Emmanuel Carrère – Yoga

Sorgt Yoga für Ausgeglichenheit, Unbeschwertheit und einen ruhigen Geist? Wenn man Emmanuel Carrères Schilderungen in Yoga nachverfolgt, dann könnte man an dieser Hypothese deutlich zweifeln. Denn in seinem ebenso radikalen wie erschütternden Bericht offenbart sich Carrère als Suchender, den Yoga nicht vor dem Fall in psychische Abgründe beschützen konnte.


Gerade einmal zwanzig Prozent unserer Gedanken sind es, die wir auf die unmittelbare Gegenwart richten. Die übrigen 80 Prozent sind Abschweifungen, die uns in die Vergangenheit und Zukunft blicken lassen, aber sicher einer Verhaftung im Hier und Jetzt entziehen. So zitiert Emmanuel Carrère den Buddhisten Chögyam Trungpa, dessen Worte Carrère während einer Meditation in den Sinn kommen und damit gleich eindrücklich den Beweis liefern, dass an der These etwas dran sein könnte.

Yoga und Terror

Emmanuel Carrère - Yoga (Cover)

Denn obwohl Carrère im Yogaretreat Vipassana zu Ruhe und Harmonie finden will, ist es mit der Ruhe im Geist und der reinen Konzentration auf das Sein in der Gegenwart nicht weit her. Schon an seinem zweiten Tag im Yogaretreat wird Carrère durch eine schlechte Nachricht aus der selbstgewählten Isolation gerissen – und schon sind sie wieder da, die 80 Prozent der dauerkreisenden Gedanken, die er eigentlich abstreifen wollte. Und nicht nur der Aufenthalt dort im Retreat endet, auch das meditative Yogabuch, das er eigentlich verfassen wollte, bricht ab. Das ist trotz der Ankündigung zu Beginn des Buchs in seiner Heftigkeit ein Schock. Denn es kommt noch schlimmer.

Nach dem Terroranschlag auf die Satirezeitschrift Charlie Hebdo, der sich während Carrères Aufenthalt in Paris ereignet hat, kommt auch ein Freund des Schriftstellers ums Leben. Eine manische Phase des Schriftstellers endet mit einem viermonatigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik, Elektroschocktherapie inklusive. Und schließlich landet Carrère auf der griechischen Insel Leros, wo er mit dem Elend der europäischen Flüchtlingspolitik konfrontiert wird.

Ein Buch über Yoga und kein Buch über Yoga

Yoga ist ein Buch über Yoga und zugleich überhaupt kein Buch über Yoga. Wer würde schon einen intimen Bericht aus dem Inneren einer psychiatrischen Anstalt oder die Schilderung von Flüchtlingsschicksalen in einem Buch namens Yoga erwarten? Trauer, Tod und Sehnsucht sind starke Elemente in diesem Buch. Elemente, die man gemeinhin wenig mit Yoga assoziiert, steht es doch eigentlich zumindest im breiten Bewusstsein für Ausgeglichenheit und Harmonie.

Und doch ist die verbindende Klammer auch in den scheinbar völlig disparaten Momenten des Buchs, die nur durch Carréres radikale Subjektivität zusammengehalten werden, Yoga. Beziehungsweise die Philosophie dessen, etwa wenn er immer wieder vritti ausmacht, die Ströme des Bewusstseins, die sein Leben beeinflussen und auf ihn einwirken. Oder wenn er am Strand von Leros mit jungen Geflüchteten Tai-Chi praktiziert und nach Erfüllung und Sinn sucht. Stets findet er Rückhalt in der Theorie des Yoga, auch wenn hier Dinge wie Trainingsmatten oder Entspannungsgong kaum vorkommen. Zum Glück, wie ich finde.

Denn auch, wenn man mit Yoga nichts anfangen kann, einem auch der Gedanke von Spiritualität denkbar fern liegt, so gelingt es Carrère doch, seine Faszination, die ihm Yoga und dessen Theorie verheißt, glaubhaft zu vermitteln. Darüber hinaus ist das Buch auch das Dokument – oder besser die Meditation – eines Kreisens um die Frage nach Ruhe und Erfüllung im eigenen Leben.

Eindringliche Autofiktion

Carrère, der schon immer ein Suchender war, etwa nach den Wurzeln seines Glaubens in Das Reich Gottes, zeigt hier mit den Mitteln der Autofiktion, was diese in ihren besten Momenten ermöglicht. Einblicke in das Seelenleben und ein Gefühl von Ehrlichkeit, wenn er seine Niederlagen und sein stetes Ringen um Ausgeglichenheit schildert.

