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Anne Weber – Bannmeilen

Erkundung in der Peripherie. Anne Weber begibt sich auf Spaziergänge an den Außenrändern von Paris – und entdeckt eine Welt, die im krassen Gegensatz zum Chic der französischen Hauptstadt steht. Zusammen mit ihrem Reisegefährten Thierry durchstreift sie die Banlieues, jene Außenbezirke von Paris, in die es Touristen eher weniger verschlägt. Auf ihren verschriftlichten Erkundungen namens Bannmeilen entdeckt sie dabei Kosmen, die das heutige Frankreich in seiner ganzen Zerrissenheit wenigstens ein bisschen besser verstehen lassen.


Das „Neun-Drei“ hat es Anne Weber angetan. So wird jenes im Nordosten von Paris gelegene Département nach seiner Nummerierung geheißen, das eigentlich auf den Namen Département Saint-Denis hört. Es ist eine Welt für sich, die sich Anne Weber dort auftut. Fast sechshundert Kilometer wird am Ende die Strecke messen, die sie bei ihren Streifzügen durch die Welt von „le neuf-trois“ zwischen Bobigny, Saint-Denis und Noisy-le-Grand zurückgelegt haben wird.

Diese Spaziergänge oder Streifzüge, wie sie der Untertitel dieses Romans nennt, unternimmt Anne Weber allerdings nicht alleine. Gefährte der Übersetzerin und Autorin ist Thierry, gewissermaßen ein Ureinwohner von Neun-Drei. „Viel gereist und zugleich aus dem Neun-Drei nie herausgekommen“ sei er, wie es in der dem Buch vorangestellten Vorstellung von Thierry heißt. Der Vater von algerischer Abstimmung, er selbst von seiner Geburt an bis in die Gegenwart hinein immer seinem Département verbunden, ist er der perfekte Gefährte für die Erkundungen, die Anne Weber zusehends faszinierter anstrebt.

Auf Erkundung in Neun-Drei

Thierry treibt ein Filmprojekt um, das die massiven Umgestaltungen und Eingriffe in das Erscheinungsbild von Neun-Drei dokumentieren soll, die die Olympischen Spiele im Sommer 2024 mit sich bringen werden. Und Anne Weber beschäftigt die Frage , warum sie sich bislang immer nur gewissermaßen im geschützten Inneren von Paris aufgehalten hat und den Gang über diese von der Stadtautobahn Périphérique so klar umrissenen Welt hinaus nie gewagt hat.

Anne Weber - Bannmeilen (Cover)

Zusammen beginnen die beiden also nun mit den Erkundungen der Banlieues, durchmessen mal trostlose Hochhaussiedlungen, mal steppenähnliche Flächen, die nur von der Stadtautobahn N2 durchschnitten werden. Mal thronen wie hingeworfene Hypermarchés in der Einöde, mal entdecken die beiden ein Geflüchtetenlager draußen in der Peripherie.

Bannmeilen dokumentiert mit viel Beschreibungskraft und dem Auge fürs Detail die Spaziergänge, die die Erzählerin und Thierry immer wieder an unterschiedliche Orte bringen. Stets gibt es dabei Konstanten und Muster, in die beide immer wieder verfallen und von denen sie begleitet werden. Neben der Neugier, der Ironie und dem Spott zwischen Thierry und Anne Weber als stetem Begleiter bei allen Erkundungen sind es auch Verhaltensweisen, die auf ihren Ausflügen bald zur Routine zwischen den beiden werden.

Erkundungen zwischen Brutalismus und Hähnchengrill

So liest Weber bei ihren Ausflügen immer wieder unterschiedliche Fundstücke auf, die ihr neben den Notizen als Erinnerungen an die Ausflüge zu dienen. Auch kehren die beiden Flaneure immer wieder in der Kneipe von Rachid ein, dessen Kosmos an eigenwilligen Gästen sich für die beiden ebenso öffnet wie die Welten, durch die sie spazieren und von denen Weber uns erzählt.

Es sind Welten zwischen Hoffnungslosigkeit und gesellschaftlicher Abgrenzung, Welten zwischen dem kalten Brutalismus einer Wohnanlage „Les Espaces d’Abraxas“ in Noisy-le-Grand und dem Viertel von Saint-Ouen, in dem man sich fast schon wieder in Paris wähnen könnte.

Dabei dokumentiert Bannmeilen vor allem einen Bild des Durcheinanders und Nebeneinanders auf kleinem Raum. Moscheen, Synagogen, tamilische Communitys, Schwarzafrikaner oder Menschen aus Maghreb-Staaten, dazu große Supermärkte und kleine Cafés, gigantische Wohnblöcke mitsamt winziger Balkone, Drogen, zu Hähnchengrills umfunktionierten Einkaufswagen, viel Schutt und immer wieder Autobahnen, die die Gebiete durchschneiden.

