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Eugen Ruge – Pompeji

Redner, Strippenzieher, Machthungrige – mit seinem neuen Werk Pompeji legt Eugen Ruge einen historischen Roman vor, der sehr deutlich auf die Gegenwart zielt und auf unseren Umgang mit nahenden Katastrophen und auf rhetorisches Blendwerk blickt.


Wobei, ist das wirklich ein historische Roman? Eigentlich nicht, denn das, was Eugen Ruge in Pompeji verhandelt, das ist in der Wahl des Gegenstandes und der Erzählmittel so gegenwärtig und aktuell, dass man auch vonseiten des dtv-Verlags auf eine Labelung als historischer Roman verzichtet hat und stattdessen einfach die Zuschreibung des Romans auf das eruptive Cover gesetzt hat.

Eugen Ruge - Pompeji (Cover)

Im Gegensatz zum englischen Bestsellerautor Robert Harris, der im Jahr 2004 den Vulkanausbruch von Pompeji in seinem gleichnamigen Roman verarbeitete, ist Ruge Werk deutlich mehr als eine Nacherzählung jener damaligen Ereignisse, die Harris einst in seinem Roman darbot. In dessen acht Tage umfassender Schilderung stützte sich der britische Autor auf einen Krimiplot rund um eine Verschwörung am Fuße des Vesuv, um mit den Mitteln des Spannungsromans das bekannte historische Ereignis zu garnieren.

Ruge verzichtet auf solche erzählerischen Hilfsmittel. Er interessiert sich mehr für Machtpolitik, für Lobbyarbeit und die Strategien zur Verdrängung unangenehmer Erkenntnisse, womit Pompeji viele Anknüpfungspunkte zur Gegenwart aufweist. Allen voran liest sich sein Buch wie ein Kommentar auf die sich abzeichnende Klimakatastrophe, auch wenn es im Buch die Erkenntnis eines aktiven Vulkans ist, die statt der heutigen Erkenntnisse über den notwendigen Wandel unseres Lebens verdrängt wird.

Interesse am politischen Pompeji und den Mechanismen der öffentlichen Meinung

Konzentrierte sich der Handlungsrahmen bei Robert Harris damals auf das Ausbruchsjahr 79 nach Christus, fasst Eugen Zeit und Material deutlich weiter. Sein Interesse gilt dem Leben dort in Pompeji vor der Katastrophe. Schon einmal war die Stadt einige Jahre zuvor von einem schweren Beben erschüttert worden. Doch die Bequemlichkeit der Menschen hat rasch für eine Verdrängung der damaligen Katastrophe gesorgt. Schon längst hat man wieder zu einem Alltag gefunden, den Ruge in seiner Fantasie schildert. Pompeji alias Colonia Cornelia Veneria als Ort der Politik, als Forum der öffentlichen Meinungen, das ist es, was ihn im vorliegenden Werk beschäftigt.

Dies ist der wahre Bericht vom Untergang Pompejis und seiner Bewohner. Dies ist die Geschichte des Vulkanvereins von seinen chaotischen Anfängen bis zu dem Tag, da er sich zu Tode feierte. Aber vor allem ist dies die Geschichte seines Gründers oder jedenfalls des Mannes, der sich dafür hielt. Es ist die Geschichte des vielbewunderten, vielgeliebten, aber auch vielgehassten, des unglaublich schlauen, aber vielleicht auch ganz mittelmäßigen Bürgers Jowna alias Josephus alias Josse.

Eugen Ruge – Pompeji, S. 11

Jener Josse steht im Mittelpunkt des Romans. Eigentlich stammt er aus niederem Geschlecht, ist Sohn eines aus Pannonien geflohenen Metzgers, der sich nun in Kampanien niedergelassen hat. Dort lebt er zusammen mit seiner Frau Jadwiga und dem kleinen Sohn in ärmlichen Umständen.

Vom Sohn eines Metzgers zum Bewerber um das Kapitol

Seinen Sohn hat der Metzger als Zeichen der Assimilierung und der Bewunderung des römischen Lebensstils dort in Pompeji auf den Namen Josephus ins Register eintragen lassen. Später wird daraus Josse. Ein Muster für den Umgang mit der eigenen Identität und Legende, der später noch viele weitere Beispiele folgen sollen.

Jener „Josse“ Josephus begreift Pompeji als Spielfeld, das zum gesellschaftlichen Aufstieg und den kreativen Umgang mit der eigenen Identität einlädt. So schart er eine Gruppe junger Taugenichtse um sich, verbringt die Tage zwischen Körperertüchtigung und Debatten.

