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Amir Gudarzi – Das Ende ist nah

Vor den Protesten im Iran geflohen findet sich A. in Österreich wieder, wo er zum neuen Mensch wird und am Umgang des Landes mit Geflüchteten zu verzweifeln droht. Das Ende ist nah von Amir Gudarzi schafft eindrucksvoll einen Perspektivwechsel, zeigt die Unmenschlichkeit im Umgang mit Geflüchteten auf, erzählt vom iranischen Regime und zeigt, welche beeindruckende Lebensleistung Amir Gudarzi selbst erbracht hat.


Ende August 2015 schaffte es ein ganz besonderer Song an die Spitze der Österreichischen Charts. Wer den Song des Künstlers Raoul Haspel anhörte, der hörte – nichts. Haspels Song Schweigeminute (Traiskirchen) umfasste eine Minute lang Stille. Mit dem Werk wollte der Künstler auf die Zustände im niederösterreichischen Erstaufnahmelager Traiskirchen hinweisen, dem Amnesty International eklatante Mängel an der Grenze zur Menschenrechtsverletzung nachwies, und das mitten in Österreich. Ein Plan der aufging, war das Interesse und Mitgefühl der Zivilgesellschaft auf dem Höhepunkt der „Flüchtlingskrise“ 2015 noch deutlich ausgeprägter, als es heute in Zeiten von Pushbacks und dem Geschachere um Verteilungskontingente geflüchteter Menschen ist.

Liest man Amir Gudarzis Debütroman, werden unweigerlich Erinnerungen an die katastrophalen Zustände im Lager damals wieder wach. Denn auch Gudarzis Ich-Erzähler erlebt all diese Zustände selbst mit. Das aber noch vor der großen Krise von 2015, vielmehr spielt sein Roman zum überwiegenden Teil im Jahr 2009, als der vor dem Regime im Iran geflohene Erzähler in Österreich ankommt.

Vom Iran nach Traiskirchen

Von seinem Vorleben berichtet der Ich-Erzähler in der distanzierten Form eines personalen Erzählers, der in Rückblenden immer wieder von A. erzählt, der sich an den Protesten in Teheran engagierte.

Mit der Zeit realisierte er, wie verbreitet der Aberglaube war. Iran ist ein Land, das auf den ersten Blick modern wirkt, aber unter der Oberfläche mittelalterlich ist.

Amir Gudarzi – Der Anfang ist nah, S. 192

Das brutale Vorgehen der Milizionäre und Revolutionsgarden gegen jegliches Aufbegehren für einen anderen Staat, die Allgegenwart der Gewalt und des sexuellen Missbrauchs, Steinigungen, an Kränen erhängte Menschen, Terror und Oppression des Mullah-Regimes, all das hat A. am eigenen Leib erfahren. Zwar studierte er in Teheran szenisches Schreiben und lieferte für eine religiöse Serie Drehbücher, doch diese Zeiten sind längst vorbei. Die religiösen Hardliner haben den jungen Studenten in den Blick genommen und bedrohen auch die Familie. So beschließt A. im Jahr 2009, mithilfe von Schleppern außer Landes zu fliehen. Er gelangt per Flugzeug in Österreich an, wo er auch mithilfe des erzählerischen Blickwechsels zu einem neuen Menschen werden möchte.

Doch die österreichische Gesellschaft macht ihm das alles andere als leicht, wovon der Erzähler eindrucksvoll berichtet. So wird er im Erstaufnahmelager Traiskirchen interniert, das auch schon vor den skandalösen Zuständen im Herbst 2015 überhaupt kein Ort der Humanität ist. Die Betreuung durch offizielle Stellen ist kaum vorhanden, die verschiedenen Ethnien im Haus belauern sich gegenseitig, Gewalt und Langeweile dominieren. Kontakte nach außen gibt es so gut wie gar nicht und so vegetiert auch der Erzähler vor sich hin, wird von der Polizei und den Behörden misstrauisch beäugt.

Kein fester Boden unter den Füßen

Amir Gudarzi - Das Ende ist nah (Cover)

Auch wenn er später das Erstaufnahmelager verlassen kann, so ändert sich an der grundlegenden Situation wenig. Wirklich festen Boden unter den Füßen verspürt er kaum. Die nervenzehrende Asylprüfung, prekäre Arbeitsverhältnisse, die seinen Status als Asylsuchender weidlich ausnutzen, all das ist dem psychischen Wohlbefinden des jungen Mannes alles andere als zuträglich.