Es ist ein Bild der Uneinheitlichkeit, das auch eine soziologische Note besitzt, etwa wenn Weber die Koexistenz unterschiedlichen Einwanderergruppen beschreibt, die sich trotz der räumlichen Enge gegenseitig abgrenzen, oder vom Erbe des Kolonialismus in Algerien erzählt, der bis heute auf die französische Gesellschaft einwirkt. So lassen sich die aktuellen gesellschaftlichen Konflikte in Frankreich, die Verachtung und Ignoranz für die Banlieues und die sich im Kreis drehenden gesellschaftlichen Debatten über diese Welten nach der Lektüre von Webers Erkundungen zumindest in Ansätzen etwas besser verstehen.

Ein Marathonläufer, chouffeurs – und ein wenig Monotonie

Verbunden wird all das mit Leitmotiven wie dem vergessenen algerische Marathonläufer Boughéra El Ouafi, dessen Spuren sie auf ihren Streifzügen durch die Viertel immer wieder begegnen oder den chouffeurs, jenen Alarmposten, die sich über akustische Meldeketten verständigen, um das Nahen von Polizei in den Banlieues anzukündigen. So entstehen in Bannmeilen ein dichtes Beschreibungsbild jener terra incognita außerhalb der périphérique, das sonst meist nur in Klischees und Zerrbildern existiert.

Dass das Ganze dabei abgesehen vom beschriebenen Inhalt in seiner Form nicht recht abwechselt, sich Spaziergang an Spaziergang mit immergleichen Ritualen und viel Frotzeleien reiht, macht das Buch neben aller blicklichen und beschreibenden Genauigkeit zugleich etwas gleichförmig, um nicht zu sagen monoton.

Wer sich davon nicht abschrecken lässt, der bekommt mit Anne Weber eine neugierige und genaue beobachtende Reiseleiterin in diese Welt im Nordosten Paris, die mit ihren Schilderungen nicht nur die so unterschiedlichen Lebenswelten dort beleuchtet, sondern zugleich auch eine Welt im Untergang dokumentiert, die spätestens nach den Olympischen Spielen in wenigen Monaten endgültig Geschichte sein wird.


  • Anne Weber – Bannmeilen
  • ISBN 978-3-7518-0955-9 (Matthes & Seitz Berlin)
  • 301 Seiten. Preis: 25,00 €
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Chris Lloyd – Paris Requiem

Zweiter Einsatz für Eddie Giral im von den Nationalsozialisten besetzten Paris. Chris Lloyd gelingt mit Paris Requiem abermals ein souveräner und traumwandlerisch sicher erzählter Kriminalroman mit einem unangepassten Helden, der diesmal nicht nur zu einem Pakt mit dem Teufel gezwungen ist.


Vor zwei Jahren erschien mit Die Toten vom Gare d’Austerlitz der erste Roman des Briten Chris Lloyd, den Herausgeber Thomas Wörtche für seine Krimiedition bei Suhrkamp aufgetan hatte. Gleich zum Einstand gelang Lloyd ein überzeugender Kriminalroman, der seinen Helden Eddie Giral hervorragend einführte. Nicht einmal vom Einmarsch der Nationalsozialisten in Paris ließ sich der bei der Pariser Polizei angestellte ehemalige Jazzclub-Rausschmeißer von der Arbeit abhalten. In einem komplexen Fall rund um eine Gruppe ermordeter Polen bewies er seinen kriminalistischen Riecher und sein Talent für Ironie und Aufrichtigkeit in schweren Zeiten.

Im zweiten historischen Krimi gelingt es Lloyd nun, das Begonnene auf großartige Art und Weise fortzuführen. Denn die Nazis sind noch immer in Paris präsent. Während die Vichy-Regierung unter General Pétain die Kollaboration anstrengt, regt sich in Paris langsam subtiler Widerstand gegen die Abwehr, Gestapo und SD, die die Straßen der Hauptstadt kontrollieren.

Eddie versieht seinen Dienst mit viel Widerwillen gegenüber den neuen Machthabern in der Stadt, allen voran Major Hochstetter von der Abwehr, der ein genaues Auge auf ihn hat. Zwischen Nazis und organisiertem Verbrechen versucht er irgendwie die Ordnung aufrechtzuerhalten und bangt zudem auch noch um seinen Sohn, den er im ersten Band der Reihe zur Flucht aus Paris verholfen hat.

Tod im Jazzclub

Chris Lloyd - Paris Requiem (Cover)

Als er nun an einen Tatort in einem von den Besatzern stillgelegten Jazzclub gerufen wird, ist Giral mehr als irritiert. Denn der Tote, der mit Anglergarn gefesselt auf einem Stuhl sitzt, sollte sich eigentlich nicht in dem Club, sondern hinter Gittern befinden. Schließlich hat Eddie selbst für seine Inhaftierung gesorgt. Doch irgendwie scheint es das Mordopfer aus dem Gefängnis geschafft zu haben, um sich nun mit zugenähten Lippen im Jazzclub wiederzufinden. Wer hatte mit dem Toten noch eine Rechnung offen?

