The same pocedure as every year. Und so gibt es auch in diesem Jahr wieder mein traditionelles Buchpreislotto. Welche Bücher könnten es auf die Liste geschafft haben? Auch wenn ich natürlich keine Glaskugel besitze ich, weiß ich zumindest, dass im Anschluss an die Veröffentlichung der Liste die üblichen Diskussionen einsetzen werden. Wie viele Männer, wie viele Frauen finden sich auf der Liste? Zu wenig Zeitgeist, zu viel? Zu wenig Kleinverlage, eine zu große Konzentration auf die Big Player? Wie viele PoC (also schwarze Autor*innen) und wie viele migrantische Stimmen finden sich auf der Liste, welche Titel wurden übersehen, welche Nominierung erscheint schwerlich nachvollziehbar?
All diese Diskussionen zählen zur Folklore um den Preis, der es sich immerhin zum Ziel gesetzt hat, den Roman des Jahres zu finden. Auch ich als meinungsfreudiger Blogger beteilige mich an den (inzwischen schon ritualisierten Diskussionen) und trage in Form dieser Kaffeesatzleserei mein Scherflein zum alljährlichen Buchpreiszirkus bei. Ob ich diesmal meine Quote von einem Viertel korrekt vorhergesagten Titeln übertreffen kann? Ich weiß es nicht. Aber was ich weiß: erneut bloggen unter dem Hashtag #buchpreisbloggen 20 höchst kompetente Blogger*innen über ihr jeweiliges Patenbuch. Man darf gespannt sein!
Meine Tipps:
Die Titel noch einmal in Schriftform:
Emine Sevgi Özdamar – Ein von Schatten begrenzter Raum (Suhrkamp), Peter Stamm – Das Archiv der Gefühle (S. Fischer), Mithu Sanyal – Identititti (Hanser), Michael Köhlmeier – Matou (Hanser), Matthias Nawrat – Reise nach Maine (Rowohlt)
Marin Mosebach (Krass), Ulrich Woelk – Für ein Leben (C. H. Beck), Jessica Lind – Mama (Kremayr&Scheriau), Felicitas Hoppe – Die Nibelungen (S. Fischer), Jenny Erpenbeck – Kairos (Penguin)
Eva Menasse – Dunkelblum (KiWi), Gert Loschütz – Besichtigung eines Unglücks (Schöffling), Julia Franck – Welten auseinander (S. Fischer), Sasha Marianna Salzmann – Im Menschen muss alles herrlich sein (Suhrkamp), Beatrix Langner – Der Vorhang (Matthes&Seitz Berlin)
Angelika Klüssendorf – Vierundreißigster September (Piper), Antje Rávik Strubel – Blaue Frau (S. Fischer), Georg Klein – Bruder alle Bilder (Rowohlt), Ulrich Peltzer – Das bist du (S. Fischer), Svealena Kutschke – Gewittertiere (Claassen)
Ansonsten gäbe es natürlich noch viele weitere (übliche) verdächtige: Maxim Biller? Christian Kracht? Christoph Ransmayr? Oder Autor*innen rund um den Bachmannpreis wie Ferdinand Schmalz, Sharon Dodua Otoo oder Timon Karl Kaleyta? Oder warum nicht einmal den besten Krimi des Jahres in Form der virtuosen Geschichtsstunde nominieren?
Ich lasse mich auf alle Fälle überraschen, was der Deutsche Buchpreis so aufs Tapet bringt und welche Entdeckungen man machen kann. Am 24. August wissen wir mehr, dann wird die Longlist des Preises veröffentlicht.