Lyndsay Faye – Der Teufel von New York

 Der Polizist von New York

Ein junger Polizist inmitten des Big Apple – und das im Jahre 1845: Immigranten drängen in die schmutzige Metropole und ein Mörder geht um, der seine Opfer unter den Kindern in Bordellen sucht. 
Nachdem sein Laden nach einer Explosion im Big Apple nicht mehr ist, ist Timothy Wilde gezwungen sich eine neue Verdienstmöglichkeit zu suchen. Seinem Bruder kommt da die neugegründete Polizeibehörde New Yorks recht, in die er Timothy steckt. Und prompt fällt diesem natürlich auch sein erster Fall im wahrsten Sinne vor die Füße, als er über ein blutbesudeltes Mädchen stolpert.
In der Folge ermittelt sich Timothy gegen alle Widerstände einmal quer durch ein New York, das brodelt, dampft und mörderische Abgründe offenbart …



Inmitten des Big Apple

New York (c) Jim Moshinskie

New York (c) Jim Moshinskie

Wer „Der Teufel von New York“ liest, wird schnell in die unvergleichliche Atmosphäre des Big Apple hineingezogen. Ein einziger Dampfkochtopf aus Papisten, Ureinwohnern, Iren, Rauf- und Trunkenbolden und inmitten dieser Gemengelage Timothy Wilde und die neu gegründete Polizei. Als Kupferglanzer von der Bevölkerung verspottet muss sich Timothy Wilde in verschiedenen Milieues bewegen um dem Mörder auf die Spur zu kommen.
Geschickt vermag es Lyndsay Faye die Stimmung in den Straßen einzufangen und lokal-historischen Kolorit in ihre Erzählung einzubetten.

Im Buch herrscht eine Dynamik zwischen Timothy und seinem Bruder Valentine, die nicht von ungefähr manchmal an Sherlock und Mycroft Holmes erinnert. Mit einem feinen Gespür für Humor und Pointen lässt Lyndsay Faye ihren Ich-Erzähler durch Gotham streifen, die Five Points besuchen und die Freudenhäuser der Stadt durchsuchen.
Obwohl die Erzählungen manchmal aufgrund der unappetitlichen Details leicht kippen könnte, hält die Autorin gekonnt die Balance zwischen Akribie und Spannung und verschafft es, ihr Gemälde von New York prächtig zu kolorieren.

Irgendwo zwischen „Gangs of New York“ und Jack the Ripper angesiedelt ist Der Teufel von New York ein Buch, das aus dem Rahmen fällt. Ein außerordentliches Debüt, das einen vielversprechenden Auftakt zu weiteren Ermittlungen Timothy Wildes bildet.

Und tatsächlich liegt nun im April 2015 mit Die Entführung der Delia Wright ein zweiter Fall für Timothy Wilde vor, der es mindestens mit Der Teufel von New York aufnehmen kann!

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[…] ist so gut wie alles miteinander verzahnt. Das Buch nimmt Bezug auf die beiden Vorgängerbände Der Teufel von New York und Die Entführung der Delia Wright und führt die Fäden aus beiden Bänden nun zu einem […]