Erst der Auftritt eines griechischen Sachverständigen wird zum Wendepunkt in Josses bislang recht ereignislosem Leben. Dieser hält einen Vortrag im sogenannten Vogelschutzverein, den Josse und seine Getreuen eigentlich nur der Aussicht auf die Anwesenheit von Frauen wegen besuchten. Doch die im Vortrag geäußerten Erkenntnisse des Griechen, man lebe in Pompeji auf einem Vulkan, fasst Josse trotz fehlender rhetorischer Ausbildung kurz und prägnant zusammen, sodass der junge Mann dort das erste Mal von sich reden macht.

In der Folge wird er weitere Reden halten, wird unter die Fittiche eines Rhetoriktrainers genommen, macht die Bekanntschaft mit Aufsteigern in Pompeji, wird eine Kolonie am Meer gründen, für die Abkehr von der Stadt und ein sicheres Leben in seiner Kolonie werben, um nach der Bekanntschaft mit einer höherstehenden Pompejianerin schließlich die genau umgekehrte Botschaft zu verkünden und mithilfe seines von Unterstützern finanzierten neuen Vulkanvereins für ein Leben mit dem Vulkan werben.

Der Aufstieg von Josse in Pompeji

Eugen Ruge zeigt in seinem Werk einen Aufsteiger, der teils aus günstigen Umständen, teils aus eigenem Vermögen und teils aus eigenem Unvermögen immer höher in die pompejianeische Gesellschaft aufsteigt. Mit rhetorischem Geschick und viel Blendwerk macht er von sich reden, stachelt Menschen an und wird wiederum von der Machtelite als Werkzeug benutzt.

Damit knüpft Eugen Ruge ein Stück weit an Werke wie Bertolt Brechts Der unaufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui an. Zugleich beschreibt er auch Mechaniken von Demagogen und Verführern, die in Sachen eigener Standpunkte eine erstaunliche Wendigkeit und Ungreifbarkeit an den Tag legen. Und nicht zuletzt beschreibt Pompeji auch die politischen Versuche, aus einer sich abzeichnenden Katastrophe politisches Kapital zu schlagen.

So porträtiert Eugen Ruge Josse als Aufstieger, der es schließlich bis zum ernsthaften Bewerber für das Kapitol schafft, nachdem seine Getreuen in einer Schmutzkampagne andere Kandidaten aus dem Rennen geschlagen haben. In Pompeji ist es eben nicht nur der Vulkan, der Dreck in die Luft schleudert. Dirty Campaigning, Super-PACS – Begriffe, die man (noch) aus dem US-amerikanischen Wahlkampf rund ums Kapitol kennt, Ruge zeigt sie in seinem Roman schon als Mittel des antiken Kaitolwahlkampfs. Er zeigt Josse als Profiteur der Krise, die er selbst fleißig befeuert, um an die Macht zu gelangen.

Moderne literarische Gestaltungsmittel

Auch die literarischen Gestaltungsmittel des Buchpreisträgers sind doch eher Mittel von heute. Da gibt es Invektive zu lesen, die wenig römisch, dafür sehr zeitgemäß sind. Im Wahlkampfstress um das Kapitol muss Josses Geldgeberin und Chefstrategin einmal feststellen, dass ihr Besitz um ganze vier Prozent gesunken ist, obschon die Prozentrechnung erst im 15. Jahrhundert und die Betriebswirtschaftslehre noch einmal deutlich später erfunden wurde. Josse predigt, man müsse lernen „mit dem Vulkan zu leben“.

Das erinnert in seiner Inszenierung von historischem Stoff mithilfe von moderner Mittel und klarer Brüche in Sachen historischer Geschlossenheit stark an Regiearbeiten etwa von Baz Luhrman.

Das kommentierende und erzählende Wir führt die Lesenden immer wieder an der Hand, blendet sich aus Gesprächen aus, rafft Erkenntnisse und Handlungen zusammen, nimmt Vorausschauen vor und leitet quecksilbrig durch die Ereignisse.

Fazit

So ist Pompeji eine große literarische Freude. Mehr Don’t look up denn historische Nacherzählung, auch wenn Ruge im Nachwort versichert, die historischen Umstände und intellektuellen Bewegungen sehr akkurat studiert zu haben.

Hier wagt ein Autor, einen historischen Stoff auf seine Gegenwärtigkeit abzuklopfen, mit den literarischen Möglichkeiten zu spielen und aus der Vergangenheit auf das Jetzt zu blicken. Mit großem Gespür für politische Manipulationstechniken, rhetorische Nebelkerzen und die Skrupellosigkeit von Machteliten, der der Ruges Aufstieger Josse hier begierig nacheifert ist das ein hervorragender und themensatter Roman geworden, den man nur loben kann!