Bei seiner Suche bewegt sich Eddie auf vertrautem Terrain. Halbseidene Gestalteten, Kaschemmen und Jazzclubs, in denen sich Nazis und Unterweltgrößen die Klinke in die Hand geben, sind Stationen seiner Suche, die er immer unter genauer Beobachtung Major Hochstetters vorantreibt. Dabei stößt er auf die Spur anderer Gefangener, die offenbar widerstandslos aus der Haft entlassen wurden und die sich nun zusammengetan haben scheinen – aber mit welchem Ziel? Dass ihm bei seiner Suche in Paris immer wieder der Name „Capeluche“ begegnet, ohne dass er der Lösung des Mordfalls im Jazzclub nennenswert näherkommt, all das macht die Sache nicht unbedingt einfacher.

Eddie Giral vs. Major Hochstetter

Paris Requiem ist ein starkes stück Kriminalliteratur, bei dem die schnodderige und von ironie geprägte Haltung des Ich-Erzählers Eddie mit einem guten Timing, einem ebenso gut entwickelten Plot und einem hochinteressanten Kapitel französischer Geschichte zusammenfallen.

Gekonnt lässt Lloyd, der bereits zur Geschichte der Résistance forschte, sein Wissen in den Roman einfließen, ohne diesen damit zu beschweren. Die Deals der Unterwelt mit den neuen Herren in der Stadt, der Mangel der Stadtbevölkerung und der erstarkende Widerstand gegen die Nationalsozialisten sowie das Kompetenzgerangel zwischen Sicherheitsdienst, Abwehr und Gestapo sind nur einige Punkte, die den Hintergrund zu Paris Requiem ausmachen.

Im Duell Eddies gegen den faszinierend mephistophelischen Hochstetter hat der Roman seine stärksten Szenen. Großartig etwa die Begeisterung des deutschen Majors ausgerechnet für Beethovens Freiheitsoper Fidelio, was ihn in einen Konflikt mit Eddie bringt, der als gebildeter Franzose die Volkserziehung der Deutschen überhaupt nicht schätzt. Dieser Tanz mit dem Teufel, der schon im ersten Band der Reihe begann, er geht hier in eine neue Runde und wird noch einmal ein ganzes Stück komplizierter.

Leben im besetzten Paris

Daneben macht Paris Requiem auch das Leben im besetzten Paris erfahrbar. Lloyd zeigt in starken Szenen den Vernichtungswillen der Deutschen, der sich von jüdischen Bewohnern der Stadt bis hin zu den sogenannten Frontstalags erstreckt. Das mühselige Anstehen für Essensmarken der einfachen Bevölkerung und der im Gegensatz dazu florierende Schmuggel von Whisky oder Pervitin, die kleinen und großen Deals, sie sind stetes Thema in Lloyds Welt.

Während sich Eddie immer wieder seinen Entwachern entzieht, auf eigene Faust sogar bis in die nachtschwarzen Wäldern Compiègnes vordringt, verstrickt er sich immer mehr in Abhängigkeiten und Versprechungen. Eine zusehends komplizierter und gefährlicher werdende Gemengelage, die er französische Ermittler nur durch sein Talent für Ironie erträglich macht (und sich damit in guter Gesellschaft ähnlich angelegter Ermittlungsfiguren wie Adrian McKintys Sean Duffy oder Ben Aaronovitchs Peter Grant befindet).

Fazit

Viele Fronten und Sorgen, ein raffinierter Mörder, eine Stadt im Ausnahmezustand und mittendrin Eddie zwischen Abwehr, Gestapo, Jazzkneipen und alten Versprechungen, das kennzeichnet Paris Requiem. Abermals gelingt Chris Lloyd ein toll gesetzter Krimi, der historische Kulisse und einen Krimiplot vorzüglich zu verbinden weiß. Ebenso wie der erste Band der Reihe ist auch dieser neue Krimi wieder ein hervorragendes Stück historischer Kriminalliteratur, das sich neben französischer Stimmen wie Didier Daenickx vorzüglich ausnimmt!


  • Chris Lloyd – Paris Requiem
  • Aus dem Englischen von Stefan Lux
  • Herausgegeben von Thomas Wörtche
  • ISBN 978-3-518-47373-3 (Suhrkamp)
  • 448 Seiten. Preis: 18,00 €
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Thomas Willmann – Der eiserne Marquis

Zehn Jahre. So lange hat Thomas Willmann nach seinem Sensationsdebüt Das finstere Tal nichts mehr von sich hören lassen. Nun ist er zurück und legt mit Der eiserne Marquis einen innerlich wie äußerlich wuchtigen Roman vor, angesiedelt irgendwo zwischen sprachlichem Barock, Opulenz, Horror und Frankenstein-Neuinterpretation, der von der alten Sehnsucht erzählt, die eigenen Grenzen mithilfe der Technik zu überwinden.