Außer George Langelaans Kurzgeschichte hatte ich seit Monaten nichts mehr gelesen, doch eines Tages öffnete ich im Café Puschkin noch einmal den Pappordner, auf den ich in Großbuchstaben Ausatmen geschrieben hatte, und begann, die etwa 200 000 Zeichen Notizen über Yoga, Tai-Chi, Meditation und all diese Marotten, die mich mein halbes Leben lang beschäftigt haben, nicht wirklich zu lesen, aber zu überfliegen – und mit welchem Ergebnis? Die Antwort könnte einen zur Verzweiflung bringen. Dreißig Jahre, um innere Ruhe und strategische Tiefe zu finden, dreißig Jahre, um sich das Leben als Ausweg aus dem Chaos und als geduldige Arbeit an einem Zustand der Gelassenheit und des Staunens vorzustellen, dreißig Jahre, um trotz aller Abstürze und Depressionen daran zu glauben, um am Ende, wenn das Alter kommt und obwohl man ein Haus und eine Familie und alles hatte, um weise und glücklich zu sein, findet man sich in Embryohaltung allein in einem Bett für kaum eine Person im verlassenen Haus einer einsamen, verlorenen Frau wieder, die ebenfalls auf die Südhalbkugel verschwunden ist, ohne eine Adresse zu hinterlassen. Als Lebensbilanz macht das nicht viel her. Und ist auch keine besonders gute Werbung für Yoga. Aber da liege ich falsch: Yoga hat damit nichts zu tun, das Problem bin ich. Yoga tendiert zur Einheit, aber ich bin zu gespalten.

Emmanuel Carrère – Yoga, S. 302

Fazit

Und auch wenn man anführen möchte, dass das Buch doch eine reichlich wilde und ungelenke Mischung sei, die Yoga-Betrachtungen von psychiatrischen Selbstbeobachtungen abgelöst werden, Fragen des Schreibens mit denen vom Zehn-Finger-Tippsystem, Lyrik oder Interpretationen von Chopins Polonaise héroique zusammengeworfen werden, so hat dieses Buch doch eine Klammer. Und diese Klammer ist Emmanuel Carrères eigene Präsenz, seine Gedanken, seine Faszination für die Welt des Yoga und seine autofiktionale Radikalität im Denken und Schreiben, die hier eine ungemein eindringlich Wirkung entfaltet. Yoga überrascht immer wieder und berührt durch die Offenheit und das stete Streben nach Ruhe und ja – Glück. Und insofern ist dieses Buch selbst auch ein wirklicher Glücksfall und das beste Werk im Schaffen des französischen Schriftstellers bislang und der Beweis, wie Autofiktion in ihren besten Momenten funktionieren kann.


  • Emmanuel Carrère – Yoga
  • Aus dem Französischen von Claudia Hamm
  • ISBN 978-3-7518-0058-7 (Matthes & Seitz)
  • 341 Seiten. Preis: 25,00 €
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Torrey Peters – Detransition, Baby

Niemand sagt mehr irgendwas. Reese ist diese Unsicherheit in Sachen Mutterschaft vertraut, aber es kommt ihr komisch vor, wenn eine cis Frau zugibt, darunter zu leiden. Eine Gruppe von Frauen von der Gala schwebt in Meerjungfrauenkleidern vorbei. „Tja, jetzt sitzen wir hier“, sagt Reese schließlich. „Drei gescheiterte Möchtegern-Mamas.“

Torrey Peters – Detransition, Baby

Die Frage von Mutterschaft kann bisweilen äußerst kompliziert sein. Noch komplizierter wird es, wenn das Elternschaftsmodell nicht zwischen zwei, sondern drei Erwachsenen ausgehandelt wird. Und noch komplizierter wird es, wenn die herkömmlichen Geschlechterzuschreibungen nicht mehr so wirklich passen wollen. Das zeigt Torrey Peters in ihrem Debütroman Detransition, Baby.


Und tatsächlich ist es eine Babynachricht, die das Karussell aus Zankerei, Verwechslung und Identitätsdebatten auslöst. Katrina pflegt seit einiger Zeit mit ihrem Mitarbeiter Ames eine Affäre. Dieser war einst ein Mann, entschied sich dann als Amy zu einem Leben als Frau und hat nun eine Detransition hinter sich. In Folge dieser Detransition wähnte er seine Zeugungsfähigkeit als nicht mehr existent, doch die überraschende Babynachricht wirbelt das Leben der beiden Kolleg*innen gehörig durcheinander.

Familie zu Dritt

Torrey Peters - Detransition, Baby (Cover)

Noch deutlich komplizierter wird es, als Ames seine ehemalige Partnerin Reese ins Boot holt, auch sie ist trans, möchte aber unbedingt Mutter werden und verfügt über einen ausgeprägten Mutterinstinkt.

Obwohl sich Katrina zunächst gegen die Idee einer Mutterschaft zu dritt sträubt, gelingt es Ames und Reese, dieses ungewöhnliche Modell langsam zur Realität werden zu lassen. Dabei springt Torrey Peters immer wieder in der Chronologie vor und nach der Zeugung hin und her, um die drei Menschen in ihrer Komplexität zu zeigen, ihre jeweiligen Lebenswege nachzuzeichnen und die Probleme zu beschreiben, vor denen sie immer wieder stehen.

