbringen.

Wie das Cover schon suggeriert, wird hier nicht mit Details gegeizt. Jensen beschreibt die Taten der Kinder auf erschreckende Art und Weise, wobei nicht die Taten sondern der Grundgedanke hinter diesem Verhalten schockierend sind.
Sie zeigt, wie ohnmächtig wir eigentlich einer solchen Katastrophe gegenüberstehen und wie wenig wir reagieren könnten. Das macht „Die da kommen“ zu einer ungewöhnlichen Dystopie, die sich eher auf Beschreibung denn auf Spannung konzentriert.

Das Buch ist deshalb auch in meinen Augen weniger als Krimi oder als Thriller zu lesen, vielmehr ist es eine packende Vision einer Welt, in der die Kinder in einer eigenen Welt leben und sich gegen die Erwachsenen erheben. Eine Roman, der nicht mit Antworten aufwartet, sondern dem Leser selbst die Bewertung und Einordnung überlässt.

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