Hades, Herr der Unterwelt
Australien, Sydney: Auf der Mülldeponie von Utulla herrscht Heinrich Archer, genannt Hades, über sein Imperium aus Schrott und Leichen. Als listiger Mittler und graue Eminenz zieht er hält er die kriminellen Fäden in Sydney in der Hand. Doch eines Tages wirft ihn ein Ereignis völlig aus seinen gewohnten Bahnen. Nach einem missglückten Raubüberfall werden zwei Kleinkinder bei Hades abgeladen, die er in der Folge unter seine Fittiche nimmt. Er erzieht sie in seinem Kodex und plant für sie eine Karriere bei der Kriminalpolizei.
Jahre später, immer noch Sydney: Der heruntergekommene und desillusionierte Cop Frank Bennett bekommt eine neue Partnerin names Eden zugeteilt. Mit dieser schlittert er in einen großen Fall hinein. Es hat nämlich den Anschein, dass in Sydney ein mörderischer Organdieb umgeht, der an Medizin, Recht und Ordnung vorbei selbst Organtransplantationen vornimmt und sich seine zahlreichen Opfer in verschiedensten Milieus sucht.
Rasantes Tempo, spannende Unterhaltung
Diese zwei zunächst noch entfernt laufenden Erzählstränge werden von Candice Fox schon bald miteinander verknüpft, wobei der Leser eigentlich von den ersten Seiten an ahnt,wo die Verbindung zwischen Vergangenheit und Gegenwart liegt. Die junge Australierin erzählt ihre Geschichte, indem sie Rückblenden über den Werdegang von Hades und seinen zwei Zöglingen in die Story einbaut. Auch kommen Täter und Opfer in eigenen Erzählsträngen zu Wort, was das Tempo dieses Thrillers merklich erhöht. Hauptsächlich geschildert wird das Geschehen allerdings aus der Ich-Perspektive des Cops Frank, der somit neben all den Rückblenden auch die Außenperspektive auf Eden mitbringt und dadurch Tiefe schafft.
Fazit
Abgesehen vom etwas missglückten Cover bietet Hades schnelle, gut geschriebene und dabei vor allem auch spannende Unterhaltung. Das Thema mag nicht ganz taufrisch sein, doch durch die tolle Schreibe und das hohe Tempo bleibt man bei Hades gerne am Ball. Die Krimipreisträgerin (Ned-Kelly-Award 2014 und 2015) aus Down Under schafft es, eindrucksvolle Szenen für das Kopfkino zu kreieren und den Leser durch die Seiten zu treiben. Hier hat der Herausgeber Thomas Wörtche eine echte Neuentdeckung ausgegraben – und im September geht die geplante Trilogie dann mit dem Titel Eden weiter!
[…] für das beste Debüt zugesprochen. Eine Ehre, die im Jahr zuvor beispielsweise Candice Fox für Hades erhielt. Auch Jane Harper und Alan Carter zählen zu den Preisträgern, deren Debüts auf diese […]
[…] die von Australien aus dem Genre neuen Schwung verleiht, ist Candice Fox. Geriet ihre Trilogie um Hades, den kaum zu fassenden Paten der australischen Unterwelt, noch arg reißbrettartig und strapazierte […]
[…] ein Output: binnen Kurzem erschienen im Hause Suhrkamp die drei Titel der Archer-Bennett-Trilogie (Hades, Eden, Fall), des Weiteren publiziert Candice Fox noch Thriller mit James Patterson und nun also […]
[…] Candice Fox in Hades und Eden bereits die Hintergründe ihrer Protagonisten beleuchtet hat, geht es nun mit Fall zu […]
Bei dem „etwas missglücktem Cover“ muss ich Dir zustimmen, es wirkt doch irgendwie unglücklich zusammengeschustert, um es mal nett zu formulieren. Stört irgendwie an vielen Stellen beim Hinschauen.
Ich habe unter meiner Besprechung zu „Hades“ zu Dir hier verlinkt und Dich kurz zitiert. Wollte nachfragen, ob das für Dich so in Ordnung geht? Wenn nicht, sag bescheid!
Viele Grüße, Philly
Hey Philly,
natürlich darfst du auf mich verlinken! Aber wie mir scheint, hatten die Suhrkamp-Cover-Macher auch bei einigen der kommenden Werke kein glückliches Händchen (ich erinnere nur an das schauderhafte Don-Winslow-Cover zu „Vergeltung“ damals). Da müsste mal wieder ein Fachmann drüber.
Ansonsten aber schöne und nachvollziehbare Besprechung von deiner Seite!
Haha, stimmt, „Vergeltung“ war ja auch so ein spezieller Fall, man könnte fast meinen, das Cover konkurriert in Sachen Stilsicherheit mit dem Inhalt. 😉
Danke, geht mir mit deiner Besprechung aber auch so, sehr nachvollziehbar und schön auf den Punkt bei dir!
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