Geschildert wird all dies in einer wenig kunstvollen, nah an der Mündlichkeit orientierten und manchmal sogar knapp an der Gosse vorbeischrammenden Sprache (Übersetzung ins Deutsche von Nicole Seifert und Frank Sievers):

„Reese“, sagt Thalia, „ist schon okay“. Dann zu dem Mädchen: „Sorry“.

Die nickt knapp, zieht die Augenbrauen hoch und sieht Reese erwartungsvoll an. Aber Reese weigert sich, sich ebenfalls zu entschuldigen. Sie ist aus Granit und wird das Mädchen einfach vergraulen. Scheiß auf sie. Soll sie erst mal selbst zu so vielen Veranstaltungen hier gehen wie Reese, dann werden wir sehen, ob sie nicht auch einen Sinn für Humor entwickelt. Irgendwann zieht das Mädchen ab, und fast sofort bereut Reese ihre Feindseligkeit bei diesem unnötigen Aufeinandertreffen. Sie hat die Geduld mit diesen trans Babys verloren – was bei einer Älteren nie gut ankommt.

Torrey Peters – Detransition, Baby

Das ist leider eher der leichte und bisweilen leicht-dramatische Sound einer der Soap als eine anspruchsvolle Schilderung, die mit Niveau überzeugt. Und genauso oberflächlich wie diese Sprache ist auch die Verhandlung der Konflikte und Gemütslagen. So ist vielerlei Drama in diesem Buch mehr im Stile von amerikanischen Serie wie Sex and the city gehalten, anstelle wirkliche Tiefenbohrungen in die Seelen der Figuren zu unternehmen. Mir fehlt in diesem Buch der Mut, über die eigenen Befindlichkeiten hinaus auf die ganze Gesellschaft zu zielen.

Man hat Affären, zahllosen Sex, shoppt Kinderwägen und Klamotten, trifft sich mit der Frauenclique in Parks und bei absurden New Age-Meditationstreffen, sitzt am Strand oder in Cafés und debattiert. Und ja, natürlich spielt dabei immer die eigene trans Identität im Gefüge anderer Menschen eine Rolle. Aber dieses Buch verharrt für meinen Geschmack im Ganzen dann doch viel zu sehr in der überzeichneten und überformten Dialogen und Konfliktführungen á la Meet the Kardashians, als mir profunde und emotionale Einblicke in die Welt von trans Menschen zu liefern. Man kreischt und prügelt sich vor Affären, beleidigt, streitet und versöhnt sich. Nur berühren, das tut es leider nicht.

Einblicke, aber doch auch viel Oberfläche

Es stellt sich der rätselhafte Lektüreeindruck ein, dass Torrey Peters als trans Autorin tief in die Lebenswelt ihrer Figuren eintaucht, dann bei allem aber doch in allen Belangen bedauerlicherweise nur an der Oberfläche bleibt, was auch ein Kunststück für sich ist.

Die ganze Nomenklatur aktueller Gender- und Identitätsdebatten rund um LGBTIQA+ findet sich in Detransition, Baby von von cis bis trans wieder. Das Buch liefert auch Einblicke in die entsprechenden Communitys, geht dabei allerdings nicht weit genug und ist so trotz vieler eigentlich guter Anlagen für meinen Geschmack leider deutlich zu seicht und belanglos, als dass ich hier Werbung für den Titel betreiben könnte.

Statt dieses Buchs empfiehlt sich immer noch eher ein gutes Sachbuch oder ein Erfahrungsbericht, um die Situation von trans Menschen und die Debatten rund um deren Repräsentation besser zu verstehen.

Fazit

Jeder oder jede, der oder die Soaps amerikanische Serien der Marke Sex and the city mit viel Oberflächlichkeit und Drama goutiert, wird bei Detransition, Baby sicherlich fündig. Wirkliche Einsichten in die Lebenswelten von trans Menschen und Verständnis aktueller Debatten hat mir die Lektüre von Torrey Peters Buch leider nicht vermittelt, obwohl die Anlagen dafür tatsächlich da wären. Vielleicht bin ich aber auch nur ein zu wenig aufgeschlossener, mittelalter cis Mann mit zu wenig Empathie, als dass sich mir der Roman in seiner vielleicht vorhandenen Wucht erschlossen hätte. Wer weiß. So oder so habe ich mir leider mehr erwartet, als ich schlussendlich dann bekam.

Verwiesen sei an dieser Stelle noch auf das Blog Nacht und Tag, das die beteiligte Übersetzerin Nicole Seifert betreibt und auf dem sie ihre Sicht auf Torrey Peters Buch darlegt.