Es ist die erste Begegnung mit dem Stahl eines Messers, die im Erzähler von Thomas Willmanns zweitem Roman die Faszination für alles Metallene und Mechanische weckt. So erzählt er in Form einer Beichte von jenem Zeitpunkt, als einst ein Messer in den Bauch seiner Mutter drang, um ihn per Kaiserschnitt auf die Welt zu befördern. Der Urgrund jener Faszination war gelegt, die ihn zeitlebens nicht mehr loslassen soll und die ihn in letzter Konsequenz in jene deprivierte Lage bringt, aus der heraus er in einem Kerker seine Lebensbeichte vor ein paar Ratten ablegt.

Ja, vor euch sitzt ein Mörder – und leugnet es nicht. Oder, genauer, denn lasst mich nicht jetzt schon wortbrüchig werden und halbe Wahrheit nur auftischen: Vor euch sitzt einer, der zwei Leben hatte. Und im ersten davon zum Mörder ward. Der aber – und drum gesteh ich’s frei, ohne mich um Eure Verdammnis oder Absolution zu scheren – in seinem weiten die Buße auch tat. Dem in seinem zweiten Leben dann alles genommen, gemordet ward. Dass er nun nichts mehr zu verlieren hat, nichts mehr zu erwarten.

Also kommt her, wenn Ihr mögt, und hört mich an. Lasst Euch nieder auf dem speckigen Stein, oder scharrt Euch ein genehmes Plätzlein, im Staub, da vor mir.

Kommt her, meine Ratten und lauscht.

Ich will euch meine Geschichte erzählen.

Thomas Willmann – Der eiserne Marquis, S. 8

Dieses Leben, in dem der Erzähler zum Mörder wurde, sich neu erfand, um schlussendlich als Beichtender vor den Ratten im Kerker zu enden, Willmann erzählt es als groß angelegten Bilderbogen und Sprachrausch, der sich, ganz wie es der Erzähler in seinen vorausgeschickten Worten ankündigt, in zwei Teile stellvertretend für die zwei Leben aufteilt.

Aus der Provinz in die Kaiserstadt

Dieses Leben führt ihn im Jahr 1753 aus der Provinz nach Wien, wo er auf Initiative seines Oheims zum Lehrling eines Uhrmachers wird. Die Uhrmacherei, ihre filigrane Mechanik und die Technik faszinieren ihn ja schon seit der ersten Episode mit dem Messer, die er uns zu Beginn präsentiert. Erfüllung fand er im kleinen Dörfchen in K— an der T—- aber nicht. Dort gingen die Uhren noch sprichwörtlich anders, waren es doch „ungeschlachte Instrumente, die man hier baute, ihr Werk mit den derb-eckigen Holzzähnen offen entblößt im unverkleideten Eisenrahmen: In grobe Stundenbrocken und Minutenfetzen hackten und rissen sie Gottes ungeteilte Zeit mit hinkenden Ticken.“ (S. 25).

Thomas Willmann - Der eiserne Marquis (Cover)

In Wien hingegen findet er bei einem geduldigen Uhrmacher und dessen Frau Aufnahme. Während er sich in seiner Freizeit mit der Anfertigung von filigranen Spielereien und Versuchen beschäftigt, fasziniert ihn auch das Leben in der Kaiserstadt, das so viel schneller, lauter und bunter ist als jenes in der Provinz, der er entstammt. Nicht nur technische Verfeinerung seiner Fertigkeiten erfährt er dort in Wien, auch die Liebe findet er dort – allerdings in Form eines mehr als deutlichen Klassenunterschieds.

So entflammt er für Amalia, die Tochter eines Grafen aus dem Umfeld des Königshofs. Obwohl diese Liebe natürlich nicht sein darf, finden die beiden jungen Menschen Mittel und Wege, um sich für diverse Rendezvous zu treffen und zu begegnen.

Doch wie es klassischerweise mit einer solchen nicht standesgemäßen Liebe im historischen Roman ein Ende nimmt, so auch hier. Die Amour fou endet in einer Katastrophe und der Erzähler erfindet sich als „Jacob Kainer“ neu. Nach einer Episode als Eremit und Soldat im Dienst des Königs von Preußen macht er nach einer Kriegsverwundung auf dem Krankenlager die Bekanntschaft mit einem französischen Marquis, dem das Talent des Erzählers für alles Technische sowie dessen Faszination fürs Filigrane nicht verborgen bleibt.