  • Eugen Ruge – Pompeji
  • ISBN 978-3-423-44177-3 (dtv)
  • 429 Seiten. Preis: 21,99 €
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Giulia Caminito – Das Wasser des Sees ist niemals süß

Ich trinke einen Schluck Seewasser und muss grinsen: Es ist süß, es ist zuckersüß, dieses Wasser, dieser Sumpf, es hat den Geschmack von Kirschen, von Clementinenmarmelade, von Marshmallows, das Wasser des Sees ist immer süß, brülle ich aus Leibeskräften.

Und noch einmal: Das Wasser des Sees ist immer süß.

Brülle ich aus Leibeskräften.

Giulia Caminito – Das Wasser des Sees ist niemals süß, S. 245

Wer hat hier recht? Der Buchtitel oder die Erzählerin Gaia? Nach der Lektüre von Giulia Caminitos neuem Roman muss man konstatieren, dass vom impulsiven, dopamingesättigten Ausruf der Heldin am Ende wenig bleibt. Denn das Wasser ist hier wirklich nicht süß, allenfalls ist es recht arsenhaltig.

Armut und Enge

Dabei ist das Wasser zunächst noch völlig abwesend. Vielmehr ist es die Armut und Enge, die das Leben von Gaias Familie bestimmt. Die Mutter Antonia, der nach einem Sturz von einem Arbeitsgerüst querschnittsgelähmte Vater, der Bruder Mariano sowie die jüngeren Zwillinge und Gaia, sie leben in ärmlichsten Verhältnissen auf zwanzig Quadratmetern einer dunklen und illegalerweise besetzten Wohnung im Untergeschoss. Jeder brüllt jeden an dort in der Via Monterotto Nr. 64, das Leben auf engstem Raum gleicht einem emotionalen Pulverfass.

Doch nach vehementem Protest der Mutter und einer Absetzung der alten Sozialdienstchefin bessert sich die Lage etwas, als die Familie in eine richtige Sozialwohnung in Rom ziehen darf. Doch auch hier bleibt die Familie aufgrund ihrer Klasse und der bisweilen hysterischen Umgangsformen sozial isoliert. Da hilft auch der vehemente Protest der Familie mit drastischen Aktionen nur wenig – ihrer Klasse können sie nicht entkommen.

Giulia Caminito - Das Wasser des Sees ist niemals süß (Cover)

Und so drillt die Mutter Antonia Gaia hartnäckig für schulische Erfolge. Während die Mutter in den Häusern bessergestellter Familien putzt, forciert sie das Lesen von Büchern aus der Bibliothek und drängt auf schulische Erfolge.

Doch auch hier bleibt Gaia isoliert, da immer und immer wieder ihre eigene Herkunft Thema ist, sie aufgrund der ärmlichen Kleidung und Verhaltensweisen oftmals geschnitten wird und so beständig Ausgrenzung erfährt.

Ein weiterer Umzug bringt dann endlich etwas Besserung – und auch der See ist nun in Reichweite. Denn die Familie tauscht ihre Wohnung am Corso Trieste mit der Wohnung einer anderen Dame, der eine Sozialwohnung im Hinterland von Rom zugewiesen wurde, nämlich in Anguillara Sabazia. Das Örtchen befindet sich im Nordosten Roms und grenzt an den Lago di Bracciano. Dort lernt Gaia neue Freunde kennen, verliebt sich, macht unter großen Anstrengungen einen Schulabschluss.

Doch euphoriegesättigte Momente wie der eingangs zitierte bleiben eine Ausnahme. Es kommt zum Selbstmord einer Freundin, andere Todesfälle folgen. Und wirklich angekommen ist die Familie weder seelisch noch sozial so richtig dort am See, sodass auch Anguillara nicht der Endpunkt des vielbewegten Lebens von Gaias Familie sein wird.

Sozialrealistisches Erzählen

Das Wasser des Sees ist niemals süß ordnet sich ein in die Welle von sozialrealistischem Erzählen ein, das im Nobelpreis für Annie Ernaux oder hierzulande im fabelhaften Roman von Daniela Dröscher dieses Jahr seinen bisherigen Höhepunkt fand.

Ähnlich wie zuletzt auch Christian Baron zeigt Giulia Caminito klar, wie unsere Herkunft und materielle Armut das ganze folgende Leben prägen und wie man seiner Klasse noch nicht einmal durch Orientierung am Bildungsideal wirklich entkommen kann.

In diesem Sinne ist Das Wasser des Sees ist niemals süß ein hochpolitischer Roman, bei dem auch wie schon in Caminitos Debüt Ein Tag wird kommen der Anarchismus eine wichtige Rolle spielt. Hier ist es Gaias Bruder Mariano, der sich schon bald von seiner Familie abwendet, stammt er doch von einem anderen Vater und wird zur Großmutter nach Ostia abgeschoben, wo er sich radikalisiert und von der Familie abwendet. Denn auch er hat für sich erkannt, dass die Klasse ein Thema ist, dem man radikal entgegentreten muss und bei dem die herkömmlichen politischen Programme für ihn keine große Hilfe sind.

