Tag Archives: Mord
Andrew Brown – Trost
Aufstand in Kapstadt
Ein Mord in der Synagoge
Angesiedelt in einer nahen Zukunft, in der Spannungen zwischen Israel und Palästina eskalierte und diverse ethnische Verwerfungen die Nachrichten dominieren, fällt dem angeschlagenen Inspector Februarie ein Fall in die Hände, an dem er sich die selbigen nur verbrennen kann.
Ein solides Stück Krimikunst
Der Tafelberg in Südafrika [(c) Martin Reilly] |
Elisabeth Herrmann – Der Schneegänger
Sanelas zweiter Einsatz
Nachdem sie ihren letzten Einsatz im Dorf der Mörder nur knapp überlebt hat, will Sanela Beara eigentlich nichts mehr mit dem Streifendienst zu tun haben. Stattdessen büffelt sie lieber kräftig, um ihr Polizisten-Studium gut über die Bühne zu bringen. Doch trotz aller Ambitionen hat sie nicht die Rechnung mit dem KHK Lutz Gehring gemacht, der bei einem schwierigen Fall auf Sanelas Hilfe angewiesen ist. Ein Jäger hat in einem Waldstück die verscharrte Leiche eines kleinen Jungen gefunden. Eben dieser Junge wurde vor vier Jahren und entführt und trotz aller Ermittlungen konnte die Polizeidamals kein Lebenszeichen des Jungen geschweige denn Informationen über die Entführer ermitteln. Nun bietet sich für Gehring die Möglichkeit, den Cold Case aufzuklären, indem er auf die Hilfe von Sanela Beara zurückgreift, denn diese verbindet mit dem Jungen die kroatischen Wurzeln.
Eine unangepasste Ermittlerin
Erreicht nicht die Klasse des Vorgängers
Viel Spaß beim Schauen und bei der Lektüre des Buches wünsche ich!
Lyndsay Faye – Der Teufel von New York
Der Polizist von New York
Ein junger Polizist inmitten des Big Apple – und das im Jahre 1845: Immigranten drängen in die schmutzige Metropole und ein Mörder geht um, der seine Opfer unter den Kindern in Bordellen sucht.
Nachdem sein Laden nach einer Explosion im Big Apple nicht mehr ist, ist Timothy Wilde gezwungen sich eine neue Verdienstmöglichkeit zu suchen. Seinem Bruder kommt da die neugegründete Polizeibehörde New Yorks recht, in die er Timothy steckt. Und prompt fällt diesem natürlich auch sein erster Fall im wahrsten Sinne vor die Füße, als er über ein blutbesudeltes Mädchen stolpert.
In der Folge ermittelt sich Timothy gegen alle Widerstände einmal quer durch ein New York, das brodelt, dampft und mörderische Abgründe offenbart …
Continue reading
Jörg Maurer – Der Tod greift nicht daneben
Alles andere als ein Fehlgriff
Inzwischen muss man zu seinem Kommissar Jennerwein kaum mehr Worte verlieren, schließlich ermittelt die Kreation von Musikkabarettist Jörg Maurer in Der Tod greift nicht daneben bereits zum siebten Mal. Diesmal bekommt es der unauffällige Kommissar und sein dezimiertes Team (die Hälfte des Stammpersonals weilt auf diversen Fortbildungen über den ganzen Erdball verteil) mit einem wirklich vertrackten Fall zu tun. Wobei auch nur Jennerwein an einen Fall glaubt, alle anderen tun die Geschehnisse im Garten des schwedischen Nobelpreisjury-Mitglieds Bertil Carlsson als bedauerlichen Unfall ab. Dieser wurde von seinem eigenen schwedischen Häcksler in ein kleinteiliges Puzzle verwandelt.
Das Puzzle aus dem Häcksler
Jennerwein mag im Gegensatz zu seinen Vorgesetzten nicht an einen Unfall glauben. Und so lässt er das Knochenpuzzle des schwedischen Komitee-Mitglieds wieder zusammensetzen und stößt dabei auf ein grausiges Detail: Eine Hand ist abgängig. Für den bayerischen Kommissar ist somit klar, dass ein Verbrechen vorliegen muss. Bei seinen Ermittlungen stößt er dann schon bald auf ein schauriges Experiment, das in Rumänien seinen Ausgang nahm und heute im ach so beschaulichen Kurort in den Bayerischen Alpen für Tote sorgt. Jennerwein muss ganzen Einsatz zeigen, um den Fall in den Griff zu bekommen.
Gekonnte und bekannte Erzählweise
Ein Buch aus der Jennerwein-Reihe zu lesen ist immer wieder ein bisschen wie heimkommen in eine Atmosphäre und Umgebung, in der man sich als Leser schon auskennt. Viele aus den vergangenen Büchern bekannte Sidekicks (etwa das Bestatterehepaar Grasegger) oder humoristische Seitenhiebe kennt man aus den anderen Bänden. Allerdings muss man sie nicht zwingend gelesen haben, um an Der Tod greift nicht daneben seine Freude zu haben.
Jörg Maurer mutet seinen Lesern auch in diesem Band wieder einiges zu: der Plot schlägt mehrere Haken, zahlreiche Nebenhandlungsstränge durchziehen das Buch und auch literarisch tobt sich der Autor wieder voll und ganz aus: so erzählt z.B. eine Birke von ihrem Schicksal, ein Tagebuch spielt eine wichtige Rolle und bis nach Rumänien verschlägt es Jennerwein. Fast zur Gänze jedoch sind aus diesem Band die einleitenden Zitate oder etymologischen Erklärungen sowie die Fußnoten, die die bisherigen Bände zierten, verschwunden.
Fazit
Wer bei Maureres Fabulierlust am Ball bleibt, bekommt einen Krimi mit jeder Menge bayerischem Lokalkolorit geboten, der mit überraschenden Wendungen zu überzeugen weiß – gewohnte Maurer-Qualität eben. Wer dieses Buch in einer Buchhandlung oder Bibliothek in die Finger bekommt, der tut damit sicher keinen Fehlgriff!