Der eiserne Marquis als Bruder Frankensteins

Jenes zweite Leben wird zu einem, das man als einer Art französischer Variante von Mary Shelleys unsterblichen Klassiker Frankenstein oder Der moderne Prometheus lesen könnte. Denn wie einst Götz von Berlichingen, als der sich der Marquis auf einem rauschenden Ball einmal passend verkleidet, weist auch der französische Adelige eine Prothese anstelle seines Arms auf. Bei dieser handelt es sich allerdings um eine ungleich feinere und durchdachtere Variante, für die der Marquis Ersatz benötigt. Denn sein Arm verfällt immer mehr und schneller – und nun soll ihm der Erzähler eine neue hochfunktionale Hand aus Eisen anfertigen.

Doch das technische Projekt wächst sich bald zu einem aus, das schon bald keine Grenzen mehr kennt. So ist der mechanische Arm nur der Anfang, denn schon bald reißen der Marquis, sein Victor Frankenstein Jacob plus der Gehilfe Mael in ihrem Streben nach technischer Vervollkommnung und Überwindung des Todes sämtliche ethische Barrieren nieder.

Der eiserne Marquis erzählt vom Vertrauen auf die Technik als Lösung aller irdischen Unzulänglichkeiten. Wandelt Willmann in der ersten Hälfte des Romans noch auf recht klassischen (um nicht zu sagen hinlänglich bekannten) Pfaden in Sachen Bildungsroman und Liebe gegen alle zeithistorischen Widerstände, so schält sich in der eindrucksvolleren zweiten Hälfte des Buchs die Technologiegläubigkeit als großes Thema heraus, dem der Erzähler und der Marquis verfallen sind.

Ein historischer Roman mit Anleihen der Horrorliteratur

Da werden seltene Zitteraale importiert (die man aus den Beschreibungen Alexander von Humboldts kennt), Experimente an Mensch und Tier durchgeführt, die mesmerisierend Vorrichtungen und damit frühe Vorläufer der Elektrik getestet. In ihrem Drang nach Erkenntnis und Überwindung der menschlichen Beschränkungen in Sachen körperlicher Fähigkeiten und Sterblichkeit kennen die Beteiligten kein Einhalten mehr. Damit positioniert Willmann seinen eisernen Marquis sowohl inhaltlich als auch zeitlich zu als einen frühen Vorläufer der Horrorliteratur, der in Verwandtschaft zu Klassikern des Genres wie Mary Shelleys Frankenstein oder E.T.A. Hoffmanns Der Sandmann steht.

Was im ersten Teil noch etwas handelsüblich und im zweiten dann zunehmend spannend wird, ist auch in seiner ganzen erzählerischen Anlage als rückschauende Lebensbeichte ebenfalls recht konventionell angelegt. Somit wäre das Ganze eigentlich ein historischer (Schauer-)Roman, wie man ihn in Ansätzen schon kennt – wäre da nicht diese Sprache, die Der eiserne Marquis weiter über das Gros ähnlicher Bücher hinaushebt und die auch Assoziationen zu Patrick Süskinds Das Parfum weckt.

Willmann gelingt es, über die ganze Lauflänge von über 900 Seiten einen geradezu barocken Sprachstil an den Tag zu legen, den er bravourös durchhält. Sprachburlesk sind die Schilderungen, die durch die literarische Veredelung Willmanns im zeittypischen Sound aus dem Rahmen fallen. Hier nähert sich ein Autor mit stimmigen Sprachmitteln der beschriebenen Zeit an, geht mit seinen im Roman verhandelten Themen aber auch weit über die Zeit des 18. Jahrhunderts hinaus.

Fazit

Die Fragen nach Potentialen und Grenzen der Technik, das Streben nach immer mehr Erkenntnis und technischer Abhängigkeit, das alles scheint hinter dem eisernen Marquis und dessen Streben deutlich auf. Sprachlich klar im 18. Jahrhundert verhaftet, gelingt Willmann ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklich machender Beitrag über Wissenschaftsgläubigkeit, Fanatismus und menschliche Hybris.

Das hätte dieses literarisch ambitionierte Werke auch durchaus zu einem würdigen Kandidaten für die Longlist des Deutschen Buchpreises gemacht – es bleibt nun nur zu hoffen, dass sich Willmanns zweiter Streich trotz der herausfordernden Länge zu einem ebensolchen Überraschungshit entwickelt, wie es Das finstere Tal vergönnt war.

Weitere Meinungen zu Willmanns barockem Sprachrausch gibt es auch bei Bookster HRO.


  • Thomas Willmann – Der eiserne Marquis
  • ISBN 978-3-95438-165-4 (Liebeskind)
  • 928 Seiten. Preis: 36,00 €
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Karine Tuil – Diese eine Entscheidung

Zwischen Wissen und Gewissen, Vernunft und Impuls pendelt in Karine Tuils neuem Roman die Antiterror-Staatsanwältin Alma Revel. Sie muss Diese eine Entscheidung treffen, die unmittelbare Konsequenzen für sie und ihr Umfeld haben wird. Darf man einen potentiellen Attentäter in vorbeugende Haft nehmen, auch wenn eigentlich alle Zeichen für eine De-Radikalisierung sprechen? Welchen Preis sind wir bereit, für unsere Freiheit zu zahlen?