Lediglich in Sarah findet der Erzähler eine Verbündete. Sie lernt er am Rande einer Demonstration kennen. Sie, die ihre Energie statt auf ihr akademisches Vorankommen gerade lieber auf die Menschenrechtssituation fokussiert und in den Sozialen Medien Aufklärungsarbeit betreibt, ist vom Kontakt mit dem Erzähler fasziniert. Doch auch dieses Verhältnis wandelt sich. Beide suchen in der Beziehung zueinander Unterschiedliches, Sarah möchte die antisemitischen Ressentiments des Erzählers heilen, er hadert mit der Abhängigkeit von Sarah. Sonderlich gut tun sich die beiden gegenseitig nicht, in einem langen Brief versucht Sarah ihr sich wandelndes Verhältnis und die eigenen Wandlungen klarzumachen.

Beharrlichkeit, Gestaltungswille und Vertrauen in die Kraft der Sprache

Amir Gudarzi ist ein Werk, das eindrucksvoll klarmacht, welches Schicksal jene Menschen erlitten haben, von denen wir hierzulande meist nur noch als anonymisierte Masse Geflüchteter sprechen. Sein Einzelschicksal macht klar, welcher Druck und welches Leid hinter dem Begriff der Geflüchteten stecken können. Er schon in seinen Darstellungen weder die Leser*innen, noch sich selbst. Erbarmungslos zeigt er die omnipräsente Gewalt in ihren Facetten auf, beschreibt die Auswirkungen der Depression, das Leben in ständiger Angst, die zu einer Abstumpfung der Seele führt. Er arbeitet den Bruch zwischen dem Leben im Iran und dem Dasein als Geflüchteter in Österreich heraus, schaut ebenso auf die unmenschliche Asyl-Maschinerie wie auf die (österreichische) Gesellschaft und deren Widersprüche im Umgang mit Geflüchteten.

Besonders beeindruckend ist über die Lektüre hinaus aber die Lebensleistung Gudarzis, dessen biographische Eckpunkte identisch mit denen seines Erzählers sind. So kam er 2009 als Geflüchteter in Österreich an, kämpfte sich in der Gesellschaft nach oben (nicht umsonst zeichnen auch die vier Kapitel den Aufstieg vom „Mezzanin“ im Iran bis zur Anerkennung als Geflüchteter in der „Vierten Etage“ des Textes nach). Vor allem aber eignete er sich die deutsche Sprache so gut an, dass er mittlerweile als gefragter Theatertexter und nun auch als Autor hervortritt. Das ist eine beeindruckende Lebensleistung, die von Beharrlichkeit, Gestaltungswillen und auch dem Vertrauen in die Kraft der Sprache zeugt.

Fazit

Das Ende ist nah erzählt vom Schicksal eines Geflüchteten, richtet seinen Blick auf das grausame Regime im Iran und zeigt einen Menschen, der mit Beharrlichkeit seinen Weg geht und doch auch von seiner eigenen Vergangenheit nicht loskommt, obwohl er diese mit den Mitteln der Sprache bezwingen will.


  • Amir Gudarzi – Das Ende ist nah
  • ISBN 978-3-423-29034-0 (dtv)
  • 416 Seiten. PReis: 25,00 €
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Johanna Sebauer – Nincshof

Unser Dorf soll schöner werden – diesen Slogan kennt man nicht nur hier in Bayern, wenn man sich auf eine Landpartie begibt. Georg Ringsgwandl erhob einst im Song Dorf die gegenteilige Forderung, nämlich die gezielte Verschandelung des Lebensraums Dorf. Doch ein Dorf, das weder hässlicher noch schöner, sondern zum Verschwinden gebracht werden soll? Das ist wirklich mal etwas anderes. Johanna Sebauer probiert es in ihrem Debütroman Nincshof aus.


Nincshof heißt das beschauliche Örtchen, das sich im hintersten Zipfel Österreichs versteckt. Direkt am Neusiedlersee gelegen kann man mit einem kräftigen Steinwurf von dort aus schon ungarisches Staatsgebiet treffen. Wenig passiert hier, es gibt ein paar Straßen und einen Kanal, man konsumiert die legendären Pusztafeigen und lebt ein Leben im geruhsamen Takt.

Nincshof ist das Dorf. Auf den ersten Blick, wie jedes Dorf, in keiner Weise besonders. Auf den zweiten, wie jedes Dorf, einzigartig. Dort, wo man heute das östliche Ende von Österreich findet, wo man die Reste der Alpen nur an sehr klaren Tagen in der Ferne sehen kann, wie sie sich aufrichten, ein letztes Mal. Wo sonst keine Erhebung den Blick stört, wo der Horizont weit ist und die Sehnsüchte groß sind, dort, unweit des Neusiedler Sees, einer salzigen graubraunen Lacke, direkt neben dem Einser-Kanal, einem trägen Rinnsal, das die Grenze zu Ungarn markiert, duckt sich Nincshof mitten hinein ins Schilf. Ein paar Gassen, ein paar Häuser, Weingärten, Gurkenäcker und rundherum viel Nichts

Johanna Sebauer – Nincshof, S. 5

Ein Plan zum Vergessen

Doch im Hintergrund arbeiten drei Männer an einem Plan, der es in sich hat. Sie wollen, dass man Nincshof im Rest der Welt einfach vergisst. Ihr Vorhaben legen die Dorfbewohner auch der betagten Erna Rohdiebel vor, die seit Kindesbeinen an in Nincshof wohnt und die eines Abends recht rabiat von den Männern überfallen wird.