  • Torrey Peters – Detransition, Baby
  • Aus dem Englischen von Nicole Seifert und Frank Sievers
  • ISBN 978-3-550-20204-9 (Ullstein)
  • 464 Seiten. Preis: 24,00 €

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Claudia Schumacher – Liebe ist gewaltig

Betrachtete man in den vergangenen Wochen die Instagram-Kanäle und einschlägigen Literaturblogs, dann gab es an diesem Buch kein Vorbeikommen: die Rede ist von Claudia Schumachers Debüt Liebe ist gewaltig, das dieser Tage im dtv-Verlag erschienen ist. Und tatsächlich ist der Hype in meinen Augen gerechtfertigt, gelingt ihr doch ein eindrückliches Porträt von innerfamiliärer Gewalt und deren Folgen für die Seele.


Drei große Teile weist Schumachers Buch auf. Drei Teile, die die Protagonistin Juli in verschiedenen Lebensphasen zeigen. Je älter sie wird, desto distanzierter wird auch der Blick der Erzählerin auf ihre Heldin. So dominieren im ersten Teil noch ungefilterte Gedanken und Emotionen, während Juli dann im zweiten, 2014 spielenden Teil, als Studentin sich ihrer Taten und ihres Auftretens bewusster ist. Die Konsequenzen aus der Kindheit wirken aber immer noch fort, ehe die zunehmende Distanz dazu führt, dass Juli im dritten Teil, der zwei Jahre nach den Ereignissen im Mittelteil spielt, nur noch eine von zwei erzählten Figuren ist, bei der die vorhergehende Ich-Perspektive dann der distanzierteren Perspektive der 3. Person weicht.

Durch diesen erzählerischen Kniff schafft es Claudia Schumacher, das Thema der innerfamiliären Gewalt in allen Konsequenzen zu zeigen und durchzuspielen. Die Liebe ist in diesem Buch nämlich nicht nur gewaltig, sie kann auch gewalttätig sein, wie Juli am eigenen Leib erfährt. Denn nach außen hin gleicht das Leben der fünfköpfigen Familie einem Bilderbuch. Im schwäbischen Ederfingen, einem Ort in der Nähe von Stuttgart, sind alle wohlgelitten. Vater und Mutter sind hochrespektierte Anwälte, die Leistungen der Kinder in der Schule sind aufgrund des heimischen Drills exzellent, auch Freundschaften pflegt Juli. Eigentlich weist rein äußerlich nichts auf Misshandlung oder Gewalt hin.

Die perfekte Familie in Ederfingen

Claudia Schumacher - Liebe ist gewaltig (Cover)

Und doch lernen wir im ersten Teil des Buchs Juli im Jahr 2007 als aufsässige und zu Gewalt neigende Jugendliche kennen, die sich in einer Maßnahme befindet. Immer wieder ist Gewalt für sie ein Lösungsansatz, besonders wenn sie die Impulskontrolle verliert und etwa beim Schulsport ihre Kontrahentin foult oder ihrem Vater mit Schlägen droht.

Denn hinter der Hochglanzfassade lauern die Abgründe. Der Vater quält seine Kinder, die Mutter leugnet diesen Missbrauch und kaschiert die Exzesse, denen auch sie sich manchmal ausgesetzt sieht. Es sind diese Erfahrungen, die Juli nicht loslassen und auf allen Lebensstationen verfolgen werden. Egal ob sie im Club eine Securityangestellte schlägt oder später in ihrer Beziehung scheitern wird – das Erlebte prägt Juli in ihrem Charakter und erweist sich als belastende Hypothek, die sie nicht mehr loswird, obwohl sie im Zocken des Computerspiels Counter Strike ein Ventil gefunden hat, das sie sogar zur professionellen Reife gebracht hat.

Ein Roman in drei Teilen

Gerade der erste Teil erinnert mit seinem jugendlichen Ton und der klaren Benennung des Missbrauch an ein weiteres deutschsprachiges Debüt aus diesem Frühjahr, nämlich Annika Büsings Nordstadt. Ähnlich wie in diesem Buch erzählt auch Claudia Schumacher hier klar von Erlebtem, das die jugendliche Seele ihrer Protagonistin entscheidend geprägt hat. Das ist gerade im ersten Teil radikal, während sich der Fokus im Folgenden vom eigenen Erleben zur Beobachtung der Heldin in sozialen Bindungen hinwendet.

Claudia Schumacher ändert dann im dritten Teil die Regeln des eigenen Erzählens, wenn sie die Erzählperspektive bricht und mit Julis beziehungsweise dann Julias Freund eine zweite, gleichwertige Erzählfigur installiert, die natürlich wesentlich knapper charakterisiert wird, als das bei ihrer Heldin zuvor der Fall war. Dennoch kann sie auch hier die Beobachtung der Traumata gut fortführen, besonders wenn hier der Aspekt einer dauerhaften Beziehung außerhalb ihrer Familie ins Spiel kommt.