Auf den Spuren Elena Ferrantes

Mit ihrem Roman wandelt Giulia Caminito auch klar auf den Spuren Elena Ferrantes, spielen doch beide Romane im proletarischen Milieu und zeigen junge Frauen bei ihrer Entwicklung in der italienischen Gesellschaft, bei der sie immer wieder an Grenzen stoßen. Nicht ganz so episch ausufernd wie Ferrante aber dennoch auch so präzise zeigt Caminito innerfamiliäre Selbstzerfleischung, die Hilflosigkeit ihrer Heldin, der Vorbilder fehlen, und den Versuch, dem eigenen Milieu zu entkommen – und die Ausweglosigkeit, die ein solches Unterfangen bedeutet.

Damit verhaftet sich Das Wasser des Sees ist niemals süß in der gegenwärtigen Tradition von klassistischer Aufklärungsliteratur, orientiert sich aber auch an der Gattung des naturalistischen Romans.

Dieser große Realismus bezüglich der sozialen Herkunft von Gaias Familie und der mangelnden Aufstiegschancen machen aus dem Buch ab und an auch eine schwer verdauliche, düstere und gravitätische Angelegenheit, die schwer an ihrer eigenen Bedeutung trägt. Denn viel Hoffnung gibt es hier nicht, selbst wenn einzelne Lichtblicke das Dunkel ab und an durchschneiden.

Auch passend für Weihnachten

Nicht zuletzt passt der zweite Roman von Giulia Caminito auch in diese vorweihnachtliche Zeit, wenngleich nicht unbedingt auf kritische Art und Weise. Denn neben einer angeblich im See versenkten Krippe spielt hier auch das Weihnachtsfest eine nicht unwesentliche Rolle, bei der es zum Clash der Familienmitglieder kommt. Ausführlich inszeniert Caminito hier ein karges Weihnachtsfest, das zwar nur eine halbe Stunde dauert, im Buch aber eine große Passage einnimmt. Statt Ruhe und Besinnlichkeit kommt es zum Aufprall verschiedener Ansichten und Temperamente, wobei selbst der Puderzucker bestäubte Pandoro dann nichts mehr ausrichten kann.

Damit steht Caminito dem tradierten Weihnachtskitsch natürlich diametral gegenüber. Es zeigt sich hier aber auch im Kleinen, was das Buch im Ganzen prägt. Statt guter Laune, der Reproduktion von eingeübten Klischees und falschem Lächeln (wie eben klassischerweise beim Weihnachtsfest) setzt die Autorin auf einen sozialrealistischen Blick, der auch zeigt, wie man sich an Weihnachten streitet oder in der Gesellschaft kaum nach oben kommt und sich oftmals vergeblich abstrampelt, obwohl die Aufstiegsversprechen doch für alle gelten sollten.

Das befriedigt natürlich nicht das Bedürfnis nach harmonischer guten Laune, ist dafür aber aufgrund des Blicks, der frei von Verklärung und Romantisierung ist, durchaus überzeugend.

Fazit

Wie Caminito im Nachwort des Romans erklärt, waren für ihre Schilderungen drei Frauenschicksale entscheidend, um ihre Geschichte zu erzählen, die sich auch aus eigenem Erleben speist.

Dies ist keine Biografie, keine Autobiografie und auch keine Autofiktion, es ist eine Geschichte, die sich Bruchstücke vieler Leben einverleibt hat in dem Versuch, aus ihnen eine Erzählung zu machen, die Erzählung jener Jahre, in denen ich aufgewachsen bin, der Schmerzen, die ich nur umschifft habe, und denen, die ich durchlebt habe.

Giulia Caminito – Das Wasser des Sees ist niemals süß, S. 313

Dieser Versuch ist in meinen Augen wirklich gelungen, auch wenn Caminitos Roman alles andere als ein Roman der guten Laune geworden ist. Alles ist hier dunkel, eng, ohne allzu viel Hoffnung – und eben dadurch überzeugend, da sie nicht der Versuchung von Nostalgie oder Harmonie erliegt. Gutes sozialrealistisches Erzählen, das die Verknüpfung von Herkunft und Klasse im Italien der Jahrtausendwende ergründet.


  • Giulia Caminito – Das Wasser des Sees ist niemals süß
  • Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner
  • ISBN 978-3-8031-3349-6 (Wagenbach)
  • 320 Seiten. Preis: 26,00 €
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Esther Kinsky – Rombo

Grollend, rumpelnd, bedrohlich, so klingt das Wort Rombo, das den Titel des neuen Romans von Esther Kinsky ziert.

