Das große Spiel
Was für ein Buch: zur See, am Land, von der Adria bis nach Afghanistan – überall dort spielt die Geschichte von Risiko, dem neuen Großroman von Steffen Kopetzy. Mit seiner neuen historischen Erzählung wandelt er mal auf den Spuren Karl Mays, dann schimmert wieder etwas Thomas Mann durch die Zeilen – und stets weiß das Buch glänzend zu unterhalten
Der deutsche Dschihad

Ein ambitionierter Titel
Steffen Kopetzky hat mit seinem ambitionierten Buch viel gewagt – und gewonnen. Der Bilderbogen, den der Autor vom doch recht beschaulichen Durazzo bis hin zum glühend heißen Afghanistan schlägt, ist höchst beeindruckend. Gekonnt schafft es der bayerische Autor, die Stimmungen, die in den unterschiedlichen Settings herrschen, einzufangen und aufs Papier zu bannen. Die globale Offenheit von Istanbul wird genauso wie die Enge auf den Schiffen Goeben und Breslau hervorragend literarisch ins Buch begannt und löst großes Kopfkino aus.
Nach langer Zeit gibt es mit Risiko nun endlich mal wieder einen farbenprächtigen Abenteuerroman, der die Konkurrenz von Ken Follett und Co. wie blasse Sepia-Fotografien erscheinen lässt. Mit großer Sprachmacht entfesselt der Autor ein nahezu fantastisch anmutendes Kapitel deutscher Geschichte, das mir in dieser Form völlig neu war. Seine Geschichte bietet zahlreiche Charaktere, Stränge und Motive.
Ein Motiv, das hierbei das komplette Buch durchzieht ist das des Großen Spiels, auch unter dem Namen Risiko bekannt. Immer wieder webt Kopetzky das Spiel, welches schon bald ernst wird, in seine Geschichte ein, genauso wie er einige Charaktere, darunter unter anderem den Vater von Albert Camus auftauchen lässt oder interessante Randbemerkungen einflechtet.
Wenn ich meine Top-Drei des Lesejahres bestimmen müsste, dieses Buch ist auf jeden Fall auf der Liste vertreten. Die stilistische Brillanz, der große Bilderbogen, die Atmosphäre – Risiko sticht unter all den Neuerscheinungen dieses Jahres definitiv heraus.
[…] eindrücklich davon). Im Falle von Steffen Kopetzkys neuem Buch geht aber alles glatt. Was in Risiko klappte, funktioniert auch in Propaganda […]
[…] mit einem Schmöker belohnt, der viel Reiz hat. Zwar erreicht das Buch die Klasse des fantastischen Riskos Steffen Kopetzkys nicht, aber dennoch lohnt sich diese Neuauflage des ursprünglich 2002 […]