Diese vielen Facetten im Beobachten des Fortwirkens solch krassen Missbrauchs machen aus Liebe ist gewaltig ein interessantes, aber eben auch sehr eindringliches und bisweilen schwer erträgliches Buch. Mit diesem intensiven, manchmal auch schon fast knapp vor der Übersteuerung stehenden Impetus erinnert Claudia Schumachers Familien- und Seelenintrospektion neben der schon genannten Annika Büsing auch an Fatma Aydemirs Familienaufstellung Dschinns, die ähnlich wie Schumacher mithilfe krasse Affekte erzählt und die Abgründe des Familienlebens ausleuchtet. Und ähnlich wie Aydemir findet auch Schumacher für alle Lebensabschnitte ihrer Figur einen eigenen Sound, der von jugendlich-rotzig bis zu (scheinbar) gefestigt reicht.

Fazit

Das ist eindringlich, bleibt im Kopf und erstaunt in seiner literarischen Varianz, wenngleich an einigen wenigen Punkten vielleicht noch etwas mehr Schattierung gutgetan hätten. Aber nicht nur als Debüt ist dieses Buch mehr als beachtlich, gelingt Claudia Schumacher doch ein vielgestaltiges Buch über innerfamiliäre Gewalt, das seine Protagonistin von Kindertagen bis ins Erwachsenenalter begleitet und beobachtet. Feelgood-Unterhaltung geht wahrlich anders, aber durch ihren genauen Blick und die sprachliche Gestaltung erschafft Schumacher ein mehr als beachtenswertes Debüt, das vielleicht auch in der kommenden Preissaison das ein oder andere Mal nominiert werden könnte.

Weitere Stimmen zum Buch gibt es bei Constanze Matthes Blog Zeichen und Zeiten, im Bücheratlas und bei Books not dead.


  • Claudia Schumacher – Liebe ist gewaltig
  • ISBN 978-3-423-29015-9 (dtv).
  • 376 Seiten. Preis: 22,00 €

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Orhan Pamuk – Die Nächte der Pest

Nun also noch ein Pandemieroman. Während die nächste Welle im nunmehr dritten Jahr seit Ausbruch des Coronavirus dräut, serviert uns Literaturnobelpreisträger Orhan Pamuk nach Thea Dorn, Ivan Ivanji, Wladimir Kaminer oder Steffen Kopetzy mit Die Nächte der Pest den nächsten Pandemieroman. Ein enttäuschendes Werk, dass sich zäher liest als so mancher Shutdown lang war.


Bevor Pamuks Roman beginnt, schwört eine Frau namens Mîna Mingerli in der Einleitung mit folgenden Worten auf das Folgende ein:

Das Vorliegende ist sowohl ein historischer Roman als auch ein Geschichtsbuch in Romanform. Eingebettet in einen historischen Rahmen werden die erschütterndsten sechs Monate geschildert, die meine geliebte Heimat, die Insel Minger, die Perle des östllichen Mittelmeers, je erlebt hat.

Orhan Pamuk – Die Nächte der Pest, S. 11

Die Schilderungen beruhen auf den berühmten 113 Briefen, die Pakize Sultan, die dritte Tochter des 33. osmanischen Sultans Murat V., zwischen 1901 und 1913 verfasst hat und über die die Autorin eigentlich eine kommentierte Ausgabe herausgeben sollte. Doch das Unterfangen hat sich zu einem Roman ausgewachsen, den uns Mingerli als Historikerin präsentiert und in dem sie sie sich immer wieder selbst oder mit einem kommentierenden „Wir“ zu Wort meldet.

Dabei hat weder eine Briefe schreibende Sultanstochter namens Pakize Sultan gelebt, noch gibt es die Insel Minger im Mittelmeer wirklich, die Pamuk hier neben Kreta ansiedelt und als eine Art Lummerland voller Rosen, Marmor, osmanischer und mediterraner Lebenswelt schildert.

Sechs Monat Pest auf Minger

Sechs Monate auf Minger beschreibt Pamuk. Sechs sehr lange Monate, die der türkische Autor in aller Detailversessenheit präsentiert und die zu einem Spiegelbild auf unseren Umgang mit der Coronapandemie werden. Denn während bei uns ein neuartiges, aus China stammendes Virus zunächst noch müde belächelt wurde und später das gesamte gesellschaftliche Leben zum Erliegen brachte, ist es auf der Insel Minger die Pest, die ausbricht.

Beginnt alles noch recht überschaubar mit ein paar Toten, darunter der Wächter des Inselgefängnisses, wächst sich die Seuche schon bald zu einer verheerenden Angelegenheit aus. Diese soll eigentlich Bonkowski Pascha untersuchen, ist er doch der Chefchemiker des Sultans und auf dem Gebiet der Seuchbekämpfung eine unbestrittene Koryphäe, eine Art türkischer Max von Pettenkofer.