Mit diesen Fragen bekommt es Alma Revel ganz unmittelbar zu tun. Denn im Namen des Staates soll sie im Fall von Abdeljalil Kacem entscheiden, der zusammen mit seiner Frau Sonja Dos Santos aus Syrien nach Frankreich heimgekehrt ist. Die Frage, vor der die Antiterror-Staatsanwältin nun steht, ist eine, die man auch aus der Serie Homeland kennt. Geht von dem Kacem und seiner Frau eine unmittelbare Gefahr aus – oder ist die Beteuerung des Heimkehrers glaubwürdig, dass ihm die Zeit dort im IS-Herrschaftsgebiet die Augen geöffnet hat? Hat er wirklich dem Fanatismus abgeschworen – oder sind das nur vordergründige Lippenbekenntnisse? Keine leichte Entscheidung, die Alma treffen muss, vor allem da sie auch privaterweise gerade gefordert ist.

Ich heiße Alma Revel. Ich bin am 7. Februar 1967 in Paris zur Welt gekommen.

Ich bin neunundvierzig Jahre alt.

Ich bin die einzige Tochter von Robert Revel und Marianne Darrois.

Ich bin französische Staatsangehörige.

Getrennt lebend, Mutter von drei Kindern.

Ich bin Ermittlungsrichterin in der Abteilung Terrorismusbekämpfung.

Karine Tuil – Diese eine Entscheidung, S. 15

Alma vermengt auf ungute Weise Privates und Dienstliches. Denn getrennt von ihrem Mann lebend stürzt sie sich in eine Affäre ausgerechnet mit dem Mann, der Abdeljalil Kacem vor Gericht verteidigt. Bald schon verschwimmen die Grenzen. Das Private beeinflusst die Anwältin, deren professionelles Urteilsvermögen schon bald empfindlich getrübt wird – mit katastrophalen Folgen, wie sich zeigen wird.

Probleme mit dem gewählten Erzählansatz

Karine Tuil - Diese eine Entscheidung (Cover)

Dabei erweist sich in Diese eine Entscheidung die von Karine Tuil gewählte Erzählkonstruktion leider als deutlicher Schwachpunkt. Denn der eigentlichen Handlung vorangestellt ist ein Prolog, in dem Alma die auf einem Bildschirm die Auswirkungen eines brutalen Attentats zu sehen bekommt. Die Frage, die im folgenden Text und den dazwischengeschalteten Verhörprotokollen über zwei Drittel des Buchs erörtert wird, ist damit eigentlich schon hinfällig. Inwieweit ist die Wandlung des IS-Sympathisanten Kacem glaubhaft? Diese Frage, auf der der Spannungsbogen beruht, sie ist schon vorab gelöst und verpufft damit recht wirkungslos. Zu keinem Zeitpunkt gibt es in den ersten Dritteln damit wirkliche Spannung oder Neugier.

Stattdessen läuft das Buch auf einen klaren Punkt hinaus, der schon initial bekannt ist, wenngleich Karine Tuil die Gewissensabwägungen und Entscheidungen im Prozess glaubhaft darstellt und gerade Alma Revel in ihrem undankbaren Job, als Mutter und Geliebte durchaus facettiert darstellt. Aber überraschend ist an der ganzen Erzählung nicht. Bis im letzten Drittel die Konsequenzen von Almas Entscheidung Thema sind.

Späte Wucht

Plötzlich hat Diese eine Entscheidung jene Wucht, die dem Buch in den beiden vorherigen Dritteln fehlte. Ohne zu viel verraten zu wollen, sind die Auswirkungen von Almas Entscheidung fatal und beeinflussen durch ihre professionelle Entscheidung einmal mehr ihr privates Leben. Die Ereignisse in Paris, die im November 2015 die Welt erschütterten, sie werden dann noch einmal ganz unmittelbar und präsent.

Hier zeigt sich Karine Tuil dann die Qualitäten, die ich an ihr als Autorin so schätze. Politik, Gesellschaftskritik an unseren blinden Flecken, Betrachtung unserer Lebensweise aus verschiedenen Blickwinkeln und eine schonungslose Analyse bestehender Zustände und der Abwägung zwischen Sicherheit und Freiheit.

All das bietet sie in Diese eine Entscheidung auf – und doch hätte das Buch diese Wirkung in ganz anderer Weise entfaltet, hätte sie sich für eine andere Erzählweise entschieden und den verräterischen Prolog einfach weggelassen.