Tatsächlich ist Rombo der kalabrische Name jenes Klangs, der einem Erdbeben vorausgeht, der „aus dem rollenden Tone einer aneinander hängenden Reihe von kleinen Explosionen [besteht]“, den man „mit dem Rollen des Donners [vergleicht], wo es in geringerer Stärke statt findet, mit dem Rasseln vieler Wagen, welche hastig über ein holpriges Steinpflaster fahren.“, so Friedrich Hoffmann in seiner „Geschichte der Geognosie und Schilderung der vulkanischen Erscheinungen“ von 1838.

In Kinskys neuem Roman wird dieser Rombo zur Ankündigung von Ereignissen, die Menschen und Region am Fuße des Monte Canin im wahrsten Sinne des Wortes erschüttern.


Wie war das damals, das Erdbeben, hier im Tal? Wie war es überhaupt hier, im Tal? Das fragt mich ja sonst niemand, dabei muss man das ja mal loswerden, diese Erinnerung. Auch wenn jetzt nicht so viele reden wollen, aber seine Erinnerungen, die hat ja jeder. An dieses Grollen. Und überhaupt alles.“

Esther Kinsky – Rombo, S. 251

Das lässt Esther Kinsky Olga sagen, eine von vielen Stimmen, die in ihrem Buch zu Wort kommen. Immer wieder berichten die Dorfbewohner, die im Tal am Fuße des Monte Canin wohnen, vom Erdbeben, das sie zutiefst erschüttert hat.

Ein Riss im Dorf, ein Riss im Leben

Esther Kinsky - Rombo (Cover)

Dort, im von Karstgebirge geprägten Tal an der Grenze zu Jugoslawien, dem heutigen Slowenien, erschreckte der Rombo und das damit einhergehende Erdbeben am Abend des 6. Mais die Dorfbewohner zutiefst. Spalten, Risse in Häusern, umgekippte Grabsteine auf dem lokalen Friedhof sind nur ein paar der sichtbaren Folgen, die in den vielen mündlichen Berichten der Dorfbewohner*innen offenbar werden. Ziegenhirte, junges Mädchen – alle erleben durch das Ereignis der sich verschiebenden tektonischen Platten einen Einschnitt, der Kinskys ganzes Buch durchzieht.

Der Bruch, er ist in Rombo stets präsent und tritt in ganz verschiedenen Formen auf. Mopeds zerbrechen, Katzenschädel werden gespalten, Häuserwände und Straßen werden rissig, Heimstätte unbewohnbar – und die Biografien der Menschen erleiden ebenfalls eine Zäsur, da sich dieser Verlust von Sicherheit und fest geglaubtem Stand tief in das Gedächtnis der Talbewohner*innen einschreibt, wie auf das Zitat von Olga zeigt.

Die Suche nach sprachlicher Verarbeitung

Neben der Beschreibung der vielgestaltigen Risse im Leben, die mit dem Beben einhergehen, ist Rombo auch das Dokument eines Suchens nach dem richtigen Ausdruck. Die Einhegung und Verarbeitung eines unfasslichen Phänomens durch eine Sprache, die das Erlebte in Worte zu packen vermag. Das wird an vielen Stellen offenbar. Es lässt sich dabei konstatieren, dass der Stoff mit Esther Kinsky die passende Autorin gefunden hat, der Sprachmacht, Naturfühligkeit und das notwendige ästhetische Sensorium zueigen sind, um den erfolgreichen Versuch einer sprachlichen Erfassung und Verarbeitung des Phänomens zu unternehmen.

Die Luft ist voller Geräusche, vom fernen Donnern aus den Bergwänden bis zum Ächzen von Bäumen in den Gärten, dem Bersten von Holz in den Dächern, dem Splittern von Glas und dem grollenden trockenen Poltern von Stein. Menschenstimmen in grellster Aufregung, um Obdach gebracht, nach Nächsten suchend, aus Verschütterungen schreiend, Trümmer packend, wälzend, rufend, heulend, ein Jammern in der Dunkelheit.

Esther Kinsky – Rombo, S. 42

Es sind starke Passagen wie diese, in denen Kinsky mit ihren tastenden Beschreibungen in die Vollen geht und das Unglück der Menschen anschaulich zu schildern weiß. Sie dekliniert das Unglück der Dorfbewohner durch, findet aber zwischen all dem Unglück und Leid auch Zeit für Nature Writing-Passagen, in denen sie die Grenzen zwischen der Betrachtung der Natur und Lyrik fast vollkommen zum Verschwinden bringt.

Das liest sich dann etwa wie hier bei der Beschreibung der Erdbebentrümmer:

Die Betonbrocken sind starr und nachgiebig und stellen sich quer gegen jede Strömung. Sie setzen sich ab von den handfein geschliffenen Steinen mit einschlossenen Zeichen und Linien und Adern aus Andersartigkeiten und suchen den Rand, das Ufer, die strömungsabgelegenen Ausbuchtungen, wo sie in ihrer Trümmerhaftigkeit zur Geltung kommen, ihre Buchstückigkeit aufrechterhalten und weiter Zeugnisse sind, Erdbebenbruch, Reste von Haus und Hof und Obhut, Abgekarrtes, das sich in nichts Neues mehr fügen ließ. Eine junge Zugabe zum alten Fluss: Die Erdbebentrümmer.