Der Bürgermeister holte tief Luft und sagte dann, langsam und übertrieben weihevoll wie ein Dompfarrer: „Wir wollen, dass man Nincshof vergisst. Daran arbeiten wir.“

Erna Rohdiebel blinzelte. Die Männer starrten sie an und wirkten, als hielten sie die Luft an.

„Vergisst?“, fragte sie vorsichtig.

Der Bürgermeister nickte energisch.

„Exakt! Vergisst“, sagte er strahlend.

Johanna Sebauer – Nincshof, S. 95

Die Überlegungen der Männer sind klar. Der Bürgermeister findet keinen Nachfolger, die Eingemeindung in ein anderes Dorf droht, die Weltpolitik, sie scheint nur noch Negatives hervorzubringen. Und so wagt man sich in Nincshof an eine ganz eigene Interpretation der biedermeierlichen Weltabgewandtheit, nämlich die des Vergessenwerdens.

Nincshof soll verschwinden

Johanna Sebauer - Nincshof (Cover)

Die Abspaltung vom Land Österreichs würde einen Straftatbestand darstellen – nicht aber die Tatsache, dass man einfach vom Rest der Welt vergessen wird und so wieder ungestört und ohne Einmischungen von Außerhalb seinem Tagewerk nachgehen könnte. Ein theoretisches Fundament namens Oblivismus zimmern sich die Männer um den Bürgermeister auch noch schnell zusammen und schon kann es losgehen, nachdem sie auch Erna Rohdiebel in ihre Pläne eingeweiht haben.

Straßenschilder verschwinden, Jauche wird gezielt ausgebracht, um Tagestouristen und die zahlreichen Radler rund um den Neusiedler See von einem Besuch Nincshofs abzubringen. Bang zählt das Komitee die Tage, die Nincshof nicht mehr in der lokalen Presse aufgetaucht ist.

Doch ein entscheidendes Hemmnis gibt es bei diesem Plan auch. Dieses Hemmnis ist die neuzugezogene Kleinfamilie von Silvano Mezzaroni und Isa Bachgasser. Sie eine ehemalige Filmemacherin aus Wien, er ein Ex-Architekt und nun passionierter Irrziegenzüchter. Ihr Zuzug und die damit verbundene Neugier Isas auf die Dorfhistorie und Silvanos Ambitionen auf Nincshof als Irrziegenmekka kollidieren entscheidend mit dem Projekt des Oblivismus. Und so müssen die Männer um den Bürgermeister und Erna Rohdiebel einige Kreativität an den Tag legen, damit Nincshof weiter verschwinden kann.

Zwischen Irrziegen und Pusztafeigen

Johanna Sebauers Debüt ist ein passabler Unterhaltungsroman, der ganz in der Tradition der humorvollen Dorfromane ihrer Landsfrau Vea Kaiser steht (hier wäre beispielsweise Blasmusikpop oder Rückwärtswalzer zu nennen). Die Idee eines Dorfs, das um jeden Preis vergessen werden will, ist ebenso schrullig wie Sebauers Personal, das Namen wie Frederika Liebzipfel, Sipp Sepp oder Armina Karnelli trägt, die hart an der Grenze zur Albernheit changieren.

Hätte die 1988 in Wien geborene und im Burgenland aufgewachsene Autorin nur auf diese Figuren gesetzt, so wäre der gefühlt zweihundertste Dorfroman entstanden, die momentan die Buchregale überfluten. Durch die Idee eines Dorfs, das ums Vergessenwerden kämpft, kreiert Sebauer aber ein eigenen Twist, der dem Buch Eigenständigkeit verleiht.

Und auch wenn sie die Idee des praktizierten Oblivismus im letzten Teil zugunsten eines rührseligen Irrziegen-Kidnapping-Romans etwas schleifen lässt und nicht alles wirklich zu Ende führt, so gelingt ihr doch ein unterhaltsames Debüt, das ebenso eigenwillige Figuren und Tiere in den Mittelpunkt stellt, wie sie auch Friedrich Rückerts bekannte Zeilen Ich bin der Welt abhandengekommen hier mit ganz eigenem Leben füllt.

Fazit

Johanna Sebauer hat einen unterhaltsamen Roman irgendwo zwischen Märchen, Dorf-Theater und liebevoller Schnurre vorgelegt. Nincshof weiß gut zu unterhalten und bietet skurrile Figuren, eigenwillige Pläne, Irrziegen und jede Menge Pusztafeigen. Ein nett zu lesendes Buch und eine Möglichkeit, diesen Sommer gedanklich in Nincshof am Neusiedlersee zu verbringen!