Fazit

Diese eine Entscheidung ist das Porträt eines eigentlich sehr professionellen Staatsanwältin, die durch ihr Privatleben in ihren Entscheidungen beeinflusst wird – mit katastrophalen Folgen. Karine Tuil gelingt ein nuanciertes Bild einer Frau zwischen Rationalität und Gefühlen, deren Dilemmata sich eindrucksvoll vermitteln. Hätte Tuil dafür allerdings eine bessere Erzählstrategie ohne die allzu verräterische Exposition gewählt, das Buch hätte deutlich gewonnen, davon bin ich überzeugt.


  • Karine Tuil – Diese eine Entscheidung
  • Aus dem Französischen von Maja Ueberle-Pfaff
  • ISBN 978-3-423-29036-4 (dtv)
  • 352 Seiten. Preis: 23,00 €
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Négar Djavadi – Die Arena

Kaum bricht sie an, die Zeit der Wahlkämpfe, dann ist es auch wieder Zeit für Veranstaltungen, die gerne einmal den Titel „Die Arena“ oder „Die Wahlkampfarena“ tragen. Das Parteienpersonal nimmt in solchen Veranstaltungen Stellung und bekennt Farbe in Konfrontationen, wie es dann immer in Werbungstexten heißt. So richtig hoch her geht es bei solchen Konfrontationen selten. Ganz anders die historischen Arenen im römischen Weltreich, die noch für Massenspektakel, Gewalt und Tod standen und die von den heutigen Arenen etwa so weit entfernt sind wie Italien von stabilen politischen Verhältnissen.

Négar Djavadi hat nun einen Roman geschrieben, der ebenfalls den Titel Die Arena trägt und der sich thematisch zwischen phrasenreichem Wahlkampf und tödlichem Spektakel im alten Rom einordnet. Darin zeigt sie ein Paris im Ausnahmezustand, das wenig mit Eiffelturm und Croissant-Seligkeit zu tun hat, als vielmehr eines, das von Gangkriegen und Polizeigewalt inmitten eines Wahlkampfs um das Amt des Pariser Bürgermeisters erschüttert wird.


Dass ein Riss durch die französische Bürgerschaft geht, das haben die jüngsten Präsidentschafts- und Parlamentswahlen deutlich gezeigt. Nachdem sich Amtsinhaber Emmanuel Macron in einigen Arena-Debatten mit seiner rechten Herausforderin Marine Le Pen maß, behielt er zwar sein Präsidentenamt, wenige Wochen später verlor er allerdings die Mehrheit im Parlament und die extremen Ränder wurden durch die Wahlen gestärkt.

Dieses Gefühl gravierender politischer Veränderung, der Hinwendung zu extremen Positionen und gärende Wut im Volk scheint immer wieder in Die Arena durch, wenn diese Gefühle nicht sogar das ein ums andere Mal offen zutage treten. Négar Djavadi thematisiert dies, indem sie als Form den klassisch-realistischen Großstadtroman in der Tradition eines Émile Zola oder Honoré de Balzac wählt.

Verschiedene Figuren, verschiedene Milieus

Eine Vielzahl unterschiedlicher Figuren rückt sie in den Mittelpunkt, die pars pro toto für verschiedene Paris oder vielmehr französische Milieus und Gesellschaftsschichten stehen.

Alles beginnt dabei mit dem Mord an einem Teenager im Müllraum eines Mehrparteienhauses, für den eine verfeindete Gang wenig später Rache übt.

Ja, seit September hat es schon zwei [Abrechnungen] gegeben… Die letzte war Ende Januar, da wurde ein Jugendlicher tot im Müllraum der Cité Rouge gefunden. Le Parisien brachte keine vier Zeilen darüber, und in den anderen Zeitungen stand gar nichts! Adam hatte es mir nach der Schule erzählt… Vierte Klasse, stell dir vor…“

„Cité Rouge gegen Grange-aux-Belles, richtig?“

„Offensichtlich… Aber da ist noch die Cité Blanche, die Beihilfe leistet oder mitmacht (verdrossenes Kopfschütteln). Es ist alles so undurchsichtig, dass du nicht wirklich weißt, was vor sich geht. Issa ist der Dritte in fünf Monaten.

Négar Djavadi – Die Arena, S. 293

Die Gangs der unterschiedlichen Stadtviertel bekriegen sich – und mitten hinein in diesen Konflikt wird auch Benjamin Grossmann gezogen. Dieser ist eigentlich ein erfolgreicher Jetsetter unter Dauerstress. Für die französische Produktionsplattform BeCurrent arbeitet er als französischer Lokalchef, betreut die Entwicklung neuer Serienformate (auch hier wieder der Anknüpfungspunkt zum Serienschreiber Balzac), fungiert als Mittler zwischen vielversprechenden Kreativen und seinen amerikanischen Chefs. Kurzum, Grossmann steht für eine echte Upperclass-Existenz zwischen Schickeria und Dauerstress.