Esther Kinsky – Rombo, S. 34

Steinbruch-Literatur

Rombo ist eines jener Bücher auf der Longlist des Deutschen Buchpreises, für die der Begriff der Steinbruch-Stilistik zutrifft, wie ihn Stephanie von Oppen in ihrer Einschätzung zum Deutschen Buchpreis verwendete. Und das gleich doppelt, steht der Bruch von Steinen ja im eigentlichen Mittelpunkt des Buchs. Aber auch die Erzählweise des Buchs selbst ist so ein Steinbruch, weist er doch keinen nennenswerten erzählerischen Bogen auf, sondern kreist um das Erdbeben, dessen Bild sich aus den verschiedenen Augenzeugenberichten langsam zusammensetzt.

Daneben gibt es immer wieder Naturbeschreibungen der Umgebung, Märchen und Fabeln, Beschreibungen von Fotos, Erinnerungssplitter, Tierschilderungen und vieles mehr, das sich in diesem wilden Buch versteckt. Man muss Geduld aufbringen und sich selbst Orientierung verschaffen in dieser Trümmerwüste, die der Rombo hinterlassen hat. Das literarische Vermögen Esther Kinskys wird aber auf jeder Seite und jeder der kurzen Skizzen offenbar.

Fazit

Alles ist hier zerrissen. Das Dorf am Fuße des Monte Canin nach den Geschehnissen am 6. Mai, die Handlung selbst, die Seelen der erzählenden Figuren. Rombo ist ein Buch, das von den Brüchen lebt und diese eindrucksvoll zu beschreiben weiß. Keine leichte Lektüre, aber in ihrer Mischung aus sprachmächtigem Nature Writing, tastender Beschreibung des Erlebten und vielstimmigen Chor von Erinnerungen ist das Buch doch ein sehr eindrückliches Leseerlebnis, das dem Leser und der Leserin die Arbeit größtenteils selbst überlässt.


  • Esther Kinsky – Rombo
  • ISBN 978-3-518-43057-6 (Suhrkamp)
  • 267 Seiten. Preis: 24,00 €
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Daniela Raimondi – An den Ufern von Stellata

Alles kehrt irgendwann wieder. So tauchen vererbte Merkmale in verschiedenen Generationen immer wieder auf – und auch literarische Themen und Trends folgen den Gesetzen der Vererbungslehre, gerade wenn es um das Erzählmuster von Familiensagas geht. So sollte Leser*innen folgende Grundkonstellation bekannt vorkommen:

Ein abgeschiedenes Dorf in der Weite der Natur, verschiedene Generationen von Dorfeinwohner*innen, magische und übersinnliche Ereignisse, die in verschiedenen Generationen immer wieder auftauchen. Das sind nicht nur die Zutaten, die Gabriel García Márquez‚ für seinen Welterfolg Hundert Jahre Einsamkeit dienten. Auch in der italienischen Po-Ebene funktioniert das Erzählen mit diesen Ingredienzen, wie Daniela Raimondi in ihrem gute fünfzig Jahre nach Marquez‘ Welterfolg erschienenem Familien- und Generationenroman An den Ufern von Stellata zeigt.


Obschon wir uns bei Raimondi nicht im fiktiven Dörchen Macondo im unwegsamen Dschungel Lateinamerikas befinden – auch in der Region der Po-Ebene gibt es Dörfer, die der blühenden Fantasie von Gabriel García Márquez entsprungen sein könnten.

Es war ein Dorf mit wenigen Hundert Einwohnern, das zwischen der Straße und dem Fluss lag; ein armes Dorf, das allerdings einen so schönen Namen hatte, dass man glaubte, er sei erfunden. Denn abgesehen von seinem sternenfunkelnden Namen war an Stellata nur wenig Poetisches: eine Piazza mit Bogegengängen, ein bescheidenes Kirchlein aus dem vierzehnten Jahrhundert, zwei Trinkbrunnen sowie die Ruinen einer alten Festung gleich am Fluss.

Daniela Raimondi – An den Ufern von Stellata, S. 19

Dort, in der Po-Ebene, wo das Veneto, die Lombardei und die Emilia-Romagna aufeinandertreffen, liegt jenes Stellata, dessen Geschichte eng mit der der Familie Casadio verknüpft ist. Außerhalb des Ortes an einem kleinen Kanal befindet sich das Haus dieser Familie, die durch die Ankunft von fahrendem Volk zu Beginn des 19. Jahrhunderts gehörig durcheinandergewirbelt wird, wie der Prolog des Buchs erzählt.