Doch ehe Bonkowski die Lage auf der Insel befrieden und eingehende Quarantänemaßnahmen einleiten kann (Reduzierung sozialer Kontakte, Abstandsgebote, vermehrte Hygienemaßnahmen – man kennt es) – wird der polnischstämmige Wissenschaftler umgebracht. Und so ist es nun an Doktor Nuri, dem frischgebackenen Ehemann von Pakize Sultan, den Kampf gegen die Pest aufzunehmen. Dieser befand sich eigentlich mit Pakize Sultan auf dem Weg in die Flitterwochen nach China, doch nun kehrt das Schiff um und Nuri muss die Seuche auf der Insel Minger bekämpfen.

Parallelen zur Gegenwart

Orhan Pamuk - Die Nächte der Pest (Cover)

All das schildert Pakize Sultan in ihren Briefen, die Pamuk als fiktive Grundlage für die Schilderungen des Tun und Treibens auf der Insel dienen. Schilderungen, die eigentlich wie eine Blaupause unserer pandemischen Gegenwart sind, etwa wenn Bonkowski Pascha den Inselbewohner*innen zurufen möchte „Leute, haltet so viel Abstand wie möglich!“ (S. 57).

Inselbewohner*innen, die die Quarantänemaßnahmen unterlaufen. Die Politik, die sich kaum zu klaren Entscheidungen durchringen kann oder der lokale Expertenrat, der nur sporadisch tagt. Das kennt man so alles aus der Gegenwart leider zur Genüge – und wird hier von Pamuk einfach noch einmal erzählt, nur dass wir uns eben im Jahr 1901 auf Minger und nicht in Deutschland oder anderswo im Jahr 2019 befinden.

Quälend langsam und detailversessen erzählt

Das wäre in seiner Parallelführung von pandemischen Reaktionsmustern vielleicht erhellend, würde Pamuk seinen Roman nicht quälend langsam und enervierend detailversessen erzählen. Das Buch ist mit einer Laufzeit von fast 700 Seiten enorm umfangreich, was auch durch völlig überflüssige Erzähldiskurse und trockene Faktenhuberei bedingt ist.

So ist seine Erzählung durch die Darstellung etwa von türkischen Erbreihenfolgen, monarchischen Lesegewohnheiten oder historischen Ereignissen wie den Boxerkriegen angereichert, die hier monoton und unorganisch in das Ganze eingefügt werden. Jedes Boot, jeder Tote, jeder Schuss, jede Begehung der Gasse „Wo der Esel keucht“ – alles wird immer wieder auserzählt, auch wenn es so gut wie gar keine Funktion für Die Nächte der Pest hat.

Auch frage ich mich, was Passagen wie die Folgende im Buch verloren haben:

Der Major hatte schon oft aus Hafenstädten des Reiches Briefe nach Istanbul versandt. Für einen gewöhnlichen Brief von Hafen zu Hafen genügte das Aufkleben einer 20-Para-Marke. Wenn in der winzigen Poststation eines kleinen Provinzbahnhofs (Aynaroz, Karaferye, Alasonya) der Beamte keine 20-Para-Marke zur Hand hatte, schnitt er kurzerhand von einer 1-Kurusch-Marke die Häfte ab und klebte sie auf den Umschlag. Nach einem Blick auf die Gebührentabelle verlangte Dimitris Efendi zusätzlich zum Normaltarif von 40 Para noch 1 Kurusch für das Einschreiben und 1 Kurusch für den Rückschein.

Orhan Pamuk – Die Nächte der Pest, S. 143

Solche ermüdenden und rein technischen Passagen gibt es an vielen Stellen, die wie harte Klumpen in diesem Erzählbrei wirken. Ob es das cent- beziehungsweise kuruschgenaue Frankieren eines Briefs oder das Herbeten jedes einzelnen Punkts einer Verfassung ist, die später im Buch proklamiert wird (S. 434): immer wieder stößt man auf enervierend genau geschilderte Details, die den Lesefluss hemmen und deren Streichung Not getan hätte.

Zu viele Themen und zu wenig Fokus

Generell ist auch festzustellen: wäre dieses Buch fokussierter, klarer in seiner Intention und etas ökonomischer in seiner Schilderungswut, hätte Die Nächte der Pest das Zeug zum eindrücklichen und parabelhaften Roman, der eines Literaturnobelpreisträgers würdig wäre – auch über die Coronazeit hinaus. So haftet dem Buch etwas Unentschiedenes an, was sich auch durch die Entstehungsgeschichte und die Montage des ursprünglich 2021 erschienen Romans begründet.