  • Johanna Sebauer – Nincshof
  • ISBN 978-3-8321-6820-9 (Dumont)
  • 368 Seitne. Preis: 23,00 €
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Daniel Glattauer – Die spürst du nicht

Die Bobos und der Pool. Ein eigentlich idyllischer Familienurlaub in der Toskana entwickelt in Daniel Glattauers neuem Roman Die spürst du nicht weitreichende Konsequenzen. Daraus entsteht ein Roman, der ein bisschen zu moralinsauer und zu harmlos ist, um wirklich zu überzeugen.


Die spürst du nicht – mit diesem Argument nehmen die befreundeten Familien Binder und Strobl-Marinek das Flüchtlingsmädchen Aayana mit in ihren Sommerurlaub in einer Villa in der Toskana. Besonders Sophie Luise, die große Tochter der Familie Strobl-Marinek hat sich die Begleitung des Urlaubs durch das Flüchtlingsmädchen ausbedungen.

Da kommt ihr das zarte dunkelhäutige Mädchen, das neben ihr kauert und ihr schüchtern über die Schulter schaut, wie gerufen. Aayana ist ein Flüchtlingskind aus Mogadischu. Vor vier Jahren, als Aayana zehn war, floh die somalische Familie aus einem Lager in Äthiopien durch die Wüste nach Libyen, wurde ein halbes Jahr später auf die italienische Insel Lampedusa geschleppt und gelangte schließlich nach Österreich, wo alle vier nach vergleichsweise kurzer Zeit Asyl bekamen, ihre Eltern, ihr zwei Jahre älterer Bruder Abdulaziz und Aayana selbst.

Daniel Glattauer – Die spürst du nicht, S. 8 f.

Nach viel hartnäckiger Überzeugungsarbeit erhält die Grünen-Nationalrätin und überzeugter „Gutmensch“ Elisa Strobl-Marinek schließlich äußerst widerstrebend die Erlaubnis von Aayanas Eltern, das Kind mit in das schicke Feriendomizil zu nehmen. Doch vor Ort kommt es zur Katastrophe, wovon Glattauer schon im ersten Kapitel seines Romans erzählt. In einem unbeobachteten Moment begibt sich Aayana abends an den Pool der italienischen Villa, wo das junge Mädchen ertrinkt.

Eine folgenreiche Tragödie im Sommerurlaub

Daniel Glattauer - Die spürst du nicht (Cover)

Es ist eine Tragödie, deren Auswirkungen Glattauer im Lauf der folgenden Kapitel ausführlich schildert und die Dynamiken, die aus dem Unglück erwachsen, in den Blick nimmt. Während man zunächst wie betäubt den Urlaub abbricht und sich wieder nach Österreich begibt, dringt die Kunde von dem Unglück besonders bedingt durch die Prominenz des aufstrebenden Polittalents Elisa Strobl-Marinek schnell an die Öffentlichkeit.

Die Presse berichtet, die Internetforen glühen, schnell schießen die Spekulationen ins Kraut. Zwar kann man dank der richtigen Kontakte der Hautevolee (oder eben „Bobos“, wie es der im Buch verwendete schöne Austriazismus ausdrückt) die Untersuchungen der italienischen Behörden schnell abhaken, doch ganz so einfach lässt sich die Affäre nicht abbinden. Denn plötzlich zieht Aayanas Familie vor Gericht und klagt auf eine Summe von 200.000 Euro für den Verlust ihrer Tochter und den dadurch erlittenen Schockschaden. Das befeuert die Berichterstattung rund um die private Tragödie der Nationalrätin noch einmal zusätzlich, die darüber die rätselhafte Verwandlung ihrer Tochter zu lange Zeit ignoriert – mit verhängnisvollen Folgen.

Ein gesellschaftskritischer Roman, der scheitert

Die spürst du nicht will ein großer gesellschaftskritischer Roman sein, der sowohl private Tragödie als auch gesellschaftliche Debatten in den Blick nehmen möchte. Dafür fehlen Glattauer aber die Mittel, obwohl er sich bemüht, die rund um den Fall entspinnenden Dynamiken und Bewegungen mithilfe verschiedener literarischer Gestaltungsmittel einzubinden.

So weist der Text Interviews, Frage- und Antwortspiele, Chats und eine begleitende Kommentierung eines fiktiven Forums auf. Aber hier wie im ganzen übrigen Text macht sich eine Überdeutlichkeit und Künstlichkeit breit, die Glattauers Text einiges von seiner Wirkung nimmt. Die Chats ähneln eher einem gekünstelten Gespräch am Marktstand denn einem wirklichen Internetforum.