Generationen von Casadios

Daniela Raimondi - An den Ufern von Stellata (Cover)

Der Sohn Giacomo, ein träumerischer und zugleich schwermütiger Mann, nimmt sich eine zingara namens Viocalla zur Ehefrau. Sie ist so ganz anders als die Frauen, die bislang das Geschick der Familie bestimmten, und bringt das eingefahrene und tradierte Weltbild der Familie Casadio gehörig ins Wanken. Neben ihrer ganz eigenen Weltsicht und ihren Gebräuchen ist auch das Tarot eine von den Casadios kritisch beäugte Methode, mit der Viocalla das Familienleben bereichert. Es dient ihr zur Vorhersage des Schicksals und um den Verlauf des eigenen und fremder Lebens zu deuten.

Dabei sieht Viocalla für die kommenden Generationen Unglück, ebenso wie Freuden und gedeihliches Auskommen voraus. Propehzeiungen, die sich tatsächlich bewahrheiten werden – und stets wird auch das Übersinnliche Begleiter von Generationen der Casadios sein. Mal ist es ein Schwein, das eine überlebenswichtige Rolle spielen wird. Mal können Abkommen der von Giacomo und Viocalla begründeten Dynastie mit den Toten reden. Mal folgen ihnen nach Heilungswundern Bienen.

Das erinnert an den magischen Realismus von Gabriel Garcia Marquez‘, drängt sich aber nicht in den Vordergrund von Daniela Raimondis Erzählung. Das Esoterische ist hier allenfalls schmückendes Beiwerk und sollte niemanden von der Lektüre abschrecken, allzu stimmig binden sich diese Elemente in das Gesamtwerk ein und passen ganz wunderbar zu Milieu und Ton dieses Romans.

Generationen wie Wellen

Mit den Ufern von Stellata hat die Autorin ein schönes titelgebendes Bild gefunden, denn hier sind die verschiedenen Generationen Casadios die Wellen, die ans Ufer von Stellata schlagen. Mögen sie sich auch von der Heimat entfernen, in Kriege ziehen oder auf brasilianischen Plantagen ihr Glück suchen, irgendwann kommen sie alle wieder nach Stellata zurück und finden dort ihr Glück – oder auch nicht.

Fünf Generationen sind es, die den erzählerischen Bogen vom Jahr 1800 bis in die 70er Jahre des 20. Jahrhunderts spannen. Generationen voller unterschiedlicher Menschen, die mal von ihrem Charakter und Wesen nach der Patriarchin Viocalla kommen, mal sind es die Gene des schwermütigen Giacomo, die sich in einem Familienzweig durchsetzen. Raimondi gelingt es, das alles abwechslungsreich und mitreißend zu schildern. Und auch wenn man bei einer Länge von über 500 Seiten befürchten könnte, dass der Spannungsbogen irgendwann bricht oder sich mit einer weiteren Generation Casadios so etwas wie Langeweile oder Ermattung einstellen könnte – allein: es passiert nicht.

Geschickt variiert Raimondi ihre Generationenporträts, die sich immer wieder überlappen und in den jede Menge Zeitgeschichte steckt. Die einschneidenden Erlebnisse des Ersten und Zweiten Weltkriegs, der Freiheitskampf Garibaldis oder die Auswanderungsbewegungen, etwa wenn Teile der Familie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts in die Schweiz abwandern, weil auf dem flachen Land kaum mehr ein Auskommen ist. All das vermittelt fügt sich organisch in den erzählerischen Bogen ein und ergibt ein – wenngleich ich das Wort eigentlich nicht mag – absolut süffiges Leseerlebnis.

Fazit

Daniela Raimondi erschafft hier einen ganz großen Bilderbogen, der in der Tradition des Magischen Realismus von Gabriel Garcia MarquezHundert Jahre Einsamkeit steht. Sie erzählt über fünf Generationen hinweg von 170 Jahren Krieg und Frieden, Not und Leid, Glück und Erfüllung. Ihr gelingt eine abwechslungsreiche Familiensaga, die über die gesamte Länge von 500 Seiten trägt und die ebenso stimmig von Zeitgeschichte, wie von Übersinnlichem, von Liebe und familiären Zusammenhalt erzählt. Ein großer Schmöker aus Italien, der hier zu entdecken ist.


  • Daniela Raimondi – An den Ufern von Stellata
  • Aus dem Italienischen von Judith Schwaab
  • ISBN 978-3-550-20176-9 (Ullstein)
  • 512 Seiten. Preis: 23,99 €
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Giulia Caminito – Ein Tag wird kommen

Wenn die eigene Familie zur Ausgangslage eines Romans wird: Giulia Caminito erzählt in ihrem Debüt Ein Tag wird kommen vom anarchistischen Erbe ihrer Familie – und legt einen überzeugenden und in seiner Erzählweise herausfordernden Text vor. Wieder einmal eine erzählerische Entdeckung aus Italien, wie man sie vom Wagenbach-Verlag kennt.