So wurde Pamuk beim Verfassen seines Romans über die Pest mehr oder minder von der Realität eingeholt. Dabei sind gerade die ersten vierhundert Seiten des Kampfs gegen die Seuche durchaus interessant, zeigt sich doch, wie Pamuks Schreiben auch unter dem Eindruck der Gegenwart steht. Dann verlässt Pamuk aber diesen erzählerischen Pfad und schildert dann dann die quarantänemotivierte Schiffsblockade von Minger, die zu einem Kulturkampf auf der Insel führt. In dessen Folge verlegt sich Pamuk auf die Schilderung der Unabhängigkeitsbestrebung und Ausrufung der kulturellen Revolution.

Neues Regierungspersonal wird berufen und gemeuchelt, Gefolgsleute bekriegen sich, die geistige Führung mischt ebenfalls munter mit, worunter die Übersichtlichkeit des Plots leidet.

Über diesen Plot legt Orhan Pamuk wie oben beschrieben auch noch einen Kriminalfall. So soll Doktor Nuri auch im Fall des Todes von Bonkowski Pascha und dessen Assistenten ermitteln, was dann über viele hundert Seiten wiederum kaum eine Rolle spielt. Zusammen mit der postmodernen Spielerei der fiktiven Briefe Pakize Sultans und der Rolle ihrer Nachfahrin, der Erzählerin Mîna Mingerli, die auf den letzten Seiten des Buchs dann noch zu einer möglichen Analogie auf die türkische Staatsgründung zurechtgebogen wird

Fazit

All das wirkt wie das Gegenteil eines Buchs aus einem Guss. Viel zu lang, mit viel zu vielen Motiven und viel zu vielen Seiten ist dieser Roman, dem die Konzentration auf einen erzählerischen Aspekt gutgetan hätte. Dieses Buch wirkt wie ein Film, der im Schneideraum noch einmal komplett neu zusammengestückelt wurde – worunter die kohärente Logik und der Erzählfluss massiv leiden.

So ist Die Nächte der Pest leider alles andere als ein großer Wurf und forderte mir ob seines Umfangs von 700 Seiten wahrhaft Lesedisziplin ab, die ich ohne den dahinter lauernden Diskussionsabend über das Buch sicher nicht aufgebracht hätte. Kurzzeitig mag dem Buch ob seiner Thematik und dem medialen Getöse rund um das Erscheinen herum Aufmerksamkeit gewiss sein, auf lange Zeit gesehen wird dieses Buch zu den schwächeren Werken im Oeuvre des 2016 mit dem Literaturnobelpreis ausgezeichneten Orhan Pamuk zählen.

Meinen Leseeindruck spiegelt dabei die Besprechung von Roman Bucheli in der Neuen Züricher Zeitung am ehesten wieder, aber auch auf den Blogs Kommunikatives Lesen oder Das Wort zum Buch findet man Besprechungen zu Die Nächte der Pest.


  • Orhan Pamuk – Die Nächte der Pest
  • Aus dem Türkischen von Gerhard Meier
  • ISBN 978-3-446-27084-8 (Hanser)
  • 696 Seiten. Preis: 30,00 €
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Jennifer Clement – Auf der Zunge

Eine Frau durchstreift New York, begegnet ganz unterschiedlichen Männern und lässt ihre Gedanken schweifen. So knapp könnte man Auf der Zunge, das neue Werk der amerikanischen Schriftstellerin Jennifer Clement, zusammenfassen. Assoziative Prosa aus dem Big Apple.


Tatsächlich zählt Jennifer Clement zu den Autorinnen, denen es gelingt, sich mit jedem Buch neu zu erfinden. So trat sie erstmals auf dem deutschen Buchmarkt mit Gebete für die Vermissten in Erscheinung, dass sich mit dem Schicksal von jungen Mädchen in Mexiko auseinandersetzt. Immer wieder verschwinden dort insbesondere junge Frauen von der Bildfläche und tauchen später allenfalls als Leichen noch irgendwo auf. Ein schreckliches Schicksal, das im mexikanischen Drogenkrieg inzwischen schon zum traurigen Alltag geworden ist und das an vielen Stellen nur noch Schulterzucken auslöst.

Ebenso engagiert und unbequem zeigte sich Jennifer Clement auch in ihrem zweiten Buch, das deutsche Leser*innen entdecken konnten. In Gun Love erzählt die Autorin von einem Mutter-Tochter-Gespann in Florida, das zusammen in einem Ford Mercury lebt. Waffennarren, Prediger, sozial Randständige – hier zeichnet Clement ein ungeschöntes Bild eines Amerika, das wenig mit Hochglanzillusionen gemein hat.

Flanieren durch New York

Geographisch hat sich Jennifer Clement nun mit Auf der Zunge einmal mehr weiter nördlich begeben. Nach dem amerikanisch-mexikanischen Grenzland und Florida ist nun New York der Schauplatz, den die namenlose Protagonistin durchmisst. Die Frau wandert quer durch den Big Apple, von der 2nd Avenue bis zum Tompkins Square Park, vom Buchladen The Strand am Broadway bis zum Fitnesscenter Y auf der 14th Street, von Brooklyn bis Manhattan. Stetes Leitmotiv auf ihren ganzen Erkundungen sind dabei die Feuertreppen, die die namenlose Frau immer und immer wieder begegnen.