Jeder, der in letzter Zeit zu einem beliebigen Aufregerthema (Heizdebatten, Asylrecht, Rammstein, etc) einen Blick in ein Forum oder eine Social Media-Plattformgeworfen hat, der wird wissen, dass man gerade im digitalen Raum längst nicht mehr auf eine derart gesittete, dialogische und dann auch noch orthografisch korrekte Weise miteinander kommuniziert, wie es der Österreicher in seinem Roman simuliert:

P37: Wieso werden die Namen im Bericht nicht geschrieben, wenn sie ohnehin schon bekannt sind?

A1: Weil es bei uns das Recht auf Schutz der Privatsphäre gibt.

A1a: Das gilt aber nicht für „Personen des öffentlichen Interesses“, also für Promis.

A1b: Blödsinn. Natürlich gilt das auch für die! Wenn das Ereignis nichts mit dem Job zu tun hat, ist und bleibt es Privatsache und muss geschützt werden.

A2: Manche Medien halten sich daran, manche nicht. Die sich daran halten sind die Depperten. Wenn ein Name einmal im Netz steht, dann ist es eh schon wurscht, dann wissen’s eh alle.

P133 Die Strobl-Marinek tut mir leid. Ich mag die. Sie ist eine der wenigen Echten bei den Grünen, mit Ecken und Kanten! Wäre interessant, was da genau passiert ist mit dem Flüchtlingskind.

A1: Machen überall Scherereien, die Flüchtlinge!! (Vorsicht: Ironie.)

A2: Die kann sich ihre politische Karriere jetzt abschminken.

A2a: Wieso? Das ist ein persönliches Unglück und hat nichts mit Politik zu tun.

A3: Von einer als zukünftige Umweltministerin gehandelten Person erwarte ich mir schon, dass sie ihre unmittelbare Umwelt so weit überblicken kann, dass nicht ein Kind quasi neben ihr im Swimmingpool ertrinkt.

A3a: Reden S’nicht so g’scheit daher. Wir wissen ja noch gar nicht, wie es dazu gekommen ist.

Daniel Glattauer – Die spürst du nicht, S. 45

Tell, don’t show

Alles in diesem Roman ist überdeutlich und weist klar auf die moralische Auslegung, zu der uns der Autor lenken will. Möchte man es auf einen griffigen Slogan bringen, dann liegt Die spürst du nicht das Motto Tell, don’t show zugrunde. Seine Charaktere werden weniger durch Handlung als durch eine klare Attribuierung gezeichnet und auch die Kapitel tragen in ihren Inhalt mit sprechenden Überschriften wie Pierre versteckt sich, Mama kann weinen, Oskar kocht Curry oder Verfahren eingestellt demonstrativ zur Schau.

Auch die Pointe des zweiten Erzählstrangs um die durch eine Art von Cyber-Grooming immer weiter abstürzende Sophie Luise ist abgesehen vom künstlichen Chat-Ton zwischen zwei Jugendlichen in seiner ganzen Anlage zu deutlich überzeichnet, als dass die schlussendliche Aufklärung der Identität des mit der Politikertochter chattenden Pierre wirklich überrascht. Alles folgt einer klaren Erzählidee, die wenig Raum für Zwischentöne und authentische Dialoge der recht einfach gezeichneten Figuren lässt.

Wären die literarischen Mittel Glattauers raffinierter, hätte aus Die spürst du nicht ein gesellschaftskritischer, unbequemer und gut beobachteter Roman werden können. So ist dem Ganzen ein Gefühl der Überdeutlichkeit und offen zutage tretenden Moral zueigen, der spätestens im rechtschaffenen Schlussplädoyer vor Gericht meine Sympathien verspielt, wenn er allzu moralinsauer und mitleidheischend dem Leser oder der Leserin alles vorbuchstabiert, ohne auf die Mündigkeit der Leser*innen zu setzen. So wird für mich daraus leider eine enttäuschende Angelegenheit.


  • Daniel Glattauer – Die spürst du nicht
  • ISBN 978-3-552-07333-3 (Zsolnay)
  • 304 Seiten. 25,00 €
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Teresa Präauer – Kochen im falschen Jahrhundert

Ein Abend mit Freunden in der Altbauwohnung, eine Quiche und ein leichter Salat, dazu Crémant und gute Gespräche. Was sich nach einem makellosen Vorhaben anhört wird dann aber zu einem Abend, bei dem nicht nur der dänische Designtisch Macken davonträgt. Denn für die Protagonistin in Teresa Präauers neuem Roman fühlt sich hier alles nach Kochen im falschen Jahrhundert an.


Herzlich willkommen in Österreich, dem Land, wo das Essen ein wenig andere Namen als hierzulande trägt, man von Karfiol, Erdäpfeln, Fisolen und Schlagobers spricht. Hier planen die namenlose Gastgeberin und ihr Freund einen Abend mit Niveau. Zwar stehen die Bananenkisten vom Umzug in die Altbauwohnung im hippen Stadtviertel noch zur Hälfte unausgepackt daheim herum, der dänische Designtisch verheißt aber schon Gemeinschaft und Gemütlichkeit. Und so soll es ein Abend mit Freunden und gutem Essen werden.