Es sind zwei Brüder, die im Mittelpunkt von Ein Tag wird kommen stehen. Lupo und Nicola, so heißen die beiden Jungen, die als Söhne eines jähzornigen Bäckers im kleinen Dorf Serra de‘ Conti in der Nähe von Ancona an der Wende zum 20. Jahrhundert aufwachsen. Während ihre Brüder und Schwester noch im Kindbett sterben, ins Kloster geschickt oder erschossen werden, sind die beiden auf ganz unterschiedliche Art und Weise widerständig und überleben ihre Geschwister.

Zwei Brüder in den Marken

Giulia Caminito - Ein Tag wird kommen (Cover)

Lupo ist ein Wildfang, der keiner körperlichen Auseinandersetzung aus dem Weg geht und einen jungen Wolf mit dem funktionalen Namen Cane von Hand aufzieht. Nicola ist ein stiller und zerbrechlicher Geist, den das Intellektuelle anzieht. Der Dorfgeistliche will ihn unter seine Fittiche nehmen – doch es ist eine andere Denkschule, sich in den Marken und anderswo im Lande ausbreitet – und die auch auf die Familie Ceresa prägend einwirkt.

Denn während die Landbevölkerung in den Marken am Hungertuch nagt, unter dem Prinzip der Halbpacht ächzt und so etwas wie ein sozialer Aufstieg nicht vorgesehen ist, geht es den padrones und der reichen Oberschicht sehr gut. Bislang, denn unter dem Eindruck des aufziehenden Anarchismus wird auch die Landbevölkerung rebellisch. Lupo findet Aufnahme in der Gruppe von Gleichgesinnten, die sich im angrenzenden Ancona 1914 an der Settimana Rossa, einen Streik gegen die herrschenden Verhältnisse und geplanten Reformen der Regierung, beteiligten.

Anarchismus und Krieg

Doch nicht nur in den Marken und anderswo dreht sich der Wind und neue Verhältnisse scheinen möglich. Auch die übrige Welt steht nicht still – und bricht in Form des Ersten Weltkriegs in das Leben der Familie Ceresa in Serra de‘ Conti ein. Während Lupo als Agitator und Kämpfer bald in den Untergrund geht, bleibt Nicola vor seiner Berufung nicht verschont und muss an die Front, wo er die Kriegsgräuel des 1. Weltkriegs am eigenen Leib erfährt.

Diese Geschichte verschmilzt Giulia Caminito mit der Lebensgeschichte von Suor Clara, einer Nonne, die im nahen Kloster wirkt und die einst als Kind in Afrika geraubt wurde. Wie diese Geschichte mit der von Lupo und Nicola zusammenhängt, schält sich erst Stück für Stück heraus. Immer wieder verlässt Caminito den Pfad der Chronologie, springt in der Geschichte zurück, rückt einzelne Familienmitglieder der Ceresas in den Mittelpunkt. So gibt die Autorin den Leser*innen immer wieder neue Puzzleteile an die Hand, die schlussendlich ein Ganzes ergeben und sich stimmig fügen. Alles, was zuvor möglicherweise lose oder unverbunden erschienen mag, ergibt am Ende Sinn, wenn das Geheimnis der Herkunft der Brüder in ihrer ganzen Widersprüchlichkeit und Besonderheit preisgegeben wird.

Fazit

Caminito schreibt mit viel Sprachgefühl (Übersetzung aus dem Italienischen durch Barbara Kleiner) und formal ambitioniert. Wie sie die einzelnen Teile zu einem Ganzen rundet, ihre Figuren psychologisch fundiert entwirft und das Dorfleben in den Marken sowie im Kloster einzufangen weiß, das ist wirklich bemerkenswert, insbesondere, da Ein Tag wird kommen das Debüt von Giulia Caminito ist.

Im Nachwort gibt Caminito Auskunft über ihr Schreiben und die Berührungspunkte mit ihrer eigenen Familiengeschichte, die hier als Inspirationsquelle für ihren Roman diente. Ein beeindruckendes Buch über Familie, Widerstand, die Gräuel des Ersten Weltkriegs und die Frage, was uns prägt und welche Macht die Familienbande hat. Wieder einmal eine jener Entdeckungen aus Italien, die den Wagenbach-Verlag auszeichnen.


  • Giulia Caminito – Ein Tag wird kommen
  • Aus dem Italienischen von Barbara Kleiner
  • ISBN 978-3-8031-3325-0 (Wagenbach)
  • 272 Seiten. Preis: 23,00 €
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