Als ihm nun sein Handy geklaut wird, potenziert sich Grossmanns Stress noch einmal deutlich. Denn für seinen Job ist das Telefon eigentlich unerlässlich, weshalb er vor seinem Umfeld den Verlust des Mobiltelefons kaschiert. Einen Jungen, den er im Verdacht hat, sein Telefon gestohlen zu haben, stellt er in der Nacht des Verlustes noch zur Rede und schreckt bei der Konfrontation auch vor körperlicher Gewalt nicht zurück.

Eine Debatte über Polizeigewalt

Négar Djavadi - Die Arena (Cover)

Als nun der vermeintliche Handydieb tot aufgefunden wird, ist Grossmann alarmiert. Doch statt ihn als Verdächtigen zu vernehmen, ist die Polizei erst einmal auf sich selbst konzentriert. Denn die Polizistin, die den toten Jungen entdeckte, hat sich zu einer Unüberlegtheit hinreißen lassen und dem Toten einen Tritt versetzt, ehe sie dessen Ableben feststellte. Dieser Tritt wurde gefilmt und verbreitet sich nun auf den sozialen Kanälen reißend schnell. Ein Shitstorm gegen die Polizei nimmt ihren Lauf, auf Twitter und Co. verbreitet sich das Video wie ein Flächenbrand und befeuert die Debatte um Polizeigewalt.

Populistische Talkshow-Gäste gießen zusätzlich noch ins Öl ins Feuer und sorgen schnell für eine Eskalation der Ereignisse, während Benjamin Grossmann hofft, sich dem Interesse in der Debatte entziehen zu können. Und das alles findet zur Hochzeit des Kampfs um das Bürgermeisteramt der Stadt Paris statt.

Von moderato bis furioso

Die Arena orientiert sich grundsätzlich an den eben schon erwähnten literarischen Vorbildern und erzählt immer wieder abwechselnd von ganz unterschiedlichen Figuren, darunter Polizist*innen, Migranten, Gangmitglieder, respektable Bürger*innen, Talkshow-Gäste, Geflüchtete und Politiker*innen. Djavadi begnügt sich aber nicht mit dem Ausfüllen der bekannten Romanstruktur, sondern entwickelt dieses Erzählkonzept weiter, indem sie den durch Twitter und einschlägige digitale Plattformen befeuerten Shitstorm anschaulich erzählt und auch Textnachrichten und Tweets in ihre Erzählung einbettet.

Gut gelingt Djavadi dabei auch zu zeigen, wie der Shitstorm in der digitalen Welt dann schließlich auf die reale Welt übergreift. Konsequent und plausibel demonstriert sie, wie die in der Gesellschaft beständig köchelnden Konflikte um die altbekannten Themenfelder (öffentliche Ausübung der eigenen Religion in einem laizistischen Staat, etc.) immer stärker befeuert werden und auch durch eine entsprechende mediale Begleitung schließlich im Straßenkampf enden (was auch an Ladi Lys Film Die Wütenden – Les Misérables aus dem Jahr 2019 erinnert).

Ganz folgerichtig ist ihr Roman innerhalb der beiden Erzählklammern Präludium und Postludium durch die inkrementalen musikalischen Bezeichnungen moderato, crescendo und furioso strukturiert, die auch stellvertretend für die öffentliche Meinung und das Erregungsniveau stehen. Diese Steigerung der Erregung und Gewalt ist eindrücklich gestaltet, wenngleich das Personenensemble das ein oder andere mal eine leichte Unwucht aufweist – angesichts der dahinterstehenden Fragen und der gesellschaftskritischen Analyse des Buchs fällt das allerdings nicht wirklich stark ins Gewicht, erzählt Négar Djavadi doch mit großem Anspruch und wagt sich an die Vermessung der gesamten französischen Gesellschaft.

Fazit

In Sachen bissiger und zeitkritischer Gesellschaftsromane sind uns die französischen Autor*innen weit voraus. Das beweist Michel Houellebecq, das beweist Karine Tuil und das zeigt nun auch Négar Djavadi auf beeindruckende Art und Weise. In ihrer Arena treffen unterschiedliche Milieus, Interessen und Persönlichkeiten aufeinander und ergeben ein düsteres Bild der französischen Gesellschaft.

Dass da etwas in unserem Nachbarland aus den Fugen gerät, illustriert die iranischstämmige Autorin und Filmemacherin eindrücklich und erweist sich damit als hellsichtige Diagnostikern bestehender Zustände. Mit Die Arena war sie den Ereignissen des französischen Wahlkampfs sogar um ganze zwei Jahre voraus.

Ein dichter, figurenreicher und sehr politischer Großstadtroman, der seinen großen Vorbildern gekonnt folgt und der trotzdem absolut zeitgemäß und eigenständig bleibt.


  • Négar Djavadi – Die Arena
  • Aus dem Französischen von Michaela Meßner
  • ISBN 978-3-406-79126-0 (C.H. Beck)
  • 463 Seiten. Preis: 26,00 €
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