Die Gastgeberin und ihr Freund laden dazu zwei befreundete Paare ein. Doch schon im Vorfeld zeigen sich Abweichungen vom Abend, der eigentlich perfekt werden sollte. Da ist zum Einen der Schweizer, der aufgrund terminlicher Unpässlichkeiten seiner Freundin alleine vor der Tür der Altbauwohnung steht. Und dann ist da auch noch das Ehepaar, dessen Nachwuchs für eine Verzögerung im Abendablauf sorgt. Denn während der Schweizer und die Gastgeber sich über die Knabbereien und die gut gekühlten Flaschen Crémant hermachen, lassen die verheirateten Partner*innen auf sich warten.

Ein Abendessen mit Stil

Während die Berieselung durch die Jazz-Playlist im Hintergrund gesichert ist, heißt es warten, debattieren und auf dem Balkon rauchen, ehe nach dem Eintreffen der Gäste dann der Genuss beginnen kann.

Der Quicheteig war knusprig geraten, fast bröselig, buttrig und gut gesalzen, die Füllung war mild, weich und mollig und hatte eine schöne gelbliche Farbe von Dotter. Der Speck war kross und würzig, die Zwiebeln beinah süß, der Lauch auch. Der Salat passte dazu, er schmeckte, das waren die richtigen Wörter, tatsächlich sommerlich und leicht, der Senf in der Vinaigrette verlieh ihm eine subtile Säure und Schärfe. Der Partner der Gastgeberin hatte die Quiche vorsorglich in schmale Stücke geteilt, und alle nahmen sich reihum noch etwas davon, und noch einmal, bis sie ganz aufgegessen war. Der Schweizer stecke den Finger in die Salatschüssel und leckte die restliche Vinaigrette davon ab. Wie damals als Kind zuhause! Die anderen lachten bei seinem Anblick und sagten zustimmend, ja, so müsse es sein. Man gratulierte der Gastgeberin zu einem gelungenen Abend, dem hervorragenden Essen. Man lobte ihr offenes Haus und ihren einladenden Tisch. Abermals entschuldigte man sich für das Zuspätkommen, aber nein, winkte die Gastgeberin ab, alles kein Problem.

Teresa Präauer – Kochen im falschen Jahrhundert. S. 132 f.

Man entstammt dem expeditiven Sinus-Milieu, ist aufgeklärt, problembewusst, diskutiert (oder besser parliert) gekonnt über Kulturelle Aneignung oder die günstig erstandenen und selbst aufgearbeiteten Möbel im Mid-Century-Stil. Rooftop-Bars in Abu Dhabi, Kenia, Japan- man war schon überall und hat sich doch bequem eingerichtet in den jeweiligen Leben.

Brüche in der Hochglanzfassade

Doch mit einer reinen Klischeetapete des bürgerlichen Lebens zwischen Spießertum und Hipstertum begnügt sich Teresa Präauer nicht – könnte man ansonsten doch auch einfach zu einem Manufactum-Katalog greifen, um der hier beschriebenen Lebenswelt nachzuspüren. Vielmehr arbeitet Präauer mit genauem Blick und verschiedenen inhaltlichen und stilistischen Mitteln die Brüche in der Hochglanzfassade des Abends zwischen Ottolenghi-Kochbuch und Gruppenselfie heraus.

Teresa Präauer - Kochen im falschen Jahrhundert (Cover)

Sinnbildlich ist der Wasserfleck, den der neue und bis dahin makellose dänische Designtisch aufgrund der Unachtsamkeit der Gäste davonträgt. Alles ist auf den ersten Blick perfekt und ohne Makel, aber doch weicht am Abend alles in unterschiedlichen Nuancen vom vermeintlichen Ideal ab, sei es im Kleinen am Tisch oder auch im Großen im Leben. Gäste kommen zu spät, die Nachbarin beschwert sich, uneingeladene Gäste und sogar die Polizei steht im Lauf des Abends vor der Tür, der sich immer weiter vom eigentlich geplanten Ideal entfernt. Insgesamt fühlt sich das Unternehmen der Abendgesellschaft für die Gastgeberin doch eher am, als würde sie im falschen Jahrhundert kochen, wie schon auch der Buchtitel auf die Bruchlinie hinweist.