Sie ist der Regen des Regenmanns und das Schiff des Schiffsmanns.

Sie läuft durch die Straßen von New York, ein Weg durch einen Wald aus Feuertreppen.

An ihrem Körper klebt der Geruch vom Zug des Zugmanns und vom Feuer des Feuerwehrmanns.

Die Frau läuft und sieht hoch in einen Wald aus Feuertreppen. Die Metallleitern sind draußen an den Häusern montiert und führen vom Bürgersteig hoch, am Haus hoch, bis hoch zum Dach. Die schwarzroten Gerüste, die Stufen und waagrechten Podeste aus Stahlgittern, werfen Schatten an Mauern.

An einem der Absätze hängen drei Paar Jeans und ein Paar rote Socken über dem rostigen Geländer. Auf einem anderen stehen Blumentöpfe. Grün gefleckte schwarze Stöcke, die in ein paar Monaten Blätter und Blüten tragen, strecken in der Erde.

Das Geflecht aus stählernen Treppen umringt und überragt sie, und auch die Tauben, Amseln und Schwalben nisten und hocken im Schatten des Metalls.

Die Frau will die Leitern hoch in den Himmel klettern.

Unter den geriffelten Schatten der Feuertreppen führt ihr Weg sie auf und ab durch die Straßen der Insel.

Während sie das Kreuzundquer der bebuchstabten Avenues und nummerierten Straßen kreuzt, spricht sie mit Fremden. Unbekannte Hände berühren ihre Hände, berühren ihre Wange, berühren ihr Haar, und unbekannte Münder hauchen auf ihr Haar, ihre Wange, ihre Hände.

Jennifer Clement – Auf der Zunge, S. 9f.

Treue, jüdische Identität und Feuerleitern

So hebt der Roman mit dem Kapitel Die Frau an, der im Folgenden nur noch Kapitel wie Der Maler oder Der Polizist folgen, alles Männer, denen die Frau begegnen wird. Und obwohl der Roman mit seiner Hauptfigur eingeführt wird, bleibt diese mehr als blass, wird in ihren Konturen höchstens angedeutet. Einen Namen hat sie nicht, man erfährt, dass sie als Bibliothekarin arbeitet und mit einem Mann verheiratet ist. Recht viel mehr erklärt Jennifer Clement nicht, vielmehr gibt sie ihr indirekt über die Begegnung mit den Männern etwas mehr Kontur.

So kehren die Fragen der Treue, der eigenen (jüdischen) Identität und die Frage von Grenzziehungen immer wieder. Die Frau neigt zu erratischem Verhalten und auch die Begegnungen mit Ärzten, Kerzendreher oder Wissenschaftler sind mal verwirrend, mal erotisch aufgeladen, mal existenziell – und immer wieder blitzen en passant die metallenen Feuerleitern auf.

Durch die maximale Anonymisierung ihrer Protagonisten, die in hunderte Kürzestabsätze zerrupfte Prosa und die Enthebung in den freien interpretatorischen Raum gelingt Jennifer Clement ein Buch, das sich auf viele Arten deuten lässt. Auf der Zunge ist genauso ein poetisch verknappter Flaneusen-Roman wie ein hingetupftes New York-Porträt oder ein Reigen an Begegnungen von Mann und Frau (übersetzt von Nicolai von Schweder-Schreiner).

Fazit

Die Stärke des Buchs liegt in meinen Augen nicht in der nur angedeuteten Rahmenhandlung, sondern in den vielgestaltigen Lesarten, die das Buch erlaubt. Jennifer Clements Buch ist keine wirklich leichte Lektüre, obschon der knappe Umfang von gerade einmal 144 Seiten zu diesem Gedanken verführen könnte. Auf der Zunge ist eher das literarische Äquivalent von Minimal Music, vielleicht auch ein Langgedicht – durchaus fordernd und anstrengend, da die Autorin nur zeigt und nichts erklärt. Final kann ich das Buch tatsächlich weder in ein Genre noch wirklich in eine klare Gütekategorie einordnen – all dem entzieht sich Clements Buch zu geschickt.

Aber auch das ist auch das Glück dieses Blogs hier – ich muss es auch nicht und darf mich mit der Benennung meiner assoziativen Gedanken begnügen, die das Buch in mir geweckt hat. Gespannt wäre ich auf alle Fälle auf andere Lektüreeindrücke oder Interpretationen – wie ordnet ihr das Buch ein, falls ihr es gelesen habt?


  • Jennifer Clement – Auf der Zunge
  • Aus dem Englischen von Nicolai von Schweder-Schreiner
  • ISBN 978-3-518-42994-5 (Suhrkamp)
  • 143 Seiten. Preis: 20,00 €
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