Monthly Archives: Oktober 2016

Gisa Klönne – Die Toten, die dich suchen

Die Kriminalkommissarin Judith Krieger ist zurück. Für den sechsten Einsatz der Kölner Ermittlerin hat sich die Autorin Gisa Klönne fünf Jahre Zeit gelassen. Zeit, die Judith Krieger für ein Sabbatical genutzt hat. Und dieses führte sie just nach Kolumbien, ein Land, das immer noch unter den Nachwehen der Herrschaft des mächtigen Narco-Paten Pablo Escobar leidet. Und auch wenn der Friedensprozess mit den FARC-Rebellen dort weiter voranschreitet und Präsident Santos der Friedensnobelpreis zugesprochen wurde, ist das Land immer noch mehr als zerrissen. Man denke nur an das Friedens-Referendum, das vor wenigen Tagen just von der Bevölkerung abgelehnt wurde. Ein sehr bewegtes Land also, in das sich Judith Krieger zurückzog um eine Auszeit von ihrem Job bei der Mordkommission der Kölner Polizei zu nehmen.

kloenneNun ist Judith zurück – allerdings in veränderter Position. Von nun an bekleidet sie die Leitungsposition des Vermisstendezernats  der Polizeibehörde von Köln und hat sich von den Toten losgesagt. Doch wie das so ist – Die Toten, die dich suchen finden dich auch. Und zwar in Gestalt des kolumbianischen Geschäftsmannes Angelo Jaramillo, der in einem verlassen Gebäudekomplex am Rheinufer entdeckt wird. Das Opfer verstarb quälend langsam durch Verdursten und hat am Tatort eine Botschaft namens Jesus zurückgelassen. Schnell ist Judith Krieger in diesen Fall involviert, spricht sie doch spanisch und hat ja ihr Sabbatical im Heimatland des Verstorbenen verbracht. Sie fungiert als Kontaktperson zu den Ermittlern in Kolumbien und verbeißt sich schon bald wieder in den Fall. Continue reading

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Benedict Wells – Spinner

Bekenntnisse eines Slackers

Jesper Lier ist ein Slacker, wie er im Buche steht. Mit seinen zwanzig Jahren ist er nach der Schule aus München ins große Berlin gezogen und lebt nun in der Hautpstadt in den Tag hinein. Sein Praktikum beim Berliner Merkur ist eigentlich nur lästiger Broterwerb, seine wahre Leidenschaft gilt der echten Literatur und damit seinem Romanprojekt Der Leidensgenosse. An diesem 1200-seitigen Mammutwerk schreibt Jesper nachts unter Zuhilfenahme von Tabak und Alkohol. Und er schreibt. Und schreibt. Und schreibt.

pressebild_spinnerdiogenes-verlag_72dpiWir beobachten Jesper nun eine Woche lang, von Montag bis Sonntag – eine Art Wochen-Ulysses. Sieben Tage lang taumelt Jesper durch die Stadt und sein Leben, zerrissen zwischen Familiengeburtstagen, Schreiben, Partys und dem Wunsch sich zu verlieben. Meist scheitern Jespers Pläne und man beobachtet den jungen Mann, wie er nichts Handfestes zuwege bekommt und antriebslos durch die Hauptstadt steuert. Sein Leben gleicht einer Bummelbahn auf abschüssigen Gleisen, und das bei einer sehr kurvigen Route. Continue reading

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