Und auch Präauers Erzählansatz ist alles andere als glattgebügelt und zeichnet die Brüche nach. Sie wechselt sie die Perspektiven der Paare, manchmal scheinen die aneinandergereihten Szenen einen Schnittfehler zu enthalten und auch die Erzählhaltung selbst wechselt vom personalen Erzählen an zwei Stellen in eine Du-Anrede ihrer Figuren. Diese Brüche verbunden mit einigen Manierismen wie der Aufzählung jedes einzelnen Jazzstandards, immer wieder eingeflochtenen Betrachtungen über Austriazismen und eine konsequent durchgestaltete indirekte Rede kennzeichnen den Text Teresa Präauers, der seine ganze Raffinesse im Laufe des Abends beziehungsweise Buchs entfaltet.

Die feinen Unterschiede

So ganz bruchlos ist sie eben doch nicht, die eigene Existenz, um immer wieder treten im Lauf des Abends die feinen Unterschiede zwischen Wunsch und Wirklichkeit zutage – dass die polnische Nachbarin auf dem Balkon unter der Wohnung der Gastgeberin dabei auch noch Pierre Bourdieus berühmtes Werk liest, darf hier als programmatisch und schon fast überdeutlicher Wink auf eine mögliche Lesart von Kochen im falschen Jahrhundert gedeutet werden.

So wird die Abendgesellschaft hier zum Untersuchungsgegenstand, den Präauer mit scharfem Blick seziert und in ihren von Zutatenlisten unterbrochenen Kapiteln mithilfe verschiedener literarischer Mittel genau ausleuchtet. Ein Roman in der Tradition von Yasmina Reza und Vincenzo Latronico, der zwischen Klischees und Verwerfungslinien balanciert – und dabei gut unterhält, ohne zu gefällig zu sein. Das kann man sich schmecken lassen!


  • Teresa Präauer – Kochen im falschen Jahrhundert
  • ISBN 978-3-8353-5429-6 (Wallstein)
  • 198 Seiten. Preis: 22,00 €
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Robert Seethaler – Das Café ohne Namen

Warum braucht ein Café unbedingt einen Namen? Es geht doch auch so, das beweist Robert Simon, der in Robert Seethalers neuem Roman im Wien des Jahres 1966 den Schritt in die Selbstständigkeit wagt. Er eröffnet ein Café am Karmelitenmark, das in der Folge zur Anlaufstelle für eine ganze Riege unterschiedlicher Menschen wird. Mit Das Café ohne Namen begibt sich der Österreicher Seethaler zurück in das Milieu der einfachen Leute – und damit auch zurück in der Erfolgsspur.


Mit seinen letzten beiden Romanen konnte Robert Seethaler nicht mehr wirklich an seine ebenso präzisen wie stimmigen Porträts Der Trafikant und Ein ganzes Leben anknüpfen. In Das Feld reduzierte er die Vita einer Stadt auf den Gang über einen Friedhofs mitsamt grabsteinkurzer Vignetten der Stadtbewohner und ihrer Schicksale. Mit Der letzte Satz schaffte er es dann vor zwei Jahren auf die Longlist des Deutschen Buchpreises, diese Nominierung war aber auch von vielen kritischen Stimmen begleitet, in deren Chor auch ich mich einreihen musste. Sein Porträt Gustav Mahlers war allzu kurz und oberflächlich, schenkte der Musik, also dem zentralen Aspekt Mahlers Wirken, nicht wirklich viel Raum und ließ viele der Qualitäten vermissen, die Seethalers frühere Werke auszeichneten.

Umso schöner, dass er diese Qualitäten in Das Café ohne Namen nun wieder zeigt und so zu alter Stärke zurückkehrt. Das liegt in meinen Augen vor allem auf die Rückbesinnung auf Seethalers literarische Qualitäten, die für mich in der Konzentration auf das alltägliche Milieu der „einfachen“ Menschen liegen.

In seinem neuen Roman konzentriert sich Seethaler dabei auf Robert Simon, der als Kriegswaise in Wien aufwächst und sich in den 1960er Jahren als geschickter Arbeiter mit Hilfsarbeiten rund um den Karmelitenmarkt über Wasser hält.

Ein unerfahrener Wirt und ein Café ohne Namen

Das leerstehende Café an einer Ecke des Marktes und die Erinnerungen an frühere Zeiten lassen in ihm den Entschluss reifen, es trotz keiner großen gastronomischen Erfahrung dort auch einmal als Wirt zu probieren. Und so renoviert er die Liegenschaft und beginnt mit dem Betrieb des Cafés zunächst als reine Ich-AG. Er bietet ein bodenständiges Café mit einer kleinen Karte. Schmalzbrot, Wein in den Varianten rot und Weiß, Limonade, Soda und lokales Bier, das ist das Angebot des Cafés am Karmelitenmarkt. Schon kurz nach der Eröffnung wird Simons Gastronomie gut angenommen und erste Erfolge stellen sich ein.

Immer mehr Gäste kamen: Leute aus dem Viertel, Schichtarbeiter, Angestellte in Hemdsärmeln, die Mädchen aus der Schottenauer Garngabrik. Simon lief umher, nahm Bestellungen entgegen, zapfte Bier, füllte Gläser, spülte sie mit kaltem Wasser ab, putzte sie mit einem Lappen und wischte mit einem anderen über die Tische. Mit einer Holzzange fischte er Salzgurken aus dem Glas und mit einer schmalen Spachtel schmierte er Schmalz auf das Brot, das er beim Marktbäcker bestellt und am Morgen ofenwarm und wie ein Neugeborenes in ein weißes Tuch gewickelt abgeholt hatte.

Später kamen die Händler. Es hatte sich herumgesprochen, dass das Café wieder geöffnet hatte, nun waren sie neugierig. Sie besetzten die Tische oder lehnten am Treseen, wo sie die Hand über das glatt geschmirgelte Holz gleiten ließen und Simon beim Zapfen zusahen.

„Ein Seidel Bier! Für mich einen Roten! Drei Weiße! Zwei davon aufs Haus!“

Robert Seethaler – Das Café ohne Namen, S. 28 f.

Doch nicht nur die Erfolge stellen sich ein – Simon als Wirt stellt auch Personal in Form der jungen Mila ein, um den Betrieb seines Cafés gewährleisten zu können. So kümmern sich die beiden sechs Tage die Woche um das Wohl der Gäste, am Dienstag herrscht Ruhetag.

Gäste und die Dramen des Lebens

Robert Seethaler - Das Café ohne Namen (Cover)

Im Lauf der Zeit findet das Café zwar zu keinem wirklichen Namen, dafür aber zu einem Stammpublikum, das das Café regelmäßig frequentiert. Da ist der Ringer und Showkämpfer René Wurm, der regelmäßig im Prater auf die Bretter geschickt wird, die Fierantin Heide Bartholome die mit dem russischen Maler Mischa Troganjew in einer Art Hassliebe verbunden ist, Trinker mit Glasauge oder Priester, die unter Alkoholeinfluss ausfallend werden, traurige und glückliche Menschen – sie alle kehren mal mehr und mal weniger regelmäßig in Simons namenlosen Cafe dort am Karmelitenmarkt ein.

Bei Robert Seethaler wird das Café zur Bühne für die größeren und kleineren Dramen des Lebens, die er einfühlsam und mithilfe nur weniger Sätze umfassend zu schildern weiß. Das ist jene Stärke, die ich aufgrund der etwas überambitionierten und nicht wirklichen runden Romane der letzten Zeit vermisst hatte, und das nun in Das Café ohne Namen wieder zu entdecken ist.

Wie Seethaler im Kleinen große Geschichten zu erzählen vermag, wie er Platz für alle Gefühlsregungen schafft, sprachlich zwischen Alltagssprache und Sinn für den besonderen Moment pendelt und das alles mit einem Filter der Melancholie versieht, das ist für mich wieder richtig gut gelungen und deshalb eine ganz klare Empfehlung, auch wenn ich das Buch vor Kitsch-Anwürfen nicht in Schutz nehmen kann.

Seinen Drang zur Reduzierung hat Seethaler nach den letzten Miniaturromanen wieder einhegt (so umfasste Der letzte Satz gerade einmal 128 Seiten) und hat seiner neuen Erzählung mit 288 Seiten hier wieder mehr Raum gegeben.

Schnell liest man sich durch diese Seiten, mit denen Robert Seethaler nach dem Kein&Aber-Verlag und dem Wechsel zum Hanser-Verlag nun bei Claassen im Ullstein-Verlag eine neue Heimat gefunden hat. Ein Umstand, der rein optisch bis auf den klein gedruckten Verlagsnamen gar nicht auffallen würde, hat man sich bei Ullstein doch für gestalterische Konstanz (oder eine clevere Kopie) entschieden und setzt die Covergestaltung des Hanser-Verlags auch hier unter neuem Dach fort.

Fazit

Mit Das Café ohne Namen besinnt sich Robert Seethaler wieder auf seine alte Stärke und inszeniert das Café am Rande des Karmelitenmarktes in Wien als Bühne für die großen und kleinen Dramen des Lebens. Sein loser Ensembleroman rund um den Wirt Simon als Anker steht in der Tradition der früheren Werke Seethalers und zeigt eine Wirtschaft im Nachkriegswien, deren Kundschaft ebenso vielfältig ist wie die Geschichte, die sie erlebt und zu erzählen haben. Der Österreicher braucht auch hier wieder nur wenige Sätze, um ganze Leben und Dramen in Worte zu fassen. Dass Seethaler damit wieder viele Fans glücklich machen wird und die Bestsellerlisten erobert, das ist zu erwarten und durchaus gerechtfertigt.


  • Robert Seethaler – Das Café ohne Namen
  • ISBN 978-3-546-10032-8 (Claassen)
  • 288 Seiten. Preis: 